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Tessy und die Hörigkeit der Malerin - 1

Tessy und die Hörigkeit der Malerin - 1

Titel: Tessy und die Hörigkeit der Malerin - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wolf
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großen Augen schimmerten plötzlich intensiv. Tessy schluckte.
    „Das ist es ja – ich zweifle tragischerweise nicht eine Sekunde an dem, was ihr herausgefunden habt und welche Rückschlüsse ihr zieht.“ Sie wandte kurz den Blick ab. „Die Frage ist nur: Wie geht es jetzt weiter?“
    „Wenn das Antiquitätengeschäft nur der Deckmantel für einen gut organisierten Drogenhandel ist und Philipp mit seinen Partnern bislang keinerlei Aufsehen bei den Ermittlungsbehörden erregt hat, muss er eine ziemliche große Nummer in der Branche sein“, bemerkte Tessy. „Das ist jemand, der sich garantiert nicht in die Suppe spucken lässt und sehr schnell zu handeln weiß, wenn es mal kritisch wird.“
    Charlotte nickte zustimmend.
    „Also brauchen wir glasklare Beweise, Kundennamen, Auftraggeber, eindeutige Spuren und so weiter“, erläuterte Tessy. „Nur so können wir der Polizei …“
    „Ich kann mir denken, worauf du hinaus willst, aber ich komme an nichts ran – an gar nichts, das kannst du mir glauben“, unterbrach Charlotte sie mit abwehrend erhobenen Händen und nervöser Stimme. „Und wenn Philipp schon misstrauisch ist – Simon behält mich ständig im Auge. Er traut mir nicht über den Weg, aber das beruht durchaus auf Gegenseitigkeit – ich kann ihn nicht ausstehen. Außerdem ist er mir … ziemlich unheimlich. Um auf den Punkt zu kommen: Ich habe weder einen Schlüssel zu Philipps Büro noch zur Werkstatt, und ich werde ständig überprüft – keine Chance, ihm hinterher zu schnüffeln oder mir unbemerkt Zugang zu Räumen zu verschaffen, um mal einen neugierigen Blick zu riskieren!“
    Was hält sie bloß bei diesem Kerl, fuhr es Tessy durch den Kopf, aber sie verbiss sich die Frage. Im Moment jedenfalls.
    „Vielleicht kannst du Augen und Ohren zumindest ein bisschen aufhalten“, schlug Tessy vor. „Vor dem Hintergrund der Informationen, die du jetzt hast, fällt dir vielleicht manches auf, was du bisher gar nicht registriert hast.“
    Charlotte nickte bedächtig. „Da magst du richtig liegen.“
    „Die beiden machen doch hin und wieder gemeinsam längere Touren – angeblich Möbeltransporte“, ergriff Paula das Wort wieder. „Das wäre doch eine günstige Gelegenheit, mal deine Fühler auszustrecken – ganz behutsam natürlich.“
    Charlotte atmete tief aus. „Ich versuch’s“, sagte sie dann leise.
    Eine Weile schwiegen sie. „Ich hätte da noch eine Idee“, meinte Paula plötzlich. „Nicht die ganz feine Art, aber …“
    Tessy und Charlotte blickten sie fragend an.
    „Weißt ihr, was ein Trojaner ist?“ Paula setzte ein unschuldiges Gesicht auf.
    Tessy runzelte die Stirn. „Das ist ein ziemlich widerliches kleines Biest. Per E-Mail und einer angehängten Datei kann man Spionagesoftware auf einen fremden Rechner schmuggeln, ohne dass das Opfer davon etwas bemerkt – auf gut Deutsch: ein illegaler Hackerangriff. Zu solchen Mitteln sollten wir nicht greifen …“
    Charlotte sah Paula gespannt an. „Interessant. Ich hab da mal was drüber gelesen, weiß aber keine Einzelheiten. Wie genau funktioniert das?“
    Tessy verdrehte die Augen, während Paula lächelte. „Ja, das ist schon perfide: Sobald das Opfer online ist, bekommt der Hacker auf seinem eigenen PC jede Tastatureingabe mit – einschließlich Passwörtern, Geheimnummern und so weiter.“
    „Du meinst, wenn Philipp eine Mail schreibt, könnte ein Hacker quasi mitlesen?“
    „Genau.“
    „Und Philipp merkt es nicht?“
    „Nein, sobald das Virus einmal im Rechner ist und die Datei samt Anhang geöffnet wurde, treibt es völlig lautlos sein Unwesen. Wir brauchen lediglich seine E-Mail Adresse“, ergänzte Paula ihre Erläuterungen. „Karola …“
    „Wer ist Karola?“
    „Eine Freundin von mir – sie ist Mitinhaberin eines Internetcafés und war jahrelang begeisterte Hackerin. Ich schätze, sie würde uns helfen.“
    „Paula!“, mischte Tessy sich energisch ein. „Wenn das auffliegt, kriegen wir nichts als Ärger und ich …“
    „Das fliegt nicht auf! Karola versteht was von ihrem Job, und selbst wenn die beiden was merken würden: Weder Philipp noch Simon kämen auf die Idee, dass Mark oder Charlotte damit zu haben könnten – das trauen die denen gar nicht zu! Und es wäre überaus hilfreich, im Vorfeld zum Beispiel zu erfahren, wann die beiden zu wem warum unterwegs sind, oder?“
    Da war was dran, musste Tessy zustimmen. Sie seufzte.
    „Gib es zu – die Idee ist gut!“, beharrte Paula.
    „Klar,

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