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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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seltsamen Produzenten, verlassen.«
    Jenn nickte vorsichtig.
    »Ich hab reichlich Therapie gemacht, nachdem ich mich mit Elliot Krueger einließ und du daraufhin die Scheidung eingereicht hast«, sagte sie.
    »Tut mir leid«, sagte Jesse. »Ich glaube, ich versteife mich zu sehr auf nichtssagende Worte.«
    »Du bist stinkig«, sagte Jenn, »und ich kann es dir beim besten Willen nicht verübeln.«
    »Du hast getan, was du tun musstest.«
    »Kann gut sein«, sagte Jenn. »Aber all die Stunden mit der Therapeutin haben mein Problem auch nicht gelöst.«
    »Und das wäre?«
    »Ich möchte mit dir zusammen sein – und ich möchte es gleichzeitig auch wieder nicht.«
    »Und was sagt Frau Seelenklempner dazu?«
    »Dass ich ambivalent sei.«
    »Und dafür bekommt sie 100 Dollar die Stunde?«
    »Sogar 200, aber sie ist jeden Cent wert. Sie hat mir vor Augen geführt, dass ich zwei gegensätzliche Gefühle gleichzeitig habe und dass es nur menschlich ist, diese Widersprüche in sich zu tragen.«
    »Und welche Konsequenzen ziehst du nun daraus?«
    »Weiß ich noch nicht. Aber ich weiß, dass ich in deiner Nähe bleiben möchte. Du warst einfach zu weit weg, als ich noch in L.A. lebte.«
    »Und wie gedenkst du mit deiner Ambivalenz umzugehen? Willst du mit mir montags und mittwochs vögeln – und mit Elliot dienstags und donnerstags?«
    »Es geht nicht ums Vögeln, Jesse.«
    »Da kann ich nur lachen.«
    »Sagen wir’s so: Es geht nicht nur ums Vögeln.«
    Jesse atmete einmal tief durch und trank dann den Rest seines Weins. War wohl ratsam, nicht noch mehr davon zu trinken.
    »Okay«, sagte er. »Es geht also nicht nur ums Vögeln. Es geht darum, dass du mich nicht willst – und michgleichzeitig nicht verlieren willst. Was zum Teufel soll ich damit anfangen?«
    »Reden.«
    »Das tu ich doch die ganze Zeit.«
    »Nein«, sagte Jenn, »die meiste Zeit pöbelst du nur rum.«
    Jesse stand auf, ging in Jenns plüschig dekoriertes Wohnzimmer und schaute zur Beacon Street hinunter.
    »Scheiße, was für eine schwere Geburt.«
    Sie stand im Türrahmen hinter ihm. »Ganz schön verkorkst alles, oder?«, sagte sie.
    »Ja.«
    »Doktor St. Claire sagt aber auch, dass das Band zwischen uns erstaunlich stabil sein müsse.«
    Jesse nickte und starrte auf die Autos, die stadtauswärts zum Kenmore Square fuhren.
    »Ich glaube, wir müssen es einfach versuchen«, sagte sie.
    »Was versuchen?«
    »Jesse«, sagte Jenn. »Wir sind geschieden. Wir sind solo. Wir können uns wie normale Erwachsene verhalten, die nicht gebunden sind. Wir könnten eine Affäre anfangen.«
    »Mit wem?«
    »Mit jedem, den wir mögen – uns selbst eingeschlossen«, sagte Jenn. »Wir könnten so tun, als würden wir uns zum ersten Mal begegnen.«
    »Und dann?«, sagte Jesse.
    »Und dann sehen, was passiert.«
    »Sex?«, sagte Jesse.
    Jenn zuckte mit den Schultern. »Lass uns einfach sehen, was passiert.«
    »Aber nicht heute Abend«, sagte Jesse.
    »Nein«, sagte Jenn.
    Jesse drehte sich um, schaute sie an und lächelte.
    »Du bist wirklich ’ne harte Nuss, Jenn«, sagte er.
    »Wollen wir’s mal versuchen?«
    »Klar doch«, sagte Jesse.
    »Willst du mich am nächsten Mittwoch zum Essen einladen?«
    »Okay.«
    Für eine Weile standen sie auf den gegenüberliegenden Seiten des Wohnzimmers und schauten sich schweigend an. Schließlich ging Jenn auf ihn zu, legte die Arme um seinen Hals und den Kopf an seine Brust.
    »Jeden Tag einen kleinen Schritt«, sagte sie und klang, als habe sie einen Kloß im Hals.
    »Genau«, sagte Jesse.
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10
    »Und du bist einfach rausmarschiert und hast den Cop wortlos abgeknallt?«, sagte Faye.
    Sie hatten den Mercedes auf dem Indian Hill geparkt und schauten auf die Spitze von Stiles Island hinunter, die sich in den Hafen zu zwängen schien.
    »Er war die einzige Gefahrenquelle. Wenn ich ihn ausschalte, kommen die anderen gar nicht erst auf dumme Gedanken.«
    »Du wolltest ein Zeichen setzen.«
    »Ich wollte ihn ausschalten – und gleichzeitig sicherstellen, dass die anderen wussten, wie der Hase läuft.«
    »Hattest du keine Angst, dass jemand den Schuss hört?«, fragte Faye.
    »Hotelzimmer sind normalerweise gut isoliert«, sagte Macklin. »Und die meisten Leute wissen ohnehin nicht, wie ein Schuss klingt. Sie haben Angst, Alarm zu schlagen und dann wie die Deppen dazustehen.«
    »Warum haben sie nicht sofort beim Empfang angerufen,

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