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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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gesagt.«
    Jesse nickte. Er trank noch einen Schluck Bier und wünschte sich, dass es etwas Hochprozentigeres wäre. Auf der anderen Seite des Lokals saß die Gattin von Harry Smith allein an einem Zweiertisch. Jesse erinnerte sich, dass er sie beim Ball des Jachtclubs mit Harry und Marcy Campbell gesehen hatte. Das Rotweinglas vor ihr war noch fast voll.
    »Aber ich hab’s trotzdem getan«, sagte Abby.
    Jesse wusste nicht, was er antworten sollte.
    Mrs. Smith saß noch immer allein an ihrem Tisch, das Glas noch immer fast voll. Offensichtlich hatte sie keine Probleme, allein in einem Restaurant zu hocken.
    »Selbst wenn du wieder mit Jenn leben würdest –vielleicht …« Abby hielt inne, um den Rest ihres Martinis zu kippen. »Vielleicht könnten wir nebenher immer noch unsere Beziehung am Laufen halten.«
    »Wohl eher nicht«, sagte Jesse. »Es fällt mir schwer, Ja oder Nein zu irgendetwas zu sagen, aber das halte ich für eher unwahrscheinlich.«
    Abby, noch immer Tränen in den Augen, gab Doc das Zeichen für einen weiteren Drink. Doc schaute zu Jesse hinüber, Jesse nickte. Ihr jetzt den Riegel vorzuschieben, wäre wohl keine gute Idee, dachte er. Doc brachte den Drink und warf Jesse einen fragenden Blick zu. Jesse zuckte mit den Schultern. Abby trank den halben Martini, rutschte von ihrem Hocker herunter, legte ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn leidenschaftlich. Er sollte dem wohl besser ein Ende bereiten , dachte er. Aber er unternahm nichts. Abby, die Arme noch immer um seinen Hals, lehnte sich zurück und sagte: »Sag mir, dass dir das nicht gefallen hat.«
    »Werd ich mit Sicherheit nicht sagen.«
    »Sag mir, dass du nicht willst, dass ich mit dir nach Hause komme.«
    Er sollte jetzt besser Schluss machen. »Auch das wirst du nicht von mir hören«, sagte er.
    Sie warf sich wieder an seine Schultern und küsste ihn mit geöffneten Lippen. Jesse hatte immer das Gefühl, in Paradise auf dem Präsentierteller zu liegen: Jedermann hier wusste, dass er der Chef der Polizei war. Aus diesem Grund hatte er stets vermieden, angetrunken in der Öffentlichkeit gesehen zu werden. Nun beim öffentlichen Knutschen beobachtet zu werden, war ihm nicht minder peinlich. Er fühlte sich äußerst unwohl inseiner Haut. So was nennt man wohl Ambivalenz, dachte er. Mit ihren Lippen auf seinem Mund, ihre Hüften fest gegen seine gepresst, flüsterte Abby: »Nimm mich mit zu dir, Jesse.«
    »Ja«, sagte er nur.
    Sie hing halb in seinen Armen, als sie das »Gray Gull« verließen. Ob es nun die nackte Lust war oder ihr Schwips – Jesse wusste es nicht. Vermutlich beides.
    Als sie gegangen waren, stand Mrs. Smith auf und ging zur Bar, um mit Doc zu sprechen.
    »Die junge Frau bei Chief Stone«, sagte Faye. »Irgendwie kommt sie mir bekannt vor. Wie ist doch gleich ihr Name?«
    »Abby Taylor, Ma’am.«
    »Lebt sie hier in der Stadt?«
    »Ja, Ma’am. Sie gehörte bis vor Kurzem sogar zum Stadtrat.«
    »Ich bin mir sicher, dass wir uns schon einmal begegnet sind. Sie wissen nicht zufällig, ob sie auch das Wellesby College besuchte?«
    »Nein, Ma’am.«
    Faye lächelte ihn an. »Nun, macht nichts. Beim nächsten Mal frag ich sie selbst.«
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36
    Zusammen mit Crow saß Macklin in seinem Wagen, trank Kaffee und warf ein Auge auf die »Paradise Savings Bank« von Stiles Island. Ein gepanzerter Geldtransporter verließ gerade das Gelände.
    »Da gibt’s ’ne Menge Bargeld zu holen«, sagte Macklin.
    »Wieso bist du dir da so sicher?«
    »Das war schon der zweite Geldtransporter heute«, sagte Macklin. »Und sie bringen bestimmt nicht Büroklammern.«
    Crow nickte. Er hing halb auf seinem Sitz und hatte einen Fuß aufs Armaturenbrett gelegt. Selbst im entspannten Zustand strahlte Crow noch immer diese Aura komprimierter Gewalt aus, die nur darauf wartete, sich zu entladen.
    »Und solltest du mal ein erfolgreicher Bankräuber werden wollen, geb ich dir gleich einen Tipp«, sagte Macklin. »Schau dir an, wie viele Geldautomaten sie haben.«
    »Sie haben vier«, sagte Crow.
    »Scharf beobachtet, Adlerauge. Und wenn du die Straße rauf- und runterguckst, was siehst du da?«
    »Viele betuchte Pussys«, sagte Crow.
    »Davon abgesehen«, sagte Macklin.
    »Viele noble Geschäfte, in denen die betuchten Pussys shoppen.«
    »Und das ist Tipp Numero zwo für angehende Bankräuber: Such dir eine Bank aus, die in der Nähe von vielen

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