Testobjekt Roter Adler
nicht.
Dagegen kannten sie ihre Befehle haargenau. Sie waren bereit, durchs Feuer zu gehen. Einem hypnosuggestiv beeinflußten Menschen blieb auch keine andere Wahl, als das zu tun, was sein Beherrscher von ihm forderte.
Die normale Bomberbesatzung bestand aus zwölf Mann. Sie flogen die Maschine in zwei Schichten. Sechs Mann ruhten aus, die anderen arbeiteten.
Diese zwölf Soldaten befanden sich ordnungsgemäß an Bord. Wir sahen sie auf den Bildschirmen der Luftleitzentrale, wohin wir uns im Eiltempo begeben hatten.
Die zwölf Besatzungsmitglieder waren in voller Uniform, besaßen einwandfreie Papiere und standen unter dem Kommando eines EURO-Luftwaffenmajors namens Zacru Corvic.
Er hatte die von Torpentouf geforderten Sicherheitsbestimmungen anstandslos akzeptiert, obwohl es ihm eigentümlich erscheinen mußte, daß er und seine elf Männer an Bord bleiben sollten.
Torpentouf erklärte das in meinem Auftrag als dienstliche Notwendigkeit, die wegen des bevorstehenden Abtransportes der Gefangenen vom Chef der GWA erlassen worden sei.
Der Major hatte salutiert und war in das Cockpit der Maschine zurückgekehrt.
Er war ein organisch lebender Roboter, dem man allerdings soviel Initiative belassen hatte, daß er sich schnell auf die für ihn wahrscheinlich überraschende Situation einstellen konnte.
Wir hatten zunächst gewonnen. Von Kiny und Hannibal, die sich beide ständig im Konzentrationszustand befanden, war ermittelt worden, daß die Fremden nicht sofort angreifen wollten. Damit begingen sie einen schweren Fehler, den natürlich weder sie noch ihr Auftraggeber berechnen oder einkalkulieren konnten.
Sie hatten die echte Besatzung des Bombers kurz nach dem Start vom Luftwaffenhafen Fürstenfeldbruck aus gnadenlos erschossen und auf hoher See über Bord geworfen. Die Frage, wie sie unbemerkt in die Maschine gekommen waren, hatten wir auch lösen können.
Sie verfügten über marsianische Geräte, und zwar eine Art von Antisicht-Projektoren, die sie unsichtbar machten. Man konnte sie optisch nicht mehr ausmachen.
Auch elektronisch waren sie kaum zu orten. Die Geräte besaßen die Eigenschaft, ungefähr achtundneunzig Prozent der auftreffenden Suchimpulse um den »Tarnkappenschirm« herumzuleiten.
Nur etwa zwei Prozent davon wurden reflektiert und zu den Empfängern zurückgestrahlt. Diese elektronischen Echos waren aber im Verhältnis zur Ausgangsleistung so schwach und überdies verzerrt, daß sich ein Ortungsfunker kein klares Bild machen konnte. Selbst erstklassige Leute mußten an eine kurzfristige Störung glauben.
Durch den Einsatz der Geräte waren die unheimlichen Kämpfer des achten Mannes unbemerkt auf den Flughafen und anschließend an Bord der Maschine gekommen. Das war aber noch nicht alles!
Kiny und Hannibal hatten vor wenigen Augenblicken in konzentrierter Blockbildungsschaltung festgestellt, daß sich wesentlich mehr Personen an Bord befanden als nur die zwölf für uns sichtbar gewordenen Besatzungsmitglieder.
Außer ihnen war noch ein dreißigköpfiges Einsatzkommando vorhanden. Diese Männer blieben in den Schutzfeldern ihrer Marsaggregate, die ich in aller Eile mit dem Begriff »Tarnkappen-Feldweichen-Gerät« in Kurzform TF-Gerät, belegt hatte.
Reling und alle kommandierenden Abwehrleute hatten sich in Torpentoufs Kommandobunker versammelt. Von hier aus wurden alle Aktionen geleitet.
Zusätzlich zu der einsatzklaren Wachdivision hatte ich noch die aktiven GWA-Schatten alarmiert. Sie kümmerten sich um die Delinquenten, die von den Ereignissen
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