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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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Wellen, dann mit einer plötzlichen Eruption. Als die Klangwellen der Explosion in ihrem Büro anrollten, flog die Brücke in die Luft – und der Streifenwagen gleich mit ihr. Wie in Zeitlupe überschlug sich das Auto mehrfach, umgeben von Trümmern der berstenden Brücke. Eine Tür und die Kühlerhaube lösten sich noch, bevor der Streifenwagen lautlos im grauen Wasser des Hafenbeckens verschwand.
    Marcy war wie vom Blitz getroffen und starrte ungläubig hinaus, während die letzten Trümmerteile noch durch die Luft segelten. Für einen Moment stand JD ebenfalls versteinert am Fenster, begann dann aber, hektisch auf die Tastatur seines Handys zu hämmern.
    »Herr im Himmel«, sagte er. »Herr im Himmel.«
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53
    »Explodiert?«, sagte Jesse in die Sprechanlage des Polizeifunks.
    »Mindestens 20 Anrufer«, sagte Molly. »Und mindestens fünf Leute bestätigten, dass sich der Streifenwagen gerade auf der Brücke befand.«
    »Konntest du Pope und Sears erreichen?«, fragte Jesse.
    »Nein.«
    Jesse dachte kurz nach. Er war auf halber Strecke nach Boston, in der Nähe der Hunderennbahn.
    »Okay, ab sofort sind alle verfügbaren Einsatzkräfte im Dienst. Benachrichtige die Betreffenden und halt mich auf dem Laufenden.«
    »Soll ich die State Trooper informieren?«
    »Warte, bis ich mir ein Bild von der Lage gemacht habe«, sagte Jesse.
    Er schaltete das Blaulicht an – was er öfters tat, wenn er in Eile war –, aber diesmal auch die Sirene, die er gewöhnlich nie benutzte. Er machte einen U-Turn, donnerte mit einem Rad über die Bordsteinkante und registrierte das Kreischen der Reifen, als er das Gaspedal durchdrückte. 15 Minuten später starrte er aus seinem Wagen auf das klaffende Loch über dem Wasser. Ein Stahlträger, der am ersten Brückenpfeiler baumelte, war alles, was von der Brücke übrig geblieben war. Einige Trümmerstücke waren an Land gespült worden und schlugen gegen die Felsbrocken. Von dem Streifenwagen war nichts zu sehen, ebenso wenig von Pope und Sears. Diverse Autos mit Schaulustigen waren bereits eingetroffen,auch einige Fußgänger, die sich auf den Weg zum Unglücksort begeben hatten.
    Jesse griff zum Funkgerät.
    »Molly, die Brücke ist tatsächlich weg. Sind alle Leute im Einsatz?«
    »Bis auf Eddie Cox«, sagte Molly. »Seine Frau meinte, er wäre beim Einkaufen. Ich hab eine Nachricht hinterlassen.«
    »Schick ein paar Leute her, die den Zugang abriegeln und uns die Touristen vom Leib halten. Hast du inzwischen was von Pope und Sears gehört?«
    »Mach ich. Nein, kein Lebenszeichen von den beiden.«
    »Dann schick mir noch zwei Leute, um den Tatort auf dieser Seite der Brücke zu sichern. Alle anderen warten im Revier.«
    »Mach ich, Jesse. Was soll ich Betty Pope und Kim Sears sagen, wenn sie anrufen sollten.«
    »Sag ihnen, was wir wissen, Molly. Spekulieren bringt nichts. Sag ihnen, dass ich kein Lebenszeichen von ihnen habe, dass du sie nicht über Funk erreichen kannst und dass einige Leute bezeugen, dass ein Streifenwagen auf der Brücke war.«
    »Das wird für sie aber ein harter Brocken sein, Jesse.«
    »Ich weiß. Stell sie mir durch, wenn du nicht mit ihnen sprechen möchtest.«
    »Nein, du hast schon genug am Hals, Jesse. Wenn sie anrufen, werd ich schon mit ihnen reden. Was ist denn passiert?«
    »Keine Ahnung. Das Seltsame ist nur, dass sich bereits ein Dutzend Leute eingefunden hat, die am Uferdie Trümmer nach irgendwelchen Wertgegenständen absuchen.«
    »Was soll daran seltsam sein?«, sagte Molly.
    »Stimmt schon. Aber auf der anderen Uferseite gibt es niemanden. Nicht mal der Typ aus dem Wachhäuschen ist zu sehen. Hast du was von der Stiles Island Patrol gehört?«
    »Nein. Sollte ich die State Trooper nicht doch vielleicht anrufen?«
    »Ja, mach das. Warn sie zumindest schon mal vor.«
    »Okay, Jesse. John und Arthur sind bereits auf dem Weg zu dir.«
    »Danke, Molly. Ich meld mich wieder.«
    Jesse lehnte sich zurück und musste unwillkürlich an Wilson Cromartie denken, der lieber Crow genannt wurde. Und an James Macklin aus Dorchester, der erst vor Kurzem so demonstrativ mit ihm geflirtet hatte. Er starrte auf die Trümmer, die vom Meer ans Ufer gespült worden waren. Und er wusste, dass sich Macklin und Crow auf Stiles Island befanden – so klar, als könne er sie mit seinen eigenen Augen sehen. Wie er auf diese Erkenntnis reagieren sollte, war ihm allerdings

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