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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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er sich die Lippen und überlegte, wie er fortfahren solle. Kira starrte ihn an, als zweifle sie ernsthaft an seinem Verstand. »Ich habe solche Bücher gesehen«, sagte er.
    »Nur in den Phantasien deines verwirrten Geistes.«
    Galen holte tief Atem. »Nein, beim Vorsitzenden des Ältestenrats. In Zaius' Haus.« Galen machte die Feststellung mit solcher Selbstverständlichkeit, daß Kira ihn schockiert und bestürzt anstarrte. Ihr gesamtes Weltbild geriet plötzlich ins Wanken. Sie konnte die Vorstellung nicht akzeptieren – doch wenn sie Galen ansah, konnte sie die Möglichkeit nicht einfach leugnen. Ehe ihr eine geeignete Antwort einfiel, wurde die Tür geöffnet, und Leander trat ein.
    »Guten Tag, Doktor Kira«, sagte er in geschäftsmäßig-kühlem Ton. »Es tut mir leid, daß ich störe, aber nach dem Plan sollten Sie heute morgen die Abteilungskonferenz leiten.«
    »Ich habe sie auf morgen vertagt, Doktor Leander«, sagte Kira unsicher. »Ich ... ich wollte Doktor Adrian unsere Einrichtungen und Möglichkeiten zeigen.«
    »Ich verstehe«, sagte Leander. »Ich nehme an, Sie haben die Ärzte Ihrer Abteilung verständigt.« Er wandte sich höflich Galen zu und fragte: »Haben Sie schon einen Eindruck gewonnen, Doktor?«
    Galen lächelte und nickte. »Ich bin sehr beeindruckt«, sagte er. »Dies übertrifft bei weitem alles, was ich je gesehen habe. Natürlich will ich damit nicht sagen, daß ich mit allen Verfahrensweisen einverstanden wäre.«
    Kira starrte Galen in stummem Entsetzen an. War er doch verrückt? Zweifellos war sein Verhältnis zur Realität ein wenig gestört. Wie sie befürchtet hatte, nahm Leander die Herausforderung an. »So?« sagte der Direktor belustigt. »Und was haben Sie an unseren Verfahrensweisen auszusetzen, Doktor?«
    »Ich möchte niemandem zu nahe treten ...«
    »Kommen Sie, Doktor«, unterbrach ihn Leander. »Ich würde mich wirklich freuen, Ihre fundierte Meinung und Kritik zu hören. Was meinen Sie, Doktor Kira?«
    Sie war einem Nervenzusammenbruch nahe. »Ja«, sagte sie mit blassem Lächeln. »Ja, natürlich würde mich das interessieren. Um so mehr, als Doktor Adrian auf seinem Gebiet recht bekannt ist.«
    »Nun«, sagte Galen mit der bedeutungsvollen Gespreiztheit eines Schmierenschauspielers, »wie ich es sehe, wird die Chirurgie heutzutage entschieden überbewertet. Für nahezu alles soll sie gut sein, von Beinbrüchen bis zu Blähungen. Ich gebe zu, daß sie in bestimmten Fällen notwendig und sogar unumgänglich ist, aber im allgemeinen ziehe ich für meine Person eine mehr konservative Behandlungsweise vor.«
    »Die gleiche Meinung habe ich schon des öfteren gehört, meistens von Kollegen aus der Provinz«, sagte Leander erheitert. »Dort draußen schwört man nach wie vor auf die äußerliche und innerliche Anwendung von Heilkräutern zur Behandlung jeglicher Leiden.«
    Galen nickte mit todernster Miene. »Und mit gutem Erfolg, abgesehen von Erkältungskrankheiten, natürlich. Noch immer können wir diese verbreiteten Erkrankungen lediglich lindern, nicht aber heilen, was schon unsere Vorfahren beklagten.«
    Kira bedeutete ihm mit Blicken und verstohlenen Gesten, endlich aufzuhören, und Galen hörte auf sie und verstummte. Kira wartete auf Leanders beißenden Sarkasmus, doch zu ihrer Überraschung lachte der Direktor. »Unser Besucher gefällt mir«, sagte er. »Ich hoffe, Sie werden Ihr Bestes tun, ihm den Aufenthalt bei uns ebenso angenehm wie lehrreich zu gestalten.«
    »Und ich freue mich auf die Gelegenheit, von Ihnen zu lernen, Doktor Leander«, sagte Galen mit einer höflichen Verbeugung.
    »Gut, gut!« sagte Leander. Er klopfte Galen auf die Schulter, machte eine knappe Verbeugung zu Kira und ging, noch immer lächelnd, hinaus. Galen blickte Kira an, die völlig außer sich war.
    »›Und ich freue mich auf die Gelegenheit, von Ihnen zu lernen‹!« äffte sie seine Worte nach. »Hältst du ihn vielleicht für einen Trottel? Diese ganze Sache ist unmöglich und selbstmörderisch. Deine verrückten Anmaßungen, dieses nicht existierende Buch in Zaius' Bibliothek ...«
    »Kira«, sagte Galen, plötzlich ernüchtert, »ich werde das Buch herbeischaffen. Und du wirst damit die Gelegenheit erhalten, unsere Medizin voranzubringen. Dieses Buch bedeutet Leben!«
    »Wenn wir gefaßt werden, bedeutet es Tod.«
    »Sollten wir gefaßt werden«, sagte Galen, »werde ich aussagen, daß ich dich mit Todesdrohungen zur Mithilfe zwang.«
    »Meinst du, ich möchte dich

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