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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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Rock kümmerte sich um die Bar und ein kleines Büffet, das in einer Ecke des Zimmers aufgebaut war.
    »Drink?«, fragte King.
    »Ein Bier reicht mir«, sagte Macklin. »Vielleicht noch einen Krevetten-Cocktail.«
    »Kein Problem. Tiffany kümmert sich drum.«
    Macklin setzte sich. Er zog die zerknitterten 1 000 Dollar aus der Hosentasche, bemühte sich gar nicht erst, sie glatt zu streichen und legte sie vor sich auf den Tisch.
    »Der Gentleman mit den Bartstoppeln ist Tony, mein Kartengeber.«
    Macklin nickte ihm zu.
    »Die anderen können sich selbst vorstellen«, sagte King.
    »Bill«, sagte der erste Spieler und blickte zum nächsten.
    »Chuck.«
    »Mel.«
    »John.«
    »Sully.«
    Macklin lächelte freundlich und nickte. Tiffany brachte ihm sein Bier und den Krevetten-Cocktail und berührte dabei mit einer Brust seine Schulter.
    »Fünf Karten«, sagte King. »Buben oder höher. 100 Dollar Minimum.«
    Macklin nickte und legte seine Hundert in den Pott. Tony begann auszuteilen. Er war ein hagerer Mann mit vollen schwarzen Haaren, die er glatt nach hinten gekämmt hatte. Die Karten schienen sich in seinen schmalen Händen zu bewegen, als seien sie zum Leben erweckt worden. Macklin bekam ein Paar Dreien. Chuck eröffnete, dann zog Macklin drei Karten. Sein Blatt wurde nicht besser. Er stieg aus. Chuck gewann mit drei Königinnen. Tiffany stellte sicher, dass alle Spieler mit Essen und Getränken versorgt waren. Und sorgte dafür, dass sie allen Spielern mit ihren Brüsten über die Schulter strich – Tony ausgenommen. Tony aß und trank nichts. Sergeant Voss befand sich im Vorzimmer und lehnte sich gegen eine Wand. Gelegentlich sprang Tommy King als Kartengeber für Tony ein. Macklin war durchaus ein ausgebuffter Spieler, aber sein Interesse am Spiel hielt sich in Grenzen. Spielen war etwas für Verlierer. Es gab bessere Wege, um an Geld zu kommen. Und es gab auch bessere Wege, es zu verschleudern – für Frauen zum Beispiel. Trotzdem bemühte sich Macklin um den Eindruck, als würde er verbissen spielen, behielt dabei aber genau das Geld im Auge, das über den Tisch wanderte.
    Nach eineinhalb Stunden war sei Guthaben auf 200 Dollar geschmolzen.
    »Entschuldigen Sie mich für ’ne Minute«, sagte er. »Das scheiß Bier macht sich bemerkbar.«
    Er stand auf, ging durch eines der Schlafzimmer ins Bad und schloss die Tür hinter sich ab. Er ließ die Hose runter, zog das Klebeband vom Knauf und holte die Pistole aus dem provisorischen Holster. Er legte sie auf den Deckel der Spülung und nahm auch gleich die Gelegenheit wahr, sich zu erleichtern. Authentisch sollte es schon sein. Er zog den Reißverschluss hoch, wusch und trocknete seine Hände, nahm die Pistole, entsicherte sie und ging durch das Schlafzimmer zurück. Vom Bett griff er sich eines der Kissen, streifte den Kissenbezug ab und nahm ihn in die linke Hand, während seine rechte die 9 mm hielt. Als er aus der Schlafzimmertür heraustrat, schoss er zunächst Sergeant Voss in die Brust. Voss stöhnte auf, fiel auf seine linke Seite, zuckte noch ein paar Mal und war dann still. Alle anderen Anwesenden waren erstarrt. Macklin winkte beiläufig mit der Pistole zum Spieltisch hinüber. Tiffany begann zu weinen, doch Macklin ignorierte sie.
    »Jeder von euch kann der Nächste sein«, sagte er, »es sei denn, die gesamte Knete wandert zu mir.«
    Niemand sagte einen Ton.
    »Alle legen ihre Hände hinter den Kopf.«
    Sie taten, wie ihnen befohlen.
    »Kein Problem«, sagte Tommy King. »Sie kriegen Ihr Geld.«
    »So sieht’s wohl aus«, sagte Macklin. »Und nun wird jeder seine Tasche leeren und den Inhalt in den Kissenbezug stecken, angefangen mit Ihnen, Tommy. Und dann werden sich alle auf den Boden legen,Gesicht nach unten.« Er fuchtelte mit seiner Pistole. »Dort rüber.«
    Sie folgten seinen Anweisungen. Macklin raffte das Geld auf dem Tisch zusammen und drückte es Tiffany in die Hand.
    »Halt das«, sagte er.
    Er ließ seine Augen noch einmal durch das ganze Zimmer schweifen.
    »In einer Minute werde ich euch filzen, einen nach dem anderen. Sollte ich feststellen, dass jemand noch Geld in den Taschen hat, werden ich ihm eine Kugel durch den Hinterkopf jagen.«
    Er schwieg für einen Moment.
    »Will jemand noch was anmelden?«
    Niemand rührte sich. Macklin grinste. »Okay, ich glaub euch sogar. Komm, Tiffany.«
    Er nahm sie am Arm und zog sie an dem Toten im Vorzimmer vorbei zur Eingangstür. Nach links, zwei Zimmer den Flur entlang, dann links zum

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