Terror auf Stiles Island
zur Toilette.
»Hier«, sagte Crow, »den Flur entlang.«
Macklin kam hinunter und warf einen Blick in die Toilette.
»Es ist ungemein hilfreich, dass diese Häuser alle identisch gebaut sind«, sagte er. »Okay, Sie beide gehen jetzt da hinein, schließen die Tür und bleiben drinnen.«
Das Ehepaar tat, wie ihnen befohlen. Macklin hatte sogar den Eindruck, dass sie erleichtert waren. Es bedeutete wohl, dass wir sie nicht umbringen werden. Als die Tür geschlossen war, ging Crow ins Wohnzimmer, holte seine große Sporttasche und kam zur Toilette zurück. Er griff sich einen Hammer und ein paar extralange Nägel und vernagelte die Tür. Dann warf er den Hammer in die Tasche, ebenso seinen Revolver und griff sich die Tasche. Macklin, der die Segeltuchtaschetrug, wartete bereits an der Haustür auf ihn. Er schaute auf seine Uhr.
»Nicht übel«, sagte er. »Am späten Nachmittag haben wir sie alle im Sack.«
»Was erzählt Fran eigentlich den Leuten, die zur Brücke kommen?«, fragte Crow. »Was steht auf dem Verkehrszeichen?«
Macklin grinste.
»Vorsicht, Explosionsgefahr«, sagte Macklin. »Allen Zivilisten, die zur Brücke kommen, erzählt Fran, dass die Insel für ein paar Stunden gesperrt sei.«
Sie gingen auf dem gepflegten Bürgersteig bis zum nächsten Haus. Macklin klingelte. Aus dem Inneren konnte man den Klang eines Glockenspiels hören.
»Hallo, hier kommt Ihre Schönheitsberatung«, sagte Macklin und stellte seine Tasche vor der Haustür ab.
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50
Abby Taylor wohnte in einem verwitterten Schindelhaus im ältesten Teil von Paradise. Als sie verheiratet war, hatte sie es zusammen mit ihrem Ehemann gekauft; nach der Scheidung war es in ihrem Besitz geblieben. Als es an der Tür klingelte, schaute sie durch den Spion und sah eine gut gekleidete, gut aussehende Frau in den Vierzigern, die ihr irgendwie bekannt vorkam. Abby öffnete die Tür.
»Hallo«, sagte sie.
»Hallo«, sagte die gut aussehende Frau und schlug ihr mit der rechten Faust voll ins Gesicht. Der Schlagsaß so gut, dass Abby ein paar Schritte nach hinten taumelte. Die Frau betrat das Haus und schloss die Tür hinter sich. Als Abby wieder ihr Gleichgewicht gefunden hatte, sah sie, dass die Frau eine Pistole auf sie gerichtet hatte.
»Was … um Gottes willen … tun Sie hier?«, stammelte Abby.
Ihre Lippe begann bereits anzuschwellen.
»Der Schlag war ein Weckruf«, sagte Faye. Sie war innerlich völlig ruhig und gelassen. »Wenn Sie nicht tun, was ich sage, werde ich abdrücken. Haben Sie das verstanden?«
Abby starrte sie an. Es fiel ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Die Frau schlug ihr mit der linken Hand noch einmal hart ins Gesicht.
»Haben Sie das verstanden?«, sagte die Frau.
Abby nickte.
»Okay. Wir werden jetzt in Ihr Schlafzimmer gehen und Sie werden sich mit dem Gesicht nach unten aufs Bett legen. Verstanden? Und wenn Sie auch nur einen Mucks machen, werd ich Ihren Kopf mit Blei vollblasen.«
»Was wollen Sie denn mit mir machen?« Abby hörte, wie kleinlaut und kümmerlich ihre Stimme klang.
»Alles, was notwendig ist«, sagte die Frau. »Wenn Sie sich an meine Befehle halten, werden Sie lebend hier rauskommen – wenn nicht, dann eben nicht.«
»Warum?«, sagte Abby, »warum tun Sie das nur?«
Die Frau lächelte, auch wenn ihr anscheinend nicht zum Lachen zu Mute war.
»Liebe«, sagte sie.
»Liebe?«
Die Frau machte mit dem Kopf eine Bewegung zur Treppe.
»Ist Ihr Schlafzimmer dort oben?«
»Ja.«
»Dann bewegen Sie sich.«
Als sie die Treppe hinaufgingen, hörte Abby, wie draußen ein Hund bellte, wie jemand nach ihm pfiff und dann wieder Stille einkehrte. Die Stille war beängstigend. Bis auf sie selbst und diese gewalttätige Frau war das Haus erschreckend leer. Sie kamen zum Schlafzimmer.
»Legen Sie sich aufs Bett«, sagte die Frau.
Abby tat, wie ihr befohlen. Die Frau nahm ein Paar Handschellen aus ihrer Tasche. Mit dem Revolver in der Rechten ließ sie eine Handschelle um Abbys linkes Handgelenk einrasten, die andere am Kopfende des Bettes. Sie trat zurück, steckte den Revolver in ihre Tasche und schaute sich im Zimmer um. Auf der Nachtkonsole befand sich ein Telefon. Sie zog das Kabel aus der Buchse und brachte das Telefon in den Flur. Sie schaute durchs Fenster in Abbys Hinterhof. Das nächste Haus war knapp 20 Meter entfernt. Das Fenster war geschlossen. Die Frau ließ die
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