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Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
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hab’ natürlich trotzdem ’n unheimlichen Rochus, renn auf den Kreisel zu, aber da kommen se auch schon aus ihm raus und winken.«
    Blitzschnell ergriff der Mann von AP die Gelegenheit. »Wie sahen die Fremden aus?« rief er dazwischen.
    »Wie … wie …« Mr. Luke Smith suchte nach einem passenden Ausdruck.
    Erneut beugte sich der Bürgermeister vor und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Mr. Luke Smith schüttelte den Kopf. Immer heftiger gestikulierend fuhr der Bürgermeister fort, auf Mr. Luke Smith einzureden, und schließlich nickte er, lächelte dankbar, befeuchtete seine Lippen und sagte: »Wie Ausländer!«
    »Wie Ausländer?« echote NBC, ABC, dpa, Reuters und UPI wie aus einem Mund.
    Mr. Smith nickte. Als nach einer Weile immer noch Stille herrschte, nahm er das leise Zwiegespräch mit dem Bürgermeister wieder auf. Dann reckte er sich. »Sie sahen wie Ausländer aus«, sagte er bekräftigend. »Und Ausländer mag ich nicht.«
    »Natürlich nicht, Mr. Smith«, rief der Mann von UPI. »Das verstehen wir ja auch.« Verzweifelt rang er sich einigermaßen richtige Worte ab. »Aber können Sie sie näher beschreiben?«
    »Wie – näher beschreiben?«
    »Was hatten sie an?« brüllte der UPI-Mann. Er hatte seine Geduld mittlerweile verloren.
    »Was sie anhatten … naja. Sie hatten silberne Anzüge an und so Goldfischgläser aufm Kopp. Sie hatten Stiefel an, Lackstiefel – und Handschuhe.«
    »Was geschah dann?« rief einer der Journalisten dazwischen.
    »Na, ich gehe also auf sie zu und will sie gerade wegen dem verbrannten Acker hin ansprechen – immerhin war dat ja meine Ernte, und sie müssen für den Schaden aufkommen, dacht’ ich mir – als einer von denen seine Goldfischkugel abnimmt. Ich konnte mich plötzlich nicht mehr bewegen, war wie gelähmt, verstehen Se? Und einer der Ausländer sagte …«
    »Sprachen sie denn Englisch?« rief dpa.
    »Ja klar«, erwiderte Mr. Smith grinsend. »Sonst hätt’ ich denen ja gar nicht verstehn können.«
    »So fahren Sie doch bitte fort, Mr. Smith!« rief NBC ungeduldig.
    »Also da sagt der für mich: ›Bruder von der Erde‹ oder so ’nen Quatsch, ›Bruder von der Erde, wir kommen in Frieden. Wir sind hier, um die Zivi … um die Erde in unsere komische Zivi …‹«
    »Könnte er kosmische gesagt haben?« rief Pepper.
    »Na klar! ›… in unsere kosmische Völkergemeinschaft aufzunehmen‹, sagte er. Und dann noch was, aber das habe ich nicht ganz verstanden.« Mr. Smith lächelte verlegen.
    »Auch nicht ungefähr?« rief NBC.
    »Es hörte sich ausländisch an. Und ich mag keine Ausländer – auch nicht eine von denen ihre Sprachen.«
    Der NBC-Mann verbarg das Gesicht in den Händen.
    Pepper sprang auf. »Mr. Smith«, rief er, »es könnte ungeheuer wichtig sein – für die gesamte Menschheit, Mr. Smith! – wenn Sie versuchen könnten, sich wenigstens an den ungefähren Wortlaut der Botschaft zu erinnern.«
    Der Bürgermeister beugte sich zu Mr. Smith hinüber. »Was er zu dir gesagt hat, will er wissen!« sagte er leise; Pepper konnte die Worte gerade noch verstehen.
    Pepper deutete auf die surrenden Fernsehkameras. »Ihre Worte werden in alle Länder der Erde übertragen, Mr. Smith!« bekräftigte er. »Die ganze Menschheit hängt gebannt an Ihren Lippen!«
    »Wat?« sagte Mr. Smith. Er sah hilflos den Bürgermeister an. Wieder wechselten sie einige Worte, dann erhob sich der Bürgermeister und ging gemessenen Schrittes ans Mikrophon.
    »Bevor wir die Pressekonferenz anberaumten«, erklärte er, »hat Mr. Smith – einer unserer verdientesten Mitbürger, wie ich noch einmal ausdrücklich betonen möchte! – mich über den Vorfall ausführlich informiert. Seine Erinnerungen waren zu diesem Zeitpunkt noch etwas frischer als jetzt. Kein Wunder, bedenken Sie bitte, daß ihm ein nicht ganz alltägliches Erlebnis widerfahren ist.
    Einiges von dem, was er vergessen hat, ist mir jedoch klar haften geblieben. Mit seiner Erlaubnis werde ich versuchen, den Bericht zu vervollständigen.« Er blickte zu Smith hinüber, und der nickte grinsend. »Na klar doch, Ezekiel«, meinte er.
    »Der Rest der Botschaft lautete etwa folgendermaßen:« Der Bürgermeister lächelte breit, entblößte dabei einige schief stehende Zähne und fuhr dann mit pathetischer Stimme fort: »Stellvertretend für die gesamte Menschheit sollst du, Luke Smith, einer Prüfung unterzogen werden, denn in die kosmische Völkergemeinschaft kann nur aufgenommen werden, wer einen hohen Grad an Reife

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