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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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Garantien geben. Es macht mich schon unruhig, überhaupt so viel darüber zu sprechen. Du solltest dich einfach daran erinnern, dass es zwischen uns beiden etwas gibt, das ich mit keinem anderen Mann gehabt habe.«
    »Liebst du mich?«
    »Ja.«
    »Darauf kann man immerhin aufbauen«, sagte Jesse.
    »Sehe ich auch so. Ich glaube, dass man trotzdem auch andere Leute lieben kann. Ich glaube, man kann mehr als eine Person lieben. Was ich, bislang jedenfalls, noch nicht getan habe.«
    »Das ist ermutigend.«
    »Ich möchte dir so viel Mut machen wie möglich, Jesse. Ich möchte dich nicht verlieren.«
    »Wird nicht passieren«, sagte Jesse.
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29
    Mrs. Campbell trug einen maßgeschneiderten braunen Hosenanzug mit blauen Nadelstreifen. Er sitzt verdammt eng, aber verdammt gut, dachte Macklin. Er wirkte nicht so, als sei er eine Nummer zu klein, sondern saß einfach nur hauteng.
    »Wollte nur sicherstellen, dass Sie nichts dagegen haben, wenn ich meinen Bauunternehmer und einen seiner Angestellten mitbringe.«
    »Natürlich nicht, Mr. Smith«, sagte Mrs. Campbell.
    »Harry.«
    Mrs. Campbell lächelte. »Das passiert ständig, Harry. Wir verstehen, dass es eine beträchtliche Investition ist, und bestärken unsere Kunden darin, sich Zeit zu nehmen, damit sie mit ihrer Entscheidung auch glücklich sind. Zufriedene Kunden sind das beste Marketing-Tool.«
    »Ich möchte schwören, dass die meisten Kunden außerordentlich zufrieden sind«, sagte Macklin.
    Mrs. Campbell erwiderte seinen Blick. Sie schien etwas rot zu werden, dachte er. Er konnte sie riechen: Seife, Shampoo, Parfüm.
    »Die meisten jedenfalls«, sagte sie.
    »Darf ich Sie Marcy nennen?«, sagte Macklin.
    »Bitte.«
    »Ich würde gerne einmal das Restaurant hier auf der Insel antesten, Marcy, und esse nun mal ungern allein. Sind Sie frei?«
    »Frei wie ein Vogel«, sagte Marcy.
    Das Restaurant hieß »Stiles«. Sie bekamen einen Tisch am Panoramafenster und bestellten Drinks. Als er aufs Meer hinausschaute, verstand Macklin, was Freddie gemeint hatte: Die Wellen prallten hier auf eine Vielzahl rostfarbener Felsbrocken, die fast die gesamte Insel umgaben. Das Wasser zwischen den Felsen war nichts als gelbliche Gischt.
    Marcy trank einen Weißwein, während sich Macklin einen Martini bestellt hatte.
    »Muss knifflig sein, von diesem Teil der Küste aus in See zu stechen«, sagte Macklin.
    »Absolut«, sagte Marcy. »Aus diesem Grund sind die Bootsanleger auch auf der Hafenseite der Insel.«
    »Segeln Sie selbst?«, fragte Macklin.
    »Nein.« Marcy lächelte. »Ich bin eine Landratte, fürchte ich.«
    »Dann treiben Sie Sport also nur in den eigenen vier Wänden«, sagte Macklin.
    Und wieder erwiderte Marcy seinen Blick. Ihr Gesicht hatte noch immer eine gesunde Röte. Vielleicht hatte sie ja von Natur aus Farbe. Und vielleicht könnteer sie auch rumkriegen. Mehr als nur vielleicht sogar. Faye würde schon Verständnis haben. Marcy Campbell konnte noch von erheblichem Wert für sie sein. Er hätte jedenfalls Verständnis, wenn’s andersrum laufen würde.
    »Kann man so sagen«, sagte Marcy.
    Beide lächelten. Die Gischt aus dem brodelnden Chaos unter ihnen spritzte gegen das Panoramafenster. Das dunkel getäfelte Restaurant war fast leer und die wenigen Gäste sprachen mit gedämpfter Stimme.
    »Was macht Ihr Ehemann beruflich, Marcy?«, fragte Macklin.
    »Exmann.«
    »Ah.«
    »Ah, in der Tat«, sagte Marcy. »Wie sieht’s bei Ihnen aus – womit verdienen Sie Ihr Geld?«
    »Schnapsläden überwiegend«, sagte Macklin. »Auch ein paar kleinere Banken.«
    »Das fasziniert mich immer wieder«, sagte Marcy, »dass einige Leute einfach ein Händchen fürs Geldverdienen haben und andere nicht. Was ist Ihr Geheimnis?«
    »Hauptsächlich, sich gar nicht erst zu fragen, ob man ein Händchen hat oder nicht«, sagte Macklin. »Eigentlich geht’s nur darum, Spaß am Risiko zu haben. Wie sieht’s bei Ihnen aus: Haben Sie Spaß mit den Immobilien?«
    »Man trifft interessante Leute«, sagte Marcy. »Ich mag interessante Leute.«
    »Und Sie lieben das Risiko?«
    »Sehr sogar«, sagte Marcy.
    Sie gaben ihre Bestellung auf. Ja , dachte Macklin, ich hab sie im Sack . Sicher, es ging hier ums Geschäft, aber er hatte trotzdem eine Schwäche für dieses prickelnde Gefühl, das ihn immer überkam, wenn er kurz vor einer neuen Eroberung stand. Faye war nachher immer neugierig. Wie

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