Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
Vom Netzwerk:
immer wieder Luft durchkommen würde, wenn ich von innen schweißen würde.«
    »Du kannst in deinem jetzigen Zustand nicht hinaus«, erklärte sie verzweifelt. »Gibt es keinen anderen Weg?«
    Dann schüttelte den Kopf. »Ich weiß, was geschieht, wenn ich mich zu lange im Raum umsehe. Deshalb werde ich vorsichtig arbeiten. Du könntest vielleicht meinen Helm so abdecken, daß ich nur durch einen kleinen Schlitz sehe.«
    Captain Miller kämpfte den schwersten Kampf ihres Lebens. Aber Dannys Argument siegte.
    »Die Passagiere!«
     
    Billy blieb an der Tür zurück. Sobald sie ihm das Zeichen gaben, sollte er damit beginnen, ein Loch zu bohren. Captain Miller hatte sich entschlossen, Danny zu begleiten. Nur so war sie sicher, daß er sich nicht von der Neugier verleiten ließ.
    Sie überpinselte seinen Helm bis auf einen winzigen Schlitz mit schwarzer Farbe und bedeckte diesen noch mit einem dicken Tuch. Dann prüfte sie die Sprechverbindung mit Billy.
    Es geschah zum erstenmal, daß Captain Miller während eines Fluges das Schiffsinnere verließ. Im allgemeinen hielt man es für unnötig, die Außenfläche zu betreten. Aber dennoch befanden sich auf der Starfire genügend Sicherheitsvorrichtungen, um auch die ungewöhnlichsten Situationen zu überwinden. So waren zum Beispiel die Raumanzüge mit magnetischen Halteplatten ausgerüstet, die das Fortkommen sehr erleichterten. Captain Miller war überrascht, wie mühelos sie vorwärtskamen. Als sie den Stabilisator passiert hatten, wartete eine Überraschung auf sie – eine unangenehme Überraschung.
    Gordon war zurückgekehrt!
    Nun war klar, was sich abgespielt hatte. Die Rettungskapsel, in der Gordon so überstürzt geflüchtet war, war zurückgekommen. Wie ein Schwertfisch hatte sie sich mit ihrer Antenne in die Flanke der Starfire gebohrt. Captain Miller zitterten die Knie, als sie sah, was von ihrem Passagier übriggeblieben war.
    Teile der durchsichtigen Kanzel hingen noch an dem Wrack. Andere waren mit Farbe verschmiert. Miller biß sich auf die Lippen. Sie – sie selbst war verantwortlich für den Tod Gordons.
    Denn als sie an dem Türverschluß gearbeitet hatte, mußte Gordon wohl geglaubt haben, sie wolle ihn töten. So war er in wilder Hast geflüchtet, ohne die Kanzel vorher zu übermalen. Der Raum mußte ihn gefangen haben, bevor er mit seinem Schiff Verbindung aufnehmen konnte. Gordons Verstand war schon gelähmt, als er an die Flanke des Mutterschiffs stieß.
    Eine grausame Vergeltung, dachte Captain Miller erschreckt. Sie hatte Gordons Tod verursacht. War Gordon nun zurückgekehrt, um ihr Danny zu nehmen, ihren …
    »Was ist los? Du sprichst zu dir selbst.« Dannys Stimme klang scharf, fast ein wenig ängstlich. Instinktiv fuhren seine Hände an die Augen. »Was ist denn? Ich kann nichts sehen.«
    »Nicht!« schrie Miller. »Laß die Hände unten. Ich werde dir alles erklären …« Sie setzte ihm die Lage in hastigen Worten auseinander. »Die Antenne hat den Rumpf durchbohrt. Wir müssen die Kapsel wegziehen. Das geht wahrscheinlich noch schneller, als wenn wir die Antenne durchsägen.
    Es ist nicht nötig, daß ich dir die Binde abnehme«, fuhr sie hastig fort. »Ich werde deine Hände bis zur Kapsel führen, und wenn du einen festen Halt hast, dann kannst du zu ziehen anfangen.«
    Während der nächsten Minuten taten sie ihr Möglichstes, das Hindernis zu beseitigen. Vergeblich. Billy wunderte sich sicherlich über das Keuchen und Fluchen, das in seinem Kopfhörer zu vernehmen war. »Also noch einmal«, sagte Danny und holte tief Atem. »Eins, zwei, drei, los …«
    Das Splittern der Antenne war das einzige Geräusch, das sie vernahmen. Dann geschah alles sehr langsam.
    Wie in einem Alptraum.
    Die Kapsel löste sich vom Schiffsrumpf und schwebte langsam nach oben. Die beiden verloren das Gleichgewicht. Aber während sich Miller mit Hilfe des Beinmagnets am Schiffsrumpf festhalten konnte, schwebte Danny langsam nach oben.
    Unendlich langsam – um selbst den Kontakt mit dem Schiffsrumpf nicht zu verlieren – griff Captain Miller nach Dannys Beinen. Aber in einer Reflexbewegung stieß Danny an ihre Hand, und sie mußte wieder loslassen. In diesem Moment riß die Kontaktleitung zwischen ihren Helmen.
    Sie sah, wie Danny seine Beine an die Kapsel preßte und mit der Hand nach der Binde griff. Sie stieß sich ab und landete bei ihm.
    Ihr Helm traf ihn an der Schulter. Die Verzweiflung verlieh ihr ungeheure Kräfte. Sie schlang ihre Arme um seinen

Weitere Kostenlose Bücher