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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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du ja schnell ein kleines Nümmerchen geschoben, Jesse?«, sagte Anthony.
    »Ausnahmsweise nicht«, sagte Jesse.
    »Gut zu wissen, dass es auch mal Ausnahmen gibt«, sagte Anthony. Er und Suitcase kicherten still in sich hinein, als sie die Tobin Bridge passierten.
    »Ich hab den Eindruck«, sagte Jesse, »dass ihr beiden nicht gerade scharf darauf seid, einmal Sergeant zu werden.«
    Was das Kichern nur verstärkte. Als der Streifenwagen die Stadtgrenze von Paradise Beach passierte, konnten sich die beiden das Lachen nicht mehr verkneifen.
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44
    Man hatte ihr nichts angetan und vielleicht würde es dabei ja auch bleiben. Harry und der Indianer hatten sie ignoriert, seit sie auf dem Sofa lag. Allerdings waren inzwischen zwei weitere Männer hereingekommen. Ob sie von ihnen etwas zu befürchten hatte? Der größere von ihnen trug einen roten Pferdeschwanz, während der kleinere schwarze Haare hatte, die hinten zu einem Entenschwanz zusammengekämmt waren. Mein Gott, wer trägt denn heute noch einen Entenschwanz ? Beide Männer schauten sie neugierig an.
    »Unser Nachtisch?«, fragte JD.
    Marcy spürte wieder, dass die Angst wie eine elektrisch geladene Schlange durch ihren Körper zuckte.
    »Lass sie in Frieden«, sagte Macklin.
    »Wär aber ein Jammer«, sagte JD.
    »Wenn du sie anrührst, wirst du mit Crow ein Gespräch führen müssen, wenn wir mit dem Überfall durch sind«, sagte Macklin.
    JD schaute zu Crow. Crow starrte ihn kurz an, worauf JD eine Bewegung machte, die wohl ein Schulterzucken darstellen sollte.
    »Von mir hat sie nichts zu befürchten«, sagte JD.
    »Will ich hoffen«, sagte Macklin. »Ich werde sie fragen, wenn wir zurück sind.«
    Und wieder fühlte Marcy die Schlange in ihrem Körper. Sie waren hier eingefallen, hatten sie mit einer Pistole bedroht, hatten sie gefesselt und geknebelt – und trotzdem sah sie in ihnen inzwischen ihre Beschützer. Sie wollte nicht mit diesen anderen Männern allein gelassen werden. Sie machte ein Geräusch.
    »Kannst du noch atmen?«, fragte Macklin.
    Sie nickte.
    »Willst du zur Toilette?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Du hast Angst vor den Jungs hier«, sagte Macklin. »Mach dir da mal keine Sorgen. Sie werden dir kein Haar krümmen – oder, Crow?«
    »Werden sie nicht«, sagte Crow.
    Marcy hörte etwas in seiner Stimme, was auch die beiden Männer hören mussten – und verstand, dass sich niemand mit Crow anlegen würde. Sie war dankbar, dass es den Indianer gab.
    »Rührt euch nicht vom Fleck«, sagte Macklin. »Geht nur ans Telefon, wenn ich es bin. Aber achtet darauf, ob jemand auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlässt. In einer halben Stunde sind wir zurück.«
    Mr. Smith und der Indianer gingen hinaus und ließen sie mit den zwei fremden Männern zurück. Sie starrten Marcy für eine Weile stumm an, kümmerten sich dann aber nicht mehr um sie.
    Die »Stiles Island Patrol« war Teil einer Firma namens »Citadel Security«, die von einem ehemaligen Marine namens Kurt Billups geleitet wurde. Billups kleidete seine Männer wie Drill-Feldwebel und hatte ihnen sogar ein Käppi verpasst, das tief ins Gesicht gezogen wurde. Ältere, übergewichtige Freizeitcops hatten bei der »Stiles Island Patrol« keine Chance. Billups Männer waren fit und durchtrainiert und wie aus dem Ei gepellt. Die Pistolengürtel waren poliert, die Schuhe gewienert. Die Khaki-Hemden hatten noch ihre Bügelfalten, und die rot-weißen Ford-Streifenwagen waren picobello in Schuss.
    Wie die meisten Mitarbeiter waren auch Michael Deering und Dan Moncrief früher Marines gewesen. Deering hatte im ersten Golfkrieg gedient, Moncrief war in San Diego stationiert gewesen. Deering saß am Steuer, als sie – ihren Morgenkaffee in der Hand – über eine kleine Anhöhe auf der Sea Street kamen.
    Sie waren auf der Meerseite von Stiles Island, also genau auf der anderen Seite der Brücke. Entlang der Sea Street gab es einen Abschnitt, der von den Bauplanern als Grünfläche eingeplant worden war. Es gab keine Bebauung hier – die Bäume wuchsen eng an beiden Seitender Straße. Teenager kamen regelmäßig hierher, um in Ruhe Bier trinken und Pot rauchen zu können. Manchmal konnte man auch Hundebesitzer sehen, die den strengen Verordnungen auf Stiles Island ein Schnippchen schlugen und ihre Vierbeiner hier frei laufen ließen. Doch an diesem Morgen sahen sie einen braunen Chevy-Van,

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