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Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
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McInta öffnete die Wohnungstür und trat ein. Mit versonnenem Lächeln warf sie einen Blick auf die kitschige Leuchtschrift, die an der Wand gegenüber blinkte und dem Eintretenden mitteilte:
    »Willkomma in Inta.«
    Es war die Idee Horhos gewesen, ihres Schwiegersohns.
    Linda schüttelte leicht den Kopf und schloß die Tür. Die Leuchtschrift erlosch. Es war nicht die erste merkwürdige Idee gewesen, die Horho in die Tat umgesetzt hatte. Da waren noch die Akustikzeichen für das Bedienen von Herd, Licht und anderen elektrischen Geräten, die Pfeiftonsignallampe für die Waschmaschine.
    Manchmal wunderte Linda sich, wie Sarha mit ihrem Mann zurechtkam. Ja, es war unerklärlich, wieso sie ihn geheiratet hatte. Es gab genug anständige Burschen in diesem Stadtviertel von Anchorage, warum mußte es ausgerechnet ein Spinner wie Horho sein. Nicht genug der Lampen und Küchengeräte, die er verzauberte. Seit Tagen redete er von einer aus Wurzelwerk selbstgeschnitzten Dachantenne, die auch noch funktionieren sollte.
    »Stuß!« äffte Klein Harryo sie immer nach, wenn sie mit Sarha darüber sprach. Daß Horho nicht auch noch das Schaukelpferd für seinen Sohn selbst gemacht hatte, war direkt ein Wunder. Doch das Schaukelpferd, von Harryo liebevoll Mähnchen genannt, weil es eine so weiche, angeblich aus echtem Pferdehaar gefertigte Mähne besaß, hatte seine eigene, geheimnisvolle Vergangenheit.
    So jedenfalls erklärte es Horho, wenn er darüber sprach. Er erzählte von einem geheimnisvollen Reisenden, der es ihm für wenig Geld überlassen hatte. Linda hielt das für eine Lüge, wenn sie es auch mit Rücksicht auf Harryo nicht aussprach, der in dem Alter war, in dem Kinder für Märchen besonders empfänglich sind, in dem sie Eigendenken entwickeln und überlegt zu handeln beginnen, ohne sich von der Traumwelt ihrer Kindheit entfernt zu haben.
    Linda glaubte, daß Horho das Pferd in einem Trödlerladen der Stadt halb geschenkt bekommen hatte. Sie sah, daß ihrem kleinen Enkel das Schaukeln Spaß machte, und stellte immer wieder fest, daß die Familie ein harmonisches Leben führte, auch wenn Horho manchmal spürte, daß sie mit ihm als Schwiegersohn nicht einverstanden war. Dann murmelte er etwas von einem Drachen.
    »Hallo, meine Lieben, seid ihr schon auf? Ich habe das Frühstück mitgebracht!« rief Linda und stellte die beiden Plastiktüten neben die Garderobe. Horho hatte Urlaub, Sarha ging erst am Nachmittag aus dem Haus, da sie einen Schichtjob hatte. Klein Harryo muckste sich nicht.
    Linda legte ihre Jacke ab, hängte den Schal an die Garderobe. Achselzuckend packte sie die Tüten und trug sie in die Küche. Sie würde erst einmal das Frühstück richten. Die Geräusche von Geschirr und der Geruch von Kaffee würden auch Tote wieder munter machen, dachte sie.
    Sie setzte Wasser auf, deckte den Tisch, füllte den Brotkorb mit frischem Gebäck, das sie mitgebracht hatte, tischte Wurst und Marmelade auf, vergaß auch das Heringsfilet nicht. Sie brühte den Kaffee auf und setzte sich an den Tisch.
    »Herrschaften, aufstehen!« rief sie durch die Wohnung. »Wenn ihr euch nicht waschen wollt, kommt wenigstens zum Frühstück!« Sie sah auf die Uhr, es war kurz vor zehn Uhr.
    Schade, daß es keine Wohnung auf der Außenseite des Gebäudes ist, dachte Linda. Dort könnte man durch die Fenster jetzt das Meer sehen, wie es im Sonnenlicht schimmert.
    Nach fünf Minuten, in denen sich immer noch nichts rührte, kein einziger Laut aus den Schlaf räumen kam, erhob sich Linda zornig. Mit schweren Schritten ging sie hinüber zum Schlafzimmer von Harryos Eltern und klopfte. Sie hatte böse Worte auf der Zunge und wartete auf die Gelegenheit, sie loszuwerden.
    Linda McInta öffnete die Tür, stellte fest, daß in dem Zimmer das Licht brannte. Sie blickte auf die Betten und stieß einen gellenden Schrei aus.
     
    »Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp«, zwitscherte Harryo vergnügt und warf sich auf dem Schaukelpferd hin und her, daß es fast umfiel.
    »Sachte, Kleiner«, rief Horho von nebenan. »Wenn es kaputtgeht, gibt es kein neues.«
    »Es geht nicht kaputt«, antwortete sein Söhnchen lachend. »Ich weiß es!«
    Hätte Horho gefragt, woher er es wußte, wäre er der Sache vielleicht früher auf die Spur gekommen. So aber unterließ er es, und das Schicksal nahm seinen Lauf.
    Harryo war fünf und hatte bereits ein eigenes Zimmer. Zwar lag die Wohnung in der Mitte des Gebäudes, besaß nur künstliche Beleuchtung und die

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