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Tesarenland (German Edition)

Tesarenland (German Edition)

Titel: Tesarenland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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können auch nichts ausrichten. Wir müssen natürlich an die Oberfläche, um Nahrung und andere Dinge zu besorgen. Die Tesare wissen das. Sie lassen sich ständig neue Überraschungen einfallen, wie sie ein paar von uns töten können. Im Grunde unterscheidet es sich kaum von dem, was wir in den letzten Tagen durchgemacht haben.«
    »Du meinst, ihr begegnet öfters den Biestern ?« Ein Schaudern durchfährt mich. Wenn das Leben unter den Rebellen so ist, habe ich mich schlimm getäuscht. Dann habe ich Luca großes Unrecht angetan. In der Kolonie mussten wir nicht in ständiger Angst leben. Wir hatten sogar ganz gute Tage. Tage, in denen wir zusammen gefeiert haben, in denen es auch mal genug Nahrung gab. Aber das Leben der Rebellen scheint ein einziges Versteckspiel zu sein. Die ständige Angst der letzten Tage, immer das Gefühl, sie wären direkt hinter dir, das klingt für mich nicht nach einem glücklichen Leben in Freiheit. Nein, Freiheit setze ich mit Gehen-wohin-man-möchte gleich.
    »So oft, dass wir mehr über s ie wissen, als über die Tesare. Unsere Missionen dienen deswegen dazu, mehr über unsere Feinde zu erfahren. Die Biester sind dumm, mit richtigen Waffen, sind sie leicht zu töten. Die Tesare sind auch leicht zu töten, aber wir können nicht jeden einzeln töten. Wir müssen einen anderen Weg finden.«
    » Missionen wie die, auf der du mit deinem Vater warst?« Ich trinke von meinem Tee und seufze, als der würzige Kräutergeschmack sich in meinem Mund breit macht. »Brennnessel. Den hat Mutter auch immer gemacht.«
    » Ja«, beantwortet Luca meine Frage. Nachdenklich runzelt er die Stirn.
    »Und was wisst ihr über sie ?«, frage ich und strecke die Beine aus. Ich kann nicht so lange still sitzen.
    »Nicht viel. Sie leben in Clans. Sie ziehen seit ewigen Zeiten von Planet zu Planet. Sie bauen Erze ab, vielleicht um ihre Raumschiffe anzutreiben und um ihre Energie herstellen zu können. Sie scheinen eigentlich keine Landlebewesen zu sein. Wenn man verhindert, dass sie in diese stinkende Brühe können, um sich zu regenerieren, trocknen sie innerhalb weniger Tage aus. Sie haben eine diktatorische Gesellschaft. Mein Vater hat mal gesagt, sie sind wie die Bienen. Einer ist der König, alle anderen sind Arbeiterbienen. Den König hat noch keiner von uns zu Gesicht bekommen. Wir wissen nicht, wie er aussieht. Er lebt dort oben im Mutterschiff. Gut möglich, dass er ein ganz anderes Wesen ist.«
    Ich stelle mir diesen König vor. Wenn er so herrschsüchtig und mächtig ist, könnte es sein, dass die Tesare auch nur Sklaven sind? Luca streckt seine Beine in meine Richtung aus. Als seine Unterschenkel meine berühren, lässt er es einfach dabei. Ich ignoriere das Kribbeln meiner Haut und das Flattern in meinem Magen, ziehe meine Beine auch nicht zurück.
    »Oh«, sagt er. »Und sie scheinen beidgeschlechtlich zu sein.«
    »Was bedeutet das denn ?«
    »Sie sind Mann und Frau. Aber frag mich nicht, wie das genau funktioniert. Ich weiß nur, sie alle können Nachwuchs bekommen, ohne Ausnahme. Und entgegen dem, was ihr glaubt, haben sie auch Gefühle .« Luca zögert, schaut mich abschätzend an, dann fährt er fort. »Zumindest schreien sie, wenn man sie foltert.«
    »Ihr foltert sie ?«, rufe ich entrüstet.
    Luca zuckt mit den Schultern. »Wir müssen herausfinden, wie sie funktionieren, was ihnen am meisten schadet, was sie am besten tötet .«
    Die Vorstellung erschüttert mich. Menschen, die Tesare quälen. Was unterscheidet uns dann noch von diesen Monstern? Ich will nicht darüber nachdenken. Nach dem, was Luca mir erzählt hat, mag ich nicht mehr vorschnell über ihn urteilen. Sie werden ihre Gründe haben. Damit schiebe ich den Gedanken fort.
     
     
     
    9. Kapitel
     
     
    Wir schleichen uns in den frühen Morgenstunden durch die Straßen der Stadt. Verborgen in den Schatten kommen wir schnell voran. Unser Treffpunkt befindet sich genau auf der anderen Seite der Tesarenstadt, weswegen Luca es besser fand, so früh wie möglich loszugehen, weil man nie wissen kann, wer oder was einem über den Weg läuft.
    In den Straßen ist es noch ruhig. Ein paar Leibsklaven gehen ihrer Arbeit nach. Wir begegnen sogar einem Wächter, der keine Notiz von uns nimmt. Vielleicht glaubt er, wir wären auch Leibsklaven .
    Als eine Gruppe Tesare an uns vorbeimarschiert, verstecken wir uns in einem Kellereingang. Vorsichtig spähen wir über den Rand einer kleinen Mauer. In Gleichschritt bewegen sich die Aliens an uns

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