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Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
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Körper und ließ ihn nicht los. Ihr Helm berührte seinen, und sie versuchte verzweifelt, Danny zu beruhigen – obwohl sie selbst am Ende ihrer Kräfte war. Plötzlich bemerkte sie, daß ihr die Tränen die Wangen hinunterliefen. Aber als ihre Hand die abgerissene Kontaktschnur wieder fand und befestigte, klang ihre Stimme ganz normal.
    »Wir sind nur etwa zwanzig Meter vom Schiff entfernt«, sagte sie beruhigend. »Wenn du dich hierherstellst, drehe ich dich in die günstigste Richtung, und du brauchst nur zu springen.«
    »Ich springe nicht. Nicht, bis ich sehe, wo ich lande.«
    Seine Stimme klang sehr bestimmt. Das Schiff entfernte sich immer weiter.
    Sie standen natürlich mit ihren Sicherheitsleinen noch mit dem Schiff in Verbindung. Im Augenblick pendelten sie in einem weiten Bogen um das Schiff. Vielleicht konnten sie einfach an den Leinen zurückklettern. Es war zwar sicher nicht leicht, die glatten Nylonstricke mit den Handschuhen des Anzugs zu fassen, aber …
    Sie wollte Danny gerade ihren Plan erklären, als sie sich auf die Lippen biß. Es war nicht nötig, an den Sicherheitsleinen entlangzuklettern. Sie würden schnell genug wieder an den Rumpf kommen. Viel zu schnell.
    Sie umkreisten die Starfire am Ende ihrer etwa achtzig Meter langen Leinen verhältnismäßig langsam. Aber der Radius wurde immer kürzer – in dem Maß, in dem sich die Leinen um den Rumpf wickelten. Und mit dem kürzeren Radius wurde natürlich die Geschwindigkeit größer. Der Aufprall …? Miller wollte die Antwort auf ihre Frage nicht hören.
    Sie erklärte Danny ruhig, daß alles in Ordnung ginge, obwohl sie sich lieber an ihn geklammert und geschluchzt hätte. Wie früher …
    Dann waren sie noch zehn Meter vom Rumpf entfernt. Sie schlugen auf.
    Nur eines rettete sie. Die Sicherheitsleinen, die sich nun zu einem wirren Knäuel verschlangen, hatten sich an einem der Stabilisatoren verfangen. Sekunden vor dem Aufprall waren sie von dem Vorsprung abgerutscht. Dadurch kamen sie in einem sehr flachen Winkel auf. Captain Miller hatte das Gefühl, als würden ihr sämtliche Knochen gebrochen. Aber der Schmerz war schnell vorbei. Auch Danny war in Ordnung.
    »Hör gut zu«, erklärte sie hastig. »Geh jetzt in dieser Richtung etwa zwanzig Schritt, dann kommst du in die Nähe des Loches. Ich hole inzwischen den Schweißapparat. Wir müssen uns beeilen. Aber sieh nicht um dich .«
    Danny schüttelte den Kopf. Er atmete schwer.
    Fünf Minuten später hatte er die Binde abgenommen. Aber seine Augen waren nur auf den blauen Flammenbogen des Schweißgerätes gerichtet. Captain Miller stand neben ihm und beobachtete ihn. Allmählich schweiften ihre Gedanken ab. Sie wollte an einen einsamen, dunklen Platz und alles, alles vergessen …
    Die Passagiere waren sicher tot. Sie hatten zu lange gebraucht, um wieder an das Schiff zu kommen. Selbst wenn die Gerichte sie freisprachen, würde sie sich ihr Leben lang Vorwürfe machen …
     
    Es war sehr dunkel, wenn man nicht in die Sonne schaute, und zwischen den Sternen gab es Raum genug, um sich zu verstecken. Seltsam, sie hatte vorher die Sterne nie so richtig betrachtet …
    Um sie war samtene Schwärze – und die Sterne. Ab und zu tauchten wie aus einem lange vergessenen Film Bilder auf – Bilder vom Schiffsrumpf, von Danny, der sich verzweifelt über sie beugte und ihr etwas sagen wollte, was sie nicht verstand. Seltsam, dachte sie, das dürfte eigentlich gar nicht sein. Ich bin eine Frau. Und dann: Ich habe in den Raum geschaut. Mein Zeitsinn ist völlig verwirrt …
    Sie sah auf. Danny hielt sie immer noch umklammert. Sie kicherte plötzlich. »Es ist so dumm, daß ich dich Danny nenne. Als wenn du ein Kind wärst.«
    Das graue, angespannte Gesicht über ihr wurde ein wenig weicher. Danny sah aus, als sei er weit älter als fünfundvierzig Jahre. »Du bist also doch wieder bei Bewußtsein. Und ich habe geglaubt, du seist für immer verloren. Ich weiß nicht, wie es geschehen konnte, denn ich bin kein Psychologe. Aber ich hatte den Eindruck, daß dich ein unlösbares Problem niederdrückte und daß du dich selbst in eine Art Raumneurose hineingesteigert hast. Vergessen wir es. Den Passagieren geht es gut. Wir waren kaum eine halbe Stunde im Raum, obwohl es mir wie eine Ewigkeit vorkam. Unsere Sorgen sind vorbei. Verstehst du mich?«
    Seine Augen suchten ihren Blick. Er fand darin eine Antwort, die ihn befriedigte. »Na, jetzt ist alles wieder in Ordnung«, sagte er rauh.
    Sie schlang ihre

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