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Terror der Tongs

Terror der Tongs

Titel: Terror der Tongs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugeknöpft, weil der Wind doch unangenehm kühl war.
    Ich hatte mich ein wenig abseits aufgestellt, weil ich den Betrieb nicht stören wollte. Der Vorgang war an sich — so schlimm es sich auch anhörte — simpel. Man hatte aus dem Hafenbecken einen Toten gefischt. Und dies kommt nun leider häufiger in London vor. Nur lag dieser Fall anders. Der Tote war ein Kollege von uns, und er besaß keinen Kopf mehr.
    Eine Ungeheuerlichkeit, hinter der bestimmt ein Motiv steckte. Ob es mich berühren würde, konnte ich nicht sagen. Mein Freund Tannerrechnete allerdings damit, denn er hatte am Telefon von einem Ritualmord gesprochen.
    Der Tote hieß Malcolm Dennings. Ich persönlich hatte ihn nicht gekannt, wußte aber inzwischen, daß er als »Under cover Agent« tätig gewesen war und mehr im Untergrund gearbeitet hatte. Er war beauftragt worden, die Rauschgiftszene zu durchforsten, und da hatte er einige Erfolge errungen, wie man mir mitteilte.
    Mehr war mir nicht bekannt.
    Ich schaute nach rechts, dem Wind entgegen, sah jenseits des Beckens den breiten grauen Strom der Themse und auch die Aufbauten der Schiffe, die vorbeischwebten. Manchmal sahen sie aus wie durch die Luft gleitende Häuser.
    Der Hafen lebte.
    Ruhe gab es nicht. Ich hörte das Tuten der Sirenen, das Kreischen der großen Entladekräne und die harten Lautsprecherstimmen der Vorarbeiter, wenn sie ihre Leute antrieben.
    Manchmal zuckte das Blitzlicht des Fotografen. Er knipste die Leiche in zahlreichen Einstellungen. Als Tanner kam, trat ich die Zigarette aus. Der Chiefinspektor wirkte wie immer. Er trug einen grauen Stoffmantel, der wie sein Jackett offenstand. Auf der grauen Weste zeichneten sich Ascheflecken ab, und das Hemd sah auch schon ziemlich zerknittert aus. Darin glich es den zahlreichen Falten im Gesicht des Mannes. Sein Markenzeichen jedoch war sein Hut. Ein alter Filz, der sicherlich schon seine zwanzig und mehr Jahre auf dem Buckel hatte. Wenn man den essen würde, bekam man genug Kalorien mit, so speckig war er im Laufe der Zeit geworden.
    Je nach Laune schob Tanner den Hut zurück oder drückte ihn in die Stirn. Jetzt hatte er ihn in den Nacken geschoben, als er vor mir stehenblieb, seine Hände in die Manteltaschen schob und mich verschmitzt angrinste.
    »Was ist denn?« fragte ich.
    »Jetzt habe ich Sie reingelegt.«
    »Wieso?«
    »Sonst sind Sie es doch immer, der mich holt. Diesmal mußten Sie mir folgen, und ich sehe es Ihrem Gesicht an, daß Sie sich überhaupt nicht wohl fühlen.«
    »Das stimmt. Ich wäre lieber zu Hause geblieben.«
    »Nicht im Büro?«
    »Das ist noch schlimmer. Da hätte ich Akten wälzen müssen.«
    »Was Suko für Sie übernimmt.«
    »Hoffentlich.«
    Tanner blieb stehen und drehte nur den Kopf. Mit dieser Geste meinte er den Toten. »Dennings ist unser Problem, Sinclair.«
    »Glaube ich auch. Hatte er Feinde?«
    Tanner nahm seine linke Hand aus der Tasche und winkte ab. »Feinde en masse. Er reicht nicht an Sie heran, aber in London laufen genügend Gestalten herum, die ihm gern eine Kugel verpaßt hätten.«
    »Dann hat er den Dealern auf die Zehen getreten.«
    »Stimmt. Aber nicht nur.« Tanner fuchtelte mit den Händen herum.
    Ich drückte meine Haare zurück. »Haben Sie da Namen?«
    Tanner zählte einige bekannte Gangstergrößen auf und stoppte bei Logan Costello, der auch zu meinen Intimfeinden gehörte. Costello war der absolute Boß. Ohne seine Einwilligung lief nichts in der Londoner Unterwelt. Costello hatten wir bisher nicht packen können. Zudem hatte er sich des öfteren mit schwarzmagischen Kräften verbunden. In der letzten Zeit allerdings war es still um ihn geworden. Das heißt, er hatte meine Fälle nicht mehr tangiert.
    »Glauben Sie, daß Costello hinter dem Mord steckt?« fragte ich den Chiefinspektor.
    »Ich habe da so meine Zweifel.«
    »Berechtigte Zweifel?«
    »Das muß ich herausfinden. Deshalb wollte ich ja, daß Sie kommen, Sinclair. Ich muß mit Ihnen darüber reden.«
    »Bitte.«
    »Lassen Sie uns ein Stück gehen.«
    Ich hatte nichts dagegen, fragte aber, als wir uns in Bewegung gesetzt hatten: »An welch einem Fall hat Dennings zuletzt gearbeitet?«
    Tanner blieb stehen und bog an seiner Hutcrempe herum. »Eine verdammt gute Frage, John. Nur kann ich keine Antwort darauf geben.«
    »Sie wissen es nicht?«
    »Nein.«
    »Gut, er war nicht Ihr Mitarbeiter…«
    »Auch sein Vorgesetzter weiß nichts.«
    »Ach.«
    Tanner lachte. »Da haben wir wieder einmal die Nachteile des Under

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