Terror
und die beiden Ärzte Peddie und MacDonald ebenfalls während des Maskenballs in der Silvesternacht. Aber sein Erster, Zweiter und Dritter Leutnant waren am Leben und noch einigermaßen gesund, genauso wie sein Zweiter Unterleutnant Thomas, sein Eislotse Blanky und der unentbehrliche Proviantmeister Mr. Helpman.
Fitzjames dagegen hatte seinen kommandierenden Offizier Sir John Franklin, den Ersten Leutnant Graham Gore, den Dritten Leutnant James Walter Fairholme und den Ersten Unterleutnant Robert Orme Sargent an die Bestie verloren. Außerdem war auch sein Schiffsarzt Stephen Stanley gestorben, und der Zweite Steuermann Henry Foster Collins war immer noch nicht aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht. So waren Fitzjames an diensttauglichen Offizieren nur noch Leutnant H.T.D. Le Vesconte, der Zweite Unterleutnant Charles Des Voeux, der Eislotse Reid, der Arzt Goodsir und der Zahlmeister Charles Hamilton Osmer geblieben. In den ersten zwei Jahren hatten Sir John, Fitzjames, Gore, Le Vesconte, Fairholme, Stanley, Goodsir und Osmer alle in der beengten Offiziersmesse gespeist, doch in den letzten Wochen hatten sich dort neben Fitzjames nur noch der einzige überlebende Leutnant, der Arzt und der Proviantmeister eingefunden. Und selbst das war in den letzten Tagen ein absurder Anblick, seitdem die Erebus durch den unerbittlichen Druck des Eises fast dreißig Grad nach steuerbord gekrängt hatte. Die vier Männer hatten sich mit ihren Tellern auf den Knien auf den Boden setzen müssen, die Füße fest gegen die Abschlussplanken gepresst.
Fitzjames’ Steward Hoar litt weiterhin unter Skorbut, und so hatte statt seiner der arme alte Bridgens auf dem schrecklich schiefen Deck herumturnen müssen, um den Offizieren aufzuwarten.
Auch bei den Deckoffizieren hatte die Terror mehr Glück gehabt. Maschinist, Bootsmann und Zimmermann waren alle noch am Leben und diensttauglich. An Bord der Erebus waren sowohl der Maschinist John Gregory als auch der Zimmermann John Weekes im März von dem Ungeheuer zerrissen worden, das in der Nacht ins Schiff eingedrungen war. Und der dritte Deckoffizier, der Bootsmann Thomas Terry, war schon im November von dem Wesen geköpft worden. Fitzjames verfügte über keinen einzigen Deckoffizier mehr.
Von den ursprünglich einundzwanzig Unteroffizieren der Terror – Bootsmannsmaat, Zimmermannsmaat, Steuermannsmaaten, Lastmann, Backsgast, Vortopp- und Großtoppmann, Bootssteuerer, Schmied, Stewards, Kalfaterer, Koch und Heizer – hatte Crozier nur zwei Männer verloren: den Oberheizer John Torrington, der als erster Teilnehmer der Expedition am ersten Januar 1846 auf der Beechey-Insel an Schwindsucht gestorben war, die er schon aus England mitgebracht hatte, und der Proviantmeistersteward Edward Genge, der mit zwei anderen Seeleuten von dem Wesen aus dem Eis verschleppt worden war, als Crozier im letzten August Ausrüstung nach King-William-Land hatte schaffen lassen.
Einer der zwei anderen, die damals ums Leben kamen, war der Oberheizer James Hart von der Erebus. Einen weiteren Unteroffizier, den Heizer Tommy Plater, hatte Fitzjames verloren, als das Ungeheuer eine Spur der Verwüstung durch das Last- und Orlopdeck zog. Nur der Zimmermannsmaat Thomas Watson hatte den Angriff der Bestie überlebt, allerdings dabei seine linke Hand eingebüßt.
Da der Waffenmeister Thomas Burt schon von Grönland aus nach England zurückgeschickt worden war, noch bevor sie auf echtes Eis gestoßen waren, waren nun noch zwanzig Unteroffiziere der Erebus am Leben. Doch so mancher von ihnen war zu nichts mehr zu gebrauchen: der alte Segelmacher John Murray und Fitzjames’ Steward Hoar, die beide schwer an Skorbut erkrankt waren; der verstümmelte Thomas Watson; und der Offizierssteward Aylmore, der sich nach seiner Auspeitschung völlig in sich zurückgezogen hatte und nur noch mürrisch seinen Gedanken nachhing.
Crozier befahl einem Mann, der offensichtlich am Ende seiner Kräfte war, sich ein wenig auszuruhen und neben den bewaffneten Wachen herzumarschieren. Den leeren Platz im Geschirr nahm der Kapitän ein. Auch wenn die Last von über fünfzehnhundert
Pfund Konserven, Waffen und Zelten auf sechs weitere Männer verteilt war, war es für seinen geschwächten Körper eine furchtbare Anstrengung. Crozier hatte nach dem Beginn der Ausrüstungstransporte nach King-William-Land immer wieder an solchen Schlittenzügen teilgenommen, doch selbst nachdem er den Rhythmus gefunden hatte, waren die Schmerzen von den Riemen
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