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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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sterben sehen?«
    »Niemand möchte sterben«, sagte Galen. »Aber wir können jetzt nicht mehr zurück.«
    Kira blieb still; er nahm das Stillschweigen als ein Zeichen, daß ihr Widerstand gegen sein Vorhaben zusammengebrochen sei. Das war wenigstens etwas. Als er Kiras Büro verließ, durchpulste ihn neue Hoffnung.
    Galen ging zur Menschenbaracke hinüber und fand Pete Burke an Virdons Krankenlager. Der Zustand des Verletzten hatte sich verschlechtert; er fieberte und war nur halb bei Bewußtsein.
    »Es sieht nicht gut aus«, sagte Galen.
    Burke starrte auf seinen Freund und nickte bekümmert. Er fühlte sich nutzlos, wollte etwas für Virdon tun, irgend etwas Konstruktives unternehmen. »Ich fürchte, daß die Kugel eine Infektion verursacht hat«, sagte er. »Kiras Medizin müßte inzwischen wirken, aber von einer Besserung ist noch nichts zu sehen. Im Gegenteil ...«
    »Pssst«, machte Galen.
    Burke blickte auf und sah Travin mit Eisbeuteln hereinkommen, die er dem vermeintlichen Dr. Adrian gab. Galen legte sie auf Virdons Stirn, und auf einmal begann der Schwerkranke laut zu phantasieren.
    »Nein, nein!« rief er in seinem fiebrigen Alptraum. »Die Instrumente! Was hat das zu bedeuten? Es kann nicht sein ... es sieht nicht aus wie ... Das ist nicht die Erde! Was ist es?« Dann murmelte er mit allen Zeichen des Entsetzens: »Das – das sind Affen, Pete! Ich kann es nicht glauben, aber diese Welt wird von Affen regiert!«
    Travin schob sich näher heran, fasziniert von Virdons Delirien. »Was redet er da? Jeder weiß, daß die Welt von Affen regiert ist. Und was meint er damit, daß dies nicht die Erde sei?«
    Galen blickte auf und musterte Travin mit kaltem Unmut. Er hob die Hand, um den Mann am Nähertreten zu hindern, und sagte mit schneidender Schärfe: »Ist es in diesem Krankenhaus üblich, daß das Dienstpersonal sich mit psychologischen Studien der Patienten unterhält?«
    »Ich meinte nur ...«
    »Er hat fiebrige Halluzinationen«, unterbrach ihn Galen. »Es ist deine Aufgabe, ihn zu pflegen. Wenn er stirbt und ich einen neuen Diener anlernen muß, werde ich dich zur Verantwortung ziehen.«
    Galens hohle Schau von Autorität verfehlte ihre Wirkung nicht. Travin wurde plötzlich unterwürfig, sagte »Ja, Doktor, sehr wohl, Doktor«, und zog sich zurück. Als der Mann die Tür hinter sich geschlossen hatte, machte Burke ein Gesicht.
    »Dieser Bursche macht mir Sorgen«, sagte er zu Galen.
    »Mir gefällt er auch nicht«, sagte Galen. »Dabei kenne ich ihn nicht einmal. Hast du besondere Gründe, ihm zu mißtrauen?«
    »Nein, nichts Bestimmtes«, antwortete Burke. »Aber er steht uns ablehnend gegenüber, und das Klima hier im Krankenhaus scheint nicht das Beste zu sein.«
    Galen zuckte mit der Schulter. »Jedenfalls wird er es nicht wagen, meine Autorität herauszufordern.«
    »Sicher, er wird dir gehorchen, solange er dich für einen echten Arzt hält. Aber wenn Virdon so weiterphantasiert, wird er uns früher oder später verraten.«
    Galen nickte nachdenklich. »Um so wichtiger ist es, daß wir dieses Buch aus Zaius' Haus holen. Die Operation darf keinen Tag länger hinausgeschoben werden, wenn du mich fragst.« Die zwei trennten sich, und Burke ging durch die Baracke zum Ausgang. Er war noch mehrere Schritte von der Tür entfernt, als er draußen eine Frau schreien hörte. Der Ton war so schrill und schmerzerfüllt, daß Burke zur Tür und hinausstürzte. Was er sah, brachte sein aufbrausendes Temperament augenblicklich in Wallung. Das Mädchen, Travins Tochter, lag im trockenen Staub des Hofes und wand sich in Schmerzen. Ihre gellenden Schreie gingen Burke durch Mark und Bein. Über ihr stand ein Mann, der Lafer genannt wurde, und schlug mit einer schweren Stange auf das Mädchen ein. Das arme Geschöpf konnte nichts tun, um den Schlägen auszuweichen. Sie blutete aus Mund und Nase, und ein Auge war fast zugeschwollen. An ihren Armen und Beinen hatten sich große Blutergüsse gebildet. Burke sah auf den ersten Blick, daß der Mann das Mädchen leicht totschlagen konnte, wenn er so weitermachte. Die wenigen anderen Menschen auf dem Hof gingen ihren Beschäftigungen nach, als geschehe nichts Ungewöhnliches. Die ganze Szene mutete Burke unwirklich an; diese Leute waren keine Menschen. Vielleicht hatten die Affen doch recht. Vielleicht waren die Menschen nur Tiere, geeignet nur für ein Sklavendasein. Man mußte sich schämen, einer der ihren zu sein.
    Burke rannte auf den Hof, stieß den Mann zur Seite

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