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Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
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Regenwürmer gekrochen, die sieben Meter lang und von rostbrauner Farbe gewesen seien. Wieder andere berichteten von glatzköpfigen, vollbusigen, wunderschönen und halbnackten Weltraummädchen, aber die Anzahl der Schauergeschichten überwog bei weitem.
    Pepper schüttelte ja nach Bericht den Kopf, wackelte mit den Ohren, zog die Stirne kraus, machte eine besorgte oder gar entsetzte Miene oder grinste verschwörerisch und zog es vor, nichts von alledem zu glauben. Die Farmer und Stadtbewohner schienen vollends aus dem Häuschen zu sein, aber irgendwann fand er schließlich doch noch einen Mann, der behauptete, die Leute um ihn herum seien lauter Quatschköpfe, die nicht wüßten, wovon sie überhaupt redeten. Er habe die Außerirdischen gesehen, zwar nur aus der Ferne, aber immerhin, und an ihnen sei absolut nichts Unmenschliches gewesen, vorausgesetzt natürlich, man erklärte sich dazu bereit, eine dunkelgrüne Hautfarbe für menschlich zu halten.
    Pepper konnte ein leichtes Schmunzeln nicht unterdrücken, als er bemerkte, wie vorsichtig sich der junge Mann ausdrückte. Chickawoo lag immerhin im tiefsten Süden, und jemand, der Schwarze für Menschen hielt, tat in der Regel gut daran, sich vorher über seinen Gesprächspartner zu erkundigen, wollte er keinen Streit vom Zaun brechen oder ganz einfach eine Flasche über den Schädel bekommen. Da der Mann Pepper nicht kannte, war er natürlich besonders vorsichtig. Möglicherweise sah man es nicht gern, wenn jüngere Chickawooaner mit den Yankees aus dem Norden sprechen.
    Gegen neun schlug endlich die langersehnte Stunde. Der Bürgermeister, ein Mann mit altmodischem Knebelbart und einem Bratenrock, ließ die versammelten Journalisten durch einen Büttel in die City Hall rufen. Mr. Luke sei auf ihre Fragen vorbereitet und erwarte sie.
    Mehrere Hundertschaften von Pressevertretern drängten sich in die kleine Halle, so daß Pepper Mühe hatte, einen Platz zu finden. Nur durch exorbitanten Ellbogeneinsatz und mörderische Blicke, die er extra für solche Gelegenheiten einstudiert hatte, gelang es ihm, sich in eine aussichtsreiche Position durchzukämpfen.
    Dann wurde Mr. Luke Smith auf die Bühne geführt. Er war etwa Mitte Fünfzig, untersetzt und kräftig. Seine sonnengebräunte Haut war faltig, aber die kleinen blauen Augen, die etwas zu weit auseinanderstanden, blickten ausgesprochen wach in die Welt.
    Er nahm zwischen dem Bürgermeister und den anderen Honoratioren Chickawoos auf einem Stuhl Platz, faltete die Hände vor dem Bauch und blickte, seinen späten Ruhm sichtlich genießend, fragend in die Runde.
    Schlagartig legte sich das allgemeine Hintergrundgemurmel. Zögernd flammte das Blitzlicht eines Fotografen auf, dann erhellte sich die gesamte City Hall von einer Flut greller künstlicher Blitze, bis der Bürgermeister sich erhob, die Arme ausbreitete und in breitem Dialekt sagte: »Ihre Fragen bitte, Gentlemen!« Das sich auch Frauen unter den Reportern befanden, schien er nicht der Erwähnung wert befunden zu haben.
    Als erster erhob sich der Berichterstatter des Fernsehsenders NBC und fragte: »Mr. Smith, wir alle haben davon gehört, daß Sie eine Begegnung der Dritten Art mit ein paar Außerirdischen hatten. Würden Sie die Freundlichkeit haben und uns verraten, wie sie überhaupt zustande kam?«
    »Wat?« fragte Mr. Luke Smith. Der Bürgermeister beugte sich vor, flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Mr. Smith grinste. »Ach so, wat passiert is, wollen Se wissen! Nun ja, wat soll ich da sagen? Ich steh also auf mei’m Acker rum, die Ernte is bald soweit, und da hab’ ich mir jedacht, dieses Jahr gibt dat Feld aber nich viel her …«
    »Keine Einzelheiten, bitte!« sagte der NBC-Mann immer noch lächelnd. »Wir wissen, daß Sie Farmer sind. Kommen Sie bitte zur Sache, Sir!«
    »Wat?« fragte Mr. Luke Smith erneut.
    »Die Außerirdischen!« schrie der NBC-Mann. Sein Lächeln war mittlerweile auf seinem Gesicht eingefroren.
    »Ach so. Na, ich steh also auf mei’m Acker rum und denk an nix Böses, als dat Ding da über mich ausse Wolken kommt.«
    Der NBC-Mann raufte sich die Haare. Ein paar Journalisten schrien: »Lauter!«
    Derweil machte sich Pepper eifrig Notizen. Es kam ihm sichtlich zugute, daß er den Slang, dessen Mr. Smith sich bediente, ausgezeichnet verstand.
    »Dat Ding geht also auf mei’m Acker runter«, donnerte Mr. Luke Smith erhobenen Hauptes, »und steckt mir die halbe Ernte in Brand. Naja, viel war’t ja sowieso nich jewesen, aber ich

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