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Terror der Tongs

Terror der Tongs

Titel: Terror der Tongs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hineinkatapultierte, auf die Füße sprang und Sari attackierte…
    ***
    Ich hatte ihn sehen können.
    Dieses breite verzerrte Gesicht mit dem Messer zwischen den Lippen. Eine verdammt lange Klinge, schon fast mit einem Schwert oder Degen zu vergleichen.
    Der Mann trug auf seinem Kopf einen flachen Hut, wie man ihn von den Reisbauern in Asien her kennt, aber er war kein harmloser Bauer, sondern ein Tong, ein Mensch, der bereit war, den Tod zu geben und andere gnadenlos aus dem Leben zu reißen.
    Sari und ich waren überrascht worden. Vielleicht ahnte sie auch, den Mörder ihres Freundes zu sehen, und sie schaffte es nicht, sich zu rühren.
    Wäre ich nicht anwesend gewesen, wäre die junge Inderin vielleicht schon tot gewesen, so aber sprang ich dem Angreifer in den Weg. Auf halber Strecke erwischte ihn mein Tritt ungefähr in Höhe des Magens. Er wurde in seinem Mordtrieb nicht nur gestoppt, sondern auch zurückgeschleudert. Auf den Rücken schlug er, kam aber wie ein Springball in die Höhe, während ich Sari aufforderte zu verschwinden. Ich hätte besser meine Waffe ziehen sollen, denn der Tong war kampfbereit. Er starrte mich an.
    Ich ihn ebenfalls.
    Und zum erstenmal konnte ich genau in seine Augen schauen, die keine Pupillen besaßen, dafür kleine, weiße Totenköpfe. War er noch ein Mensch oder schon ein Monstrum?
    Jedenfalls stand er unter einem dämonischen Einfluß, würde bis zum letzten Atemzug kämpfen und es mir verdammt schwermachen. Das Messer war aus seinem Mund in die Hand gefallen. Erst jetzt sah ich, wie verflucht lang es war. Damit konnte man schon einen Kopf abtrennen.
    Mir war es mulmig zumute. Ich paßte höllisch auf, als sich mein Gegner bewegte. Erging, aber er war nicht zu hören. Wie ein Ballettänzer setzte er seine Schritte, und dabei blieb sein Gesicht ebenso ausdruckslos wie die Augen mit den Totenköpfen als Pupillen.
    Ich war so gespannt und auch so sehrauf ihn konzentriert, daß ich es einfach nicht wagte, meine Beretta zu ziehen, weil mich diese Bewegung zu leicht abgelenkt hätte.
    Er tänzelte leicht, behielt jedoch seinen rechten Arm unter Kontrolle. Die Messerspitze wies auf mich. Dann kam er vor. Sehr langsam ging er, ich wich zurück, unter meinen Füßen zerknirschten die ersten Glasscherben, und mein Nacken wurde von einem kalten Luftzug getroffen, der durch das zerstörte Fenster wehte.
    Er fintierte.
    Sehr schnell war er. Ich fiel bewußt auf die Finte herein, weil ich mir einen Plan ausgedacht hatte. Nach links drehte ich mich weg. Der Stoß würde von rechts kommen.
    Er kam auch von dort.
    Da aber hatte ich schon eines der Polster gepackt. Wild schleuderte ich es dem Tong entgegen.
    Diesmal mußte auch er passen. So schnell war er nicht, als daß er dem Polster hätte entgehen können. Plötzlich verschwanden die Klinge und seine Faust darin. Polster und Messer hingen aneinander fest, ich sah meine große Chance und holte zu einem Sichelschlag aus. Ein anderer hätte ihn bestimmt voll genommen. Auch der Tong wurde erwischt, aber nicht da, wo ich es haben wollte. Die Hand kante traf an einer anderen Stelle, weil er noch blitzschnell ausgewichen war. Er wurde trotzdem zu Boden geschleudert. Dabei zog er noch seine Messerhand aus dem Sitzpolster.
    »Wenn du etwas unternimmst, schieße ich dir ein Loch in den Schädel!«
    Endlich hatte ich die Zeit gefunden, die Beretta zu ziehen. Er lag vor mir auf dem Rücken, ich stand in einer ziemlich günstigen Entfernung. Zuckte er auch nur mit dem kleinen Finger, würde ich schießen. Der Tong blieb liegen. Hart umkrallt hielt er den Griff des langen Messers. Die Klinge zeigte schräg über seinen Körper hinweg und damit auch zur Seite.
    »Weg mit der Waffe!«
    Die kleinen Totenkopf-Pupillen bewegten sich zitternd. Ein englischer Killer hätte jetzt aufgegeben, bei Asiaten aber, und erst recht bei den Tongs, war ich mir da nicht so sicher. Die brachten das Unmögliche fertig und reagierten noch, wenn man sie für kampfunfähig hielt. Der hier würde dabei sicherlich keine Ausnahme machen. Zudem stand er unter einem besonderen Bann, denn die Todesgöttin Kali leitete ihn. Sie war sein innerer Motor und ständig vorhanden, wenn auch nicht sichtbar.
    Ich wollte hier keine Wurzeln schlagen und wiederholte den Befehl noch einmal. »Weg damit!«
    Er reagierte nicht. Aber ich sah in seinen Totenkopf-Pupillen, wie sehr es in ihm arbeitete. Er stand unter einem wahnsinnigen Druck. Einerseits hatte ich die Oberhand gewonnen, andererseits

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