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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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Burggraben.«
    »Was ja auch bestens funktioniert«, sagte Jesse.
    »Seid ihr eigentlich genug Leute?«, wollte Winslow wissen.
    »Es muss reichen«, sagte Jesse. »Viel Personal haben wir ja eh nicht. Molly ist im Revier, Arthur und John Maguire sichern die Auffahrt zur Brücke und wo Eddie Cox steckt, weiß ich nicht.«
    »Was ist mit Sears und Pope?«, fragte Winslow.
    »Vermutlich tot«, sagte Jesse.
    »Mein Gott.«
    Sie hatten die Stege mit den kleineren Booten hinter sich gelassen und befanden sich in der Mitte des Hafens. Winslow steuerte nun gen Norden an Paradise Neck vorbei auf Stiles Island zu. Obwohl sie inzwischen weit vom Tatort entfernt waren, konnte Jesse übers Wasser die Sirenen der eintreffenden Feuerwehr- und Krankenwagen deutlich hören. Polizisten aus benachbarten Ortschaften waren vermutlich inzwischen eingetroffen, ebenso einige Cops von der Bundespolizei. Molly würde sich um alles gekümmert haben.
    Vor sich sah Jesse die verschnörkelte Brüstung des Jachtclubs, ganz in Weiß und Pink gehalten, mit dem ausladenden Balkon im ersten Stock und einem spitzen, roten Dach. Die Einwohner von Stiles Island waren stolz auf den Prachtbau, doch Jesse erinnerte er eher an ein aufgemotztes Motel in seiner Heimat Arizona. Die Landebrücke sah wie ein Laufsteg auf Stelzen aus und ragte an die 100 Meter in den Hafen hinein. Am Ende des Landungsstegs, ein paar Stufen tiefer, befand sich eine große schwimmende Plattform, die mit Ketten im Boden verankert war, gleichzeitig aber auch von den Pfeilern des Landungsstegs gehalten wurde. Die Kettenhatten so viel Spielraum, dass die Plattform sich den Bewegungen des Wassers anpasste. Auf dem Anlegeplatz befand sich eine Sitzbank, die aber seltsamerweise auf dem Kopf stand. Niemand war weit und breit zu sehen.
    Winslow steuerte mit seinem Boot genau auf den Anlegeplatz zu. Plötzlich schien die Plattform wie von Geisterhand gehoben zu werden, und als die Druckwellen der Explosion das Boot erreichten, flog der gesamte Landungssteg in die Luft. Die Plattform drehte sich zwei Mal um die eigene Achse, während sich die leeren Schwimmkörper auf der Unterseite losrissen und unkontrolliert übers Wasser schossen. Die Trümmer des Steges schienen in der Luft für einen Moment stehen zu bleiben, bis sie schließlich doch in die aufgewühlte See stürzten.
    Das Boot bäumte sich auf, als die ersten Wogen es erreichten. Winslow drehte wild am Steuer, um es wieder unter Kontrolle zu bekommen. Die Stille nach der Explosion schien lauter, als man es von Stille gemeinhin erwartet; das Brummen des Motors und das Klatschen der Wellen schienen diesen Eindruck sogar noch zu verstärken. Winslow ging vom Gas, um die Dünung besser ausgleichen zu können. Für eine Weile sagte niemand ein Wort.
    Schließlich sagte Jesse: »Zwei zu null für die Bösen.«
    »Was soll ich jetzt machen, Jesse?«, fragte Winslow.
    »Kennst du absolut keinen anderen Anlegeplatz?«
    »Nein.«
    »Gibt es jemanden, der einen kennt?«
    Winslow zuckte mit den Schultern.
    »Vielleicht gibt’s einfach keinen«, sagte er.
    »Es muss einen geben. Wer kennt den Hafen noch besser als du?«
    »Ich kenne niemanden«, sagte Winslow.
    »Dann lass uns zur Stadt zurückfahren«, sagte Jesse.
    Winslow drehte das Boot und kehrte mit Volldampf zum Hafenkai zurück.
    »Hat man beim Baseball nicht immer drei Versuche, Jesse?«, sagte Suitcase.
    »Mindestens«, sagte Jesse.
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56
    »Meine Damen und Herren«, sagte Macklin und hielt seinen Revolver fast beiläufig in der Hand. »Wie Sie inzwischen mit Sicherheit festgestellt haben, sind heute all Ihre Albträume Realität geworden. Uns bleibt eigentlich nur noch übrig, uns zu verabschieden und uns für Ihre Geduld und Ihre Wertgegenstände zu bedanken.«
    Die Bankangestellten reagierten nicht, rückten aber noch ein Stück enger zusammen – als würde ihnen die körperliche Nähe mehr Sicherheit geben. Hinter ihnen trug Fran gerade die letzte Tasche aus dem Tresor zur Treppe nach oben. JD schob vor der Bank Wache, neben ihm stand der Van mit laufendem Motor.
    »Okay«, sagte Macklin. »Wir brauchen für ’ne Weile ein paar Geiseln.«
    Er schaute zu Crow. »Such mir fünf Frauen aus. Die machen weniger Probleme als Männer.«
    Crow ging zu den Angestellten und suchte fünf Frauenaus. Wie in Trance traten sie nach vorne – unfähig, sich gegen die Entscheidung

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