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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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Mordkommission?«
    »Ja. Er sagt, er wisse, dass Macklin einige Leute ermordet habe, kann’s aber nicht beweisen. Deshalb habe er wohl ein ganz spezielles Verhältnis zu Macklin entwickelt.«
    »Macklin ist sein Hobby«, sagte Jesse.
    Suitcase schaute Jesse mit unverhohlener Bewunderung an. »Ja, das sind genau die Worte, die Belson benutzte: Hobby; Macklin sei sein privates Hobby.«
    Jesse nickte. Er wusste, dass Suitcase diesen Ausdruck in seinem Hinterkopf abspeichern und irgendwann in seiner Karriere einmal benutzen würde. Keine Frage: Er würde ein guter Cop werden, ja vermutlich selbst einmal einen Fall zu seinem persönlichen Hobby machen.
    »Hat er dir Details erzählt?«, fragte Jesse.
    »Ja, er sagte, dass Macklin ein kaltblütiger Killer sei. Vor Jahren, bevor Macklin in Concord einsaß, muss es wohl einen Raubüberfall auf einen Getränkeladen in Brighton gegeben haben, bei dem Geiseln genommen wurden. Der Räuber nahm einen Angestellten und zwei Kunden als Geiseln, nachdem unbemerkt ein Alarm ausgelöst worden war und plötzlich die Cops auftauchten.Der Laden befand sich in einer Einkaufspassage. Die Cops riegelten den Laden vorne und hinten ab, doch irgendwie konnte er fliehen, weil er durch den Keller in ein benachbartes Geschäft entkam. Niemand hatte ihn beim Überfall gesehen – nur die Geiseln. Als die Cops Anstalten machten, den Laden zu stürmen, erschoss er die Geiseln und türmte.«
    »Und Belson glaubt, dass es Macklin gewesen sei.«
    »Er sagt, er wisse es. Sagt, ein Spitzel, dem er vertraue, habe es ihm zugeflüstert. Aber er konnte nie Beweise vorlegen, und der Spitzel weigerte sich natürlich, seine Aussage zu Protokoll zu geben.«
    »Weil er vor Macklin Schiss hatte?«
    »Todesangst«, sagte Belson. »Aber selbst wenn er ausgesagt hätte, wären das noch immer keine Beweise gewesen.«
    »Warum ist er so sicher, dass es Macklin war?«
    »Er hielt sich zum Zeitpunkt in der Gegend auf; das konnten sie wohl rekonstruieren. Er lebte auf großem Fuß, ohne ein nachvollziehbares Einkommen zu haben. Die Waffe war eine 9 mm. Nicht unbedingt ungebräuchlich, aber immerhin Macklins bevorzugte Waffe. Und letztlich, sagt Belson, sei das Macklins typische Vorgehensweise: Er habe keine Probleme damit, Leute kaltblütig abzuknallen. In allen Fällen, die er sich angeschaut hat, habe Macklin seine Probleme mit dem Revolver gelöst. Es scheint ihm absolut nichts auszumachen, Leute einfach zu erschießen.«
    »Wusste Belson etwas über Wilson Cromartie?«
    »Nein.«
    »Irgendetwas über Faye Wie-hieß-sie-doch-gleich?«
    Suit befragte sein Notizbuch. »Valentine. Nein. Er wusste nur, dass sie lange mit ihm zusammengelebt haben muss.«
    »Seltsam, dass ein Typ wie er einer Frau treu bleibt«, sagte Jesse.
    »Ist er ja möglicherweise gar nicht«, sagte Suitcase. »Vielleicht ist sie es ja, die treu ist.«
    Suitcase wird mit jedem Tag erwachsener, ging es Jesse durch den Kopf.
    »Hat Belson vielleicht eine Idee, was Macklin hier in Paradise treibt?«
    »Zumindest nichts Legales. Belson sagt, dass er ihn inzwischen besser kenne als seine eigene Frau. Sagt, er sei ein Gangster, weil er Talent dazu habe und seine Freiheit liebe. Und weil er jemand sei, der den Nervenkitzel braucht.«
    Jesse nickte.
    »Das passt zu deiner Beobachtung, dass er mit dir fast so etwas wie geflirtet hat«, sagte Suitcase.
    »Irgendwie ja«, sagte Jesse.
    »Belson sagt noch, dass er sich freuen würde, wenn er noch weiter helfen könne.«
    Jesse nickte.
    »Ach, und dann war da noch was.« Suitcase fühlt sich offensichtlich nicht wohl in seiner Haut und beschäftigte sich erst einmal mit einem Bissen seines zweiten Donuts. »Er sagte: Sollte es zu einer Verhaftung kommen und Macklin dabei erschossen werden, wäre das kein Weltuntergang, sondern vermutlich die effizienteste Lösung.«
    Suitcase biss erneut in seinen Donut.
    »Und er sagte, dass ich dir das ausrichten soll.«
    »Klingt fast, als betreibe er sein Hobby schon etwas zu lang«, sagte Jesse.
    »Ich hab ihn auch gefragt, ob es schon eine persönliche Vendetta geworden sei«, sagte Suitcase, »aber da wurde er etwas pampig. Er sagte nur noch, dass eine der Geiseln, die Macklin erschoss, ein schwangeres 20-jähriges Mädchen gewesen sei.«
    Jesse nickte und trank seinen Kaffee aus.
    »Nun«, sagte er, »auch das werden wir nicht vergessen.«
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46
    Als er zurück zum Revier

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