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Testobjekt Roter Adler

Testobjekt Roter Adler

Titel: Testobjekt Roter Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Chan­ce, vor al­lem die glaub­wür­digs­te. Der ach­te Mann will die sie­ben In­haf­tier­ten ha­ben. Wahr­schein­lich will er von ih­nen hö­ren, was auf Hen­der­won ge­spielt wur­de. Viel­leicht will er auch nicht auf ihr Wis­sen ver­zich­ten und es für sei­ne Zwe­cke nutz­bar ma­chen. Jetzt oder nie, Chef!«
    Re­ling sag­te nichts mehr. Statt des­sen gab er über die Te­le­fon­ver­bin­dung ei­ne An­wei­sung, die ich in die­ser Si­tua­ti­on we­der be­an­stan­den noch rück­gän­gig ma­chen konn­te.
    Er ord­ne­te an, die fünf De­lin­quen­ten beim ge­rings­ten An­zei­chen für ei­ne ge­lin­gen­de Be­frei­ung so­fort zu er­schie­ßen. Der Al­te ging kein Ri­si­ko mehr ein.
    Wenn die fünf Auf­ge­stock­ten wi­der Er­war­ten doch ent­ka­men, wenn die Un­sicht­ba­ren Mars­waf­fen ein­setz­ten, die uns bis­her ver­bor­gen ge­blie­ben wa­ren, dann muß­te auf der Er­de die Höl­le los sein. Nur ei­ner von den Bul­mers-Schü­lern, der be­rüch­tig­te ach­te Mann, mach­te uns schon ge­nug zu schaf­fen.
    Ei­ne Mi­nu­te spä­ter ras­ten wir mit der neu­en Rohr­bahn­ver­bin­dung vom Ab­wehr­bun­ker zum Ar­rest­bau.
    Er lag an den Flan­ken der In­sel­ber­ge. Der Be­ton­klotz wur­de von Ener­gie­sper­ren al­ler Art ab­ge­rie­gelt. Das muß­te der ach­te Mann wis­sen. Ich war neu­gie­rig, wie er sei­ne un­sicht­ba­ren Men­schen­ro­bo­ter hin­durch­brin­gen woll­te.
     
    Die Ar­re­sträu­me wa­ren kei­ne Zel­len im ge­wohn­ten Sin­ne son­dern klei­ne Ap­par­te­ments mit Wohn­raum, Schlaf­zim­mer und Bad.
    Al­lein die dem Flur zu­ge­wand­ten Wän­de ver­rie­ten Un­ge­wöhn­li­ches. Sie wa­ren durch­sich­tig. Je­der Win­kel der Ar­re­sträu­me konn­te von den pa­trouil­lie­ren­den Pos­ten ein­ge­se­hen wer­den. Die zu­sätz­lich in den De­cken ein­ge­bau­ten Fern­seh­ka­me­ras er­laub­ten ei­ne noch bes­se­re Über­wa­chung, die nach An­bruch der Dun­kel­heit auf In­fra­rot­ba­sis statt­fand.
    Die­ses Licht stör­te die In­haf­tier­ten nicht, aber das Wach­per­so­nal konn­te je­de Be­we­gung ver­fol­gen.
    Han­ni­bal und ich »be­wohn­ten« seit zwei Mi­nu­ten den Block­turm I. Ich hat­te dar­auf be­stan­den, uns auf kei­nen Fall zu tren­nen, wenn auch bis­her je­der In­haf­tier­te se­pa­rat un­ter­ge­bracht ge­we­sen war.
    In die­ser Hin­sicht ließ sich aber ei­ne hieb- und stich­fes­te Aus­re­de fin­den. Die bei­den Eu­ro­pä­er, Van Haet­lin und Pe­ro­ni, wa­ren we­gen des be­vor­ste­hen­den Ab­trans­por­tes zu­sam­men­ge­legt wor­den.
    Um die­se Aus­sa­ge zu er­här­ten, hat­ten wir die bei­den Ame­ri­ka­ner und die bei­den Asia­ten eben­falls in einen Block­raum ge­sperrt. Le­dig­lich der Aus­tra­lier war für sich ge­blie­ben.
    Die in den Wän­den und De­cken ein­ge­bau­ten Ma­schi­nen­waf­fen wa­ren aus­ge­fah­ren wor­den. Die an­de­ren Ge­fan­ge­nen be­merk­ten da­von nichts. Die Mün­dun­gen wa­ren her­vor­ra­gend ge­tarnt. Re­ling hat­te nicht die Ab­sicht, die fünf Mas­sen­mör­der ent­kom­men zu las­sen. Viel­leicht war es rich­tig, viel­leicht auch falsch. Das muß­ten er und die Ab­wehr­chefs der Staa­ten­bün­de ver­ant­wor­ten.
    Ki­ny mel­de­te sich.
    »Sie ge­hen durch die Stark­strom­sper­ren hin­durch, als wä­ren sie nicht vor­han­den. Es sind drei­ßig Mann. Sie müs­sen mar­sia­ni­sche Ab­sor­ber­ge­rä­te be­sit­zen. Vor­sicht, ich ha­be Cor­vic noch­mals ge­tes­tet. Er be­sitzt einen auf tech­ni­scher Ba­sis be­ru­hen­den Pa­ra­sen­der, mit dem er die Be­ein­fluß­ten di­ri­gie­ren kann. Ha­ben Sie die Un­sicht­ba­ren in der Es­per-Pei­lung?«
    Ja, wir hat­ten sie längst in un­se­ren Se­pa­rat­ge­hir­n­en ver­an­kert. Sie ka­men tat­säch­lich un­ge­scho­ren nä­her. Sie dach­ten an nichts an­de­res als an ih­ren Auf­trag. Der Be­griff »selbst ster­ben müs­sen« war in ih­rem Be­wußt­sein ge­löscht. Sie sa­hen auch kei­ne Ge­fahr. Sie hat­ten zu tö­ten, die sie­ben Mann zu tar­nen und sie zu dem Bom­ber zu brin­gen, gleich­gül­tig wie vie­le von ih­nen da­bei ihr Le­ben las­sen muß­ten.
    Drau­ßen, vor der Pan­zer­plast­schei­be, ge­wahr­te

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