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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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sagte mir, ich solle hier nach dem Rechten sehen. Wie fühlst du dich?«
    Virdon ließ den Kopf zurückfallen und schloß die Augen. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. »Es geht«, murmelte er heiser. »Danke.«
    Travin beobachtete ihn und sah das von Schmerzen gezeichnete Gesicht. »Ich wünschte, es hätte diesen anderen erwischt«, murmelte er kopfschüttelnd, als er sich zum Gehen wandte.
    Erst als er allein draußen vor dem Barackeneingang unter dem schwarzen Nachthimmel stand, öffnete Travin langsam die Faust, um den Gegenstand zu betrachten, den er in Virdons Tasche gefunden hatte.
    Es war Virdons Kompaß, ein primitiv zusammengebasteltes Ding aus verschiedenen Metallstücken, die der Astronaut im Lauf seiner Wanderungen gefunden hatte. Trotzdem war es etwas, was die Welt seit vielen Jahrhunderten nicht gesehen hatte. Die Gorillas und anderen Affen, gewohnt, die Sterne zur nächtlichen Orientierung zu Hilfe zu nehmen, wurden oft durch Wolken behindert. Der Kompaß hatte Virdon, Burke und Galen des öfteren befähigt, ihren Verfolgern zu entkommen, denn die drei wußten immer, in welche Richtung sie gingen. Travin drehte den Kompaß zwischen den Fingern und wunderte sich, daß die Nadel immer in dieselbe Richtung zeigte. Seine begrenzte Phantasie konnte sich keinen Grund dafür vorstellen; er dachte sogar, daß eine solche Nadel, die keine Drehung mitmachte, nur von Nachteil sein könne. Dann blickte er nach Norden, wohin die Kompaßnadel zeigte. Er schaute zu den Sternen auf, die dort standen, und eine leise Ahnung vom Wert des Kompasses begann in seinem Verstand zu dämmern. Plötzlich starrte er in Schrecken und Bestürzung auf den seltsamen Gegenstand in seiner Hand. Wer waren diese Fremden? Welche Magie kannten sie?
     

 
2.
     
    Kira saß an ihrem Schreibtisch. Ihr Büro war sauber und aufgeräumt, und wegen seiner Entfernung vom Operationssaal und den Krankenstationen relativ ruhig. Die Sonne schien zu den Fenstern herein und glänzte auf dem polierten Holz des Schreibtischs und der Schränke. Kira las aufmerksam in einem großen Handbuch. Nachdem sie wiederholt darin geblättert und verschiedene andere Abschnitte nachgeschlagen hatte, blickte sie mit grüblerischer, resignierter Miene auf und sagte: »Es hat keinen Zweck.«
    Galen seufzte. Nun, da es ihm gelungen war, Kiras Hilfe zu gewinnen, gab es diese Schwierigkeiten! Sie hatte ein so ausgezeichnetes Gefühl für Berufsethik, daß sie die Operation nur nach gründlicher Erforschung des Falles ausführen würde.
    »Alle medizinischen Texte beschäftigen sich mit Affen«, sagte sie. »Nirgendwo steht etwas über die menschliche Physiologie.«
    »Aber du weißt, wo die Kugel steckt«, sagte Galen.
    »Wir wissen, daß die Kugel in der Nähe eines Nervenstrangs eingeklemmt ist«, erwiderte Kira ungeduldig. »Das genügt nicht. Wir haben keine Ahnung, wie dieser Nervenstrang aussieht und welches sein genauer Verlauf ist. Außerdem können in diesem Bereich wichtige Arterien liegen. Wenn wir da auf gut Glück hineingingen, könnten wir ihn töten.«
    »Also ist dir doch nicht gleich, was aus ihm wird«, sagte Galen, überrascht von ihrem Engagement.
    »Das hat damit nichts zu tun«, entgegnete Kira stirnrunzelnd. »Ich bin Chirurgin und kein Metzger, der mit dem Messer drauflosschneidet, egal was passiert. Und ohne genaue Kenntnisse der Organe und Funktionen zu operieren, ist Schlächterei.«
    Galen überdachte ihre Worte mit bekümmerter Miene; es war ein echtes Dilemma. Mit gutem Willen allein war Virdon nicht zu helfen; Kiras Argument hatte ihn überzeugt. »Angenommen«, meinte er schließlich, »ich könnte ein Buch über menschliche Anatomie auftreiben; würde dir das helfen?«
    Kira nickte, aber es war keine Hoffnung in der Geste. »Es gibt keine Bücher über menschliche Anatomie«, sagte sie. »Welcher Affe käme je auf die Idee, eins zu schreiben?«
    »Ich dachte an ein von Menschen geschriebenes Buch.«
    Die Vorstellung verblüffte Kira. »Was sagst du da?« fragte sie. »Seit wann schreiben Menschen Bücher? Und noch dazu medizinische Werke?«
    »Früher taten sie es einmal«, sagte Galen. Er hatte nicht die Zeit, um Kira von alledem zu überzeugen, was er von Virdon und Burke gelernt hatte, aber in diesem Punkt mußte er es versuchen. »Vor langer Zeit, als sie die Erde beherrschten, hatten sie Bücher.«
    »Du bist wirklich verrückt«, sagte Kira mit unsicherer, fast flüsternder Stimme.
    »Nein«, fing Galen an. Dann befeuchtete

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