Terrorist
prachtvoll, sie ist –»
«Was denn? Was ist so … perfekt und prachtvoll?»
«Deine Möse.»
«Gut. Weiter.» Vielleicht will sie darauf hinaus, dass er ihre Möse benutzt, wie er Terry benutzt, ohne ihr genug Beachtung zu schenken, ohne das Gesamtbild in sich aufzunehmen – den Duft, die Nebensächlichkeiten, ihren Klagelaut der Einsamkeit, wenn er sich zurückzieht; ihr Gefühl, benutzt zu werden, und auch noch verschämt benutzt zu werden.
«Sie ist feucht», fährt er fort, «und samtig, weich wie das Innere einer Blüte, und dehnbar –»
«Oh, das ist interessant», sagt sie. «Dehnbar. Und sie mag – sag du mir, was sie mag.»
«Sie mag geküsst werden, geleckt werden, sie mag’s, wenn mit ihr gespielt, in sie eingedrungen wird – zwing mich nicht, weiterzumachen, Terry. Für mich macht das alles kaputt. Ich bin verrückt nach dir, das weißt du. Du bist das Netteste –»
«Das brauchst du mir nicht zu erzählen», sagt sie ärgerlich, wirft das Leintuch von sich und schnellt aus dem Bett, wobei ihre Pobacken wabbeln; sie fangen an, wie sie von einer anderen Partie gesagt hat, zu erschlaffen. Sie bekommen Dellen. Als spüre sie seinen Blick auf ihrem Hinterteil, dreht sie sich auf der Schwelle zum Badezimmer um und zeigt ihm ihren kleinen zedernfarbenen Busch; ihre ganze teigige Weichheit – Weißbrot ohne Kruste – enthüllt sie ihm, trotzig, wie ihm vorkommt; er hat ihre Einladung zu Freundlichkeiten nicht entschieden genug angenommen. Von ihrem Anblick – so nackt und weiblich, so empfindsam und plump – wird ihm der Mund trocken, sein normalerweise bekleidetes, gewissenhaftes Leben kollabiert. Und sie beendet seinen Satz für ihn: «… das Netteste, was dir seit Beth, als sie noch keine fette Kuh war, begegnet ist. Du hast nichts dagegen, mich zu bumsen, willst aber nicht ‹bumsen› sagen, weil sie’s irgendwie hören könnte. Anfangs hast du mich durchgebumst und bist gleich weggerannt, aus Angst, Ahmed könnte jeden Augenblick zurückkommen, aber jetzt, wo er den ganzen Tag lang jobbt, hast du immer eine andere Ausrede, warum du nicht eine Minute länger bleiben kannst. Genieß mich einfach, mehr hab ich nie verlangt – aber nein, Juden brauchen nun mal ihre Schuldgefühle, das ist ihre Art, zu zeigen, dass sie was Besonderes sind, dass sie was Besseres sind als alle anderen – Gott wird nur auf sie böse, mit ihrem stinkigen, ach so wichtigen Bund. Jack Levy, du bist zum Kotzen!» Sie knallt die Badezimmertür zu, die jedoch an einer plüschigen Fußmatte hängen bleibt und sich nur langsam schließt, erst nachdem er durch den Spalt, im Schein des von Terry wütend angeschalteten Lichts, noch ihren irischen, nie von der Wüstensonne geküssten Po hat wackeln sehen.
Todtraurig liegt Jack da; er würde sich gern wieder anziehen, weiß aber, dass er ihr damit nur Recht gäbe. Als sie schließlieh aus dem Bad kommt, geduscht und von ihm gereinigt, hebt sie ihre Unterwäsche vom Boden auf und zieht sie betont langsam an. Ihre Brüste pendeln, als sie sich hinunterbeugt, und sie sind die erste Körperpartie, die sie bedeckt; sie stülpt ihnen die Gazekörbchen des B H s über und greift dann mit einer Grimasse nach hinten, um die Häkchen zu schließen. Dann steigt sie erst mit dem einen, dann mit dem anderen Fuß in ihr Unterhöschen, wobei sie sich mit ausgestrecktem Arm und wohlgeformter, fester Hand an der Kante der Kommode festhält, auf der dicht an dicht die Tuben mit Malerölfarben bereitliegen. Erst mit einer Hand, dann mit beiden, zupft sie gewandt das Nylonfetzchen nach oben; der zedernfarbene Fleck krausen Haars quillt, als er eingefangen werden soll, kurz über den elastischen Bund wie die Blume eines zu ungeduldig eingeschenkten Biers. Ihr BH ist schwarz, ihr Stringhöschen aber fliederfarben. Der tiefe elastische Bund lässt die Wölbung ihres Bauchs frei bis dort, wo die kühnsten Hüftjeans enden würden, doch wohinein sie als Nächstes fährt, sind gewöhnliche, alte Jeans mit hoher Taille und ein paar Farbspritzern vorne darauf. Noch ein Rippenpullover und Segeltuchsandalen, dann wird sie vollaufgerüstet sein, sich der Straße und ihren Möglichkeiten zu stellen. Ein anderer Mann könnte sie stehlen. Jedes Mal, wenn Jack sie nackt sieht, fürchtet er, es könnte das letzte Mal gewesen sein. Trostlosigkeit überkommt ihn so plötzlich, dass er aufschreit: «Zieh doch nicht die ganzen Klamotten an! Komm wieder ins Bett, Terry. Bitte.»
«Du hast keine
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