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Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
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schwierig, es ihm jetzt beizubringen.«
    Captain Miller war verzweifelt. »Und wenn du es mir erklärst?«
    »Vielleicht«, meinte Danny zögernd. Es war ihm augenscheinlich peinlich, daß er dem Captain etwas erklären mußte. »Du müßtest eine Zeitlang üben. Aber in ein bis zwei Tagen …« Er schwieg.
    Miller legte die Hand vor die Augen, um vor Danny und Billy den Kampf zu verbergen, der sich in ihrem Innern abspielte. Trotz ihrer Pflicht, alle Mannschaftsmitglieder gleich zu behandeln, wußte sie, daß sie selbstsüchtig – oder besser schwach – genug war, die letzte Möglichkeit nicht von Danny zu verlangen, wenn sich ein anderer bereitgefunden hätte. Aber nur sie und Billy konnten jenen Raum betreten, und sie waren beide hilflos. Jimmy, der andere Ingenieur, war im Steuerraum. Sie hatte keine Wahl – nur Danny war geeignet.
    Aber stimmte es denn, daß sie Danny, den Mann, den sie nur mühsam als einen ihrer »Boys« anerkennen konnte, wirklich nicht von seiner Hypnosevorstellung befreien wollte? Suchte sie nicht vielmehr den Schutz dieses starken, klugen und geliebten Mannes? Vielleicht war sie zu schwach für ihren Posten …
    Sie durfte nur in der größten Gefahr einen der Männer von der Hypnose befreien. Der Schock, sich plötzlich als erwachsener Mann im Raum zu befinden, konnte leicht das seelische Gleichgewicht für immer zerstören. Und wenn das nicht geschah, konnte es passieren, daß er hinausschaute – in die Lichter des Alls …
    Miller nahm die Hände von den Augen und sagte barsch: »Billy, neben den Rettungskapseln ist ein Werkzeugschrank. Ich brauche den Schweißapparat und ein paar Sauerstofftanks für unsere Anzüge.« Sie drehte sich rasch um. »Danny, komm hierher, neben mich. Ganz nahe. Und sieh mir in die Augen.«
    Billy tat, was sie ihm sagte. Er hielt es wohl für ein neues Spiel.
    Wenn er den Anfangsschock übersteht, werde ich dafür sorgen, daß der Raum ihn mir nicht entreißt … Laut sagte sie die Schlüsselworte, die Danny seine wahre Persönlichkeit zurückgeben würden. Als sie schwieg, zuckte sein Körper krampfhaft, und seine Hände ließen das Netz los. Auf der Erde wäre er vermutlich zusammengebrochen. Er schluckte mehrmals, sah um sich und rief dann verblüfft: »Hallo, wir sind auf einem richtigen Raumschiff! «
    In seinen Augen spiegelten sich Erstaunen und Erregung – aber das war alles. Miller sah, wie er auf ihren Uniformkragen starrte. Sie begann schnell zu sprechen. »Ja, wir sind auf einem Raumschiff. Hör gut zu, wir haben wenig Zeit …« Sie erklärte ihm in kurzen Worten die Lage. »Nur diese Notlage hat mich dazu gebracht, diese Hypnose aufzuheben«, schloß sie.
    Er winkte ab. »Die Zeit mit mir auf einem Schiff war sicher eine große Belastung für dich. Nenne mich ruhig weiterhin Danny.« Sein Blick fiel auf die Werkzeuge. »Ich bin froh, daß du mich gewählt hast«, sagte er plötzlich. »Ein wirkliches Raumschiff! Das ist etwas, was ich nicht versäumt haben möchte.«
    Er sah sie bewundernd an. »Ich wußte natürlich, daß ich Raumfahrer bin. Wir alle wissen das. Eines Tages müssen wir ins Informationsgebäude, und vier bis fünf Wochen später kommen wir wieder zurück – obwohl wir überhaupt nicht gemerkt haben, daß die Zeit vergangen ist –, und irgend jemand sagt uns, daß wir im Raum waren. Der Schock beweist es natürlich.
    Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß du auch Raumfahrerin bist. Wie fühlt man sich als Frau im Raum?«
    »Ich habe jetzt keine Zeit, es dir zu erzählen«, meinte sie rauh. »Die Passagiere!«
    »Entschuldige.«
    »Schon gut. Ich höre Billy mit dem Schweißapparat kommen. Sprich nicht, solange er hier ist. Deine Stimme ist tiefer geworden.«
    Danny nickte. Er unterdrückte ein Lächeln und trat an das winzige Fensterquadrat, um den Schaden aus der Nähe zu untersuchen. Captain Miller nahm Billy das Werkzeug ab und prüfte noch einmal, ob sein Anzug richtig verschlossen war. Sie war jetzt voller Zuversicht.
    Wenn der Schaden ausgebessert war, wollte sie Billy erzählen, daß Danny plötzlich krank geworden sei und eine Zeitlang wie ein Passagier behandelt werden müsse. So konnte ihm nichts geschehen.
    Danny unterbrach ihre Gedankengänge. Er klopfte ihr auf die Schulter. »Hör zu – das Loch kann nicht von innen repariert werden. Ich muß an die Außenseite des Rumpfes.«
    »Nein!«
    »Aber es muß sein. Die Öffnung ist zu unregelmäßig, und die Nachbarplatten sind verbeult und eingedrückt, so daß

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