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Terry Rotter und der Stein des Anstoßes

Terry Rotter und der Stein des Anstoßes

Titel: Terry Rotter und der Stein des Anstoßes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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ein Lächeln nicht verkneifen. Als die Wärter angerannt kamen, flohen die Tiger geschwind aus dem Wildkatzenhaus und spurteten in Richtung Ausgang. Einige Veterinäre hasteten ihnen hinterher. Einem von ihnen gelang es sogar, den Tiger zu betäuben, der auf Deadly gesprungen war. Als sie ihren geliebten Sohn unter dem Körper der Raubkatze liegen sahen, fielen die Thorsleys in Ohnmacht.
     
    Der Ausbruch jener Raubkatzen brachte Terry seine bislang härteste Strafe ein: Onkel Valium verschloss ihn in seiner eisernen Jungfrau, die er einmal als Souvenir aus einem Mittelalter-Museum hatte mitgehen lassen und legte eine Bärenfalle vor deren Türe. Der Vorteil dieser ganz speziellen eisernen Jungfrau war es, dass sie nur dann Schmerzen zufügte, wenn sich der Einwohner mehr als einen Millimeter von der Stelle bewegte. Von Zeit zu Zeit bekam Terry ein bisschen Milch, damit er noch dazu in der Lage war, Onkel Valiums langweiligen Ausführungen zu lauschen. Er erzählte dem Jungen von den großen Erfolgen des dritten Reiches. Das Wort „Autobahn“ fiel bedenklich oft an jenem Tag. Beiläufig setzte er den Jungen davon in Kenntnis, dass Deadly Terrys Cousin Harry auf dem Gewissen hatte.
     

 
Kapitel 2.5
Das Muggel-Duell
     
    „Rache ist ein Gericht, dass am besten eiskalt serviert wird. Mit bunten Schirmchen und Trinkhalmen darin.“
    Bill Tür, Philosoph und Alkoholiker
     
     
    Nach seinem mäßig angenehmen Aufenthalt in der eisernen Jungfrau wurde es Terry wieder gestattet, auf sein Zimmer zu gehen. Eine Wahlmöglichkeit blieb ihm allerdings: Er durfte sich auch von Deadlys Gang schlagen lassen, was den Vorteil hatte, eine Abwechslung zum alltäglichen Trott darzustellen. Seine Schmerzen zahlten sich aber nur in den seltenen Situationen aus, in denen sich die Verfolgungsjagd bis in das Geschäftsviertel erstreckte. Schließlich war es dort optisch ansprechender als in der Biedermeier-inspirierten Behausung der Thorsleys.
    Der Biedermeier, eine Literaturepoche, die etwa zeitgleich mit dem Realismus verlief und kurz auf die Romanik folgte, veranlasste brave Bürger dazu, sich völlig bourgousiegemäß zu verhalten: Sonntags stets in die Kirche gehen, Achmed kein Trinkgeld geben und dabei möglichst nicht auffallen. So wie in Bayern etwa. Konsequenterweise war also auch die Inneneinrichtung der Thorsleys äußerst unauffällig. So normal und langweilig sogar, dass sie schon manch ein Besucher völlig übersah und beizeiten gegen Kronleuchter knallte und über Fußschränkchen stolperte.
     
    Terry hatte das große Pech, dass er seine Besenkammer tagsüber nicht durch die Hintertür verlassen konnte, weil ihn sonst irgendeiner der benachbarten Arier verraten hätte. Wenn also die Wahl nur aus kaum erträglich und unerträglich bestand, was gab es da noch groß zu wählen? Diesmal waren seine Verletzungen jedoch besonders schlimm, weil alle von Deadlys Freunden unbedingt eine für sie interessante These überprüfen wollten: Wie oft mussten sie Deadlys neuen metallenen Baseballschläger an Terrys Kopf schlagen, bis dieser ohnmächtig wurde?
    Deshalb entschied sich Terry, den Spieß endlich einmal umzudrehen. Und am nächsten Tag fand er praktischerweise eine Notiz an seiner Zimmertüre, die ihm eine Möglichkeit hierzu versprach:
    " Heute Nacht um 2:00 Uhr auf dem großen Platz am Kurfürstendamm. 
    Nur du und ich. "
    Terry war es natürlich völlig klar gewesen, dass Deadly sich für besonders schlau halten und seine Freunde mitbringen würde. Alleine war Terry zwar wohl auch zu besiegen - obgleich Deadly vor allem fett und mäßig stark war, wenn er auch über ein paar handfeste Hieb- und Stichwaffen verfügte - doch war ein Sieg ohne Publikum kein echter Sieg. Jedenfalls nicht für Deadly.
     
    Und so stehen sie sich gegenüber: Der schlanke, eher schwächliche Terry Rotter in seinen herunter gekommenen schwarzen Sachen auf der einen Seite und drei von Deadlys mit Taschenmessern und Schlagstöcken bewaffnete Schergen auf der anderen. Die einzigen hörbaren Geräusche sind das Pfeifen des Windes und das Rascheln von vorbei rollenden Gestrüppen * . Der Mond beobachtet kopfschüttelnd das Geschehen. Außerdem sitzen seichte Nebelschwaden auf einer nahen Parkbank und naschen Popcorn, während sie gespannt das Geschehen verfolgen. Ich sitze neben ihnen und weil sie schon oft eine Rolle in meinen Geschichten spielen durften, bekomme ich zum Dank sogar etwas von dem Popcorn ab.
    "Lass es uns zu Ende bringen!" sagt

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