Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Testobjekt Roter Adler

Testobjekt Roter Adler

Titel: Testobjekt Roter Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Fau­chen, vor dem ich in­stink­tiv Re­spekt hat­te. Waf­fen die­ser Art ging ich auch dann aus dem We­ge, wenn sie ge­si­chert wa­ren.
    Tor­pentouf hat­te die ato­ma­ren Plas­ma-Flam­men­wer­fer ein­ge­setzt. Ih­re Streu­krei­se wa­ren so ge­nau be­rech­net, daß es im Ar­rest­bun­ker kei­nen Fleck gab, den die weit über zwan­zig­tau­send Grad hei­ßen Plas­ma­strö­me nicht er­rei­chen konn­ten.
    Tor­pentouf hat­te je­doch die An­wei­sung er­hal­ten, le­dig­lich den obers­ten Teil der Trep­pe zu be­strah­len. Wir woll­ten ei­ni­ge Ro­bot­men­schen le­bend fas­sen. Zu­min­dest aber woll­ten wir sie re­la­tiv un­ver­sehrt vor­fin­den. Die von ih­nen be­nutz­ten Ge­rä­te wa­ren in­ter­essant.
    Ich rann­te hin­ter den bei­den Frem­den her, bis sie un­ver­mit­telt ste­hen­blie­ben. Da wuß­te ich, daß un­se­re Mut­ma­ßung rich­tig ge­we­sen war!
    Der falsche Ma­jor Cor­vic konn­te nicht nur je­de Sze­ne be­ob­ach­ten, son­dern auch Sug­ge­s­tiv­be­feh­le an sei­ne Krea­tu­ren er­tei­len.
    »War­ten!« wur­de ich la­ko­nisch an­ge­wie­sen. »Der an­de­re Mann kommt nicht mit.«
    »Wo­hin brin­gen Sie mich?« frag­te ich has­tig. »Wir müs­sen hier weg. Sie ha­ben kei­ne Ah­nung, wie un­ge­heu­er scharf die In­sel be­wacht wird. Wo­hin brin­gen Sie mich? Re­den Sie schon!«
    »Ru­hig. War­ten!« wur­de mir er­klärt.
    Ich stieß einen Fluch aus, in der Hoff­nung, Cor­vic wür­de ihn hö­ren. Wahr­schein­lich trug je­der sei­ner Ro­bo­ter einen Mi­kro­sen­der am Kör­per.
    Die bei­den Frem­den faß­ten den keu­chen­den Han­ni­bal rechts und links un­ter den Ar­men. Dann ging es wei­ter.
    Wir pas­sier­ten die Hoch­span­nungs­sper­ren un­an­ge­foch­ten. Dann blie­ben wir ein­fach ne­ben der Stra­ße ste­hen und be­ob­ach­te­ten, wie ein Dut­zend Pan­zer vor­bei­ras­te. Nie­mand sah uns, nie­mand or­te­te uns.
    Die Ro­bot­men­schen hat­ten kei­ne Ge­füh­le mehr, das war klar. Cor­vic aber muß­te Ner­ven aus Stahl ha­ben. Er ließ uns in al­ler Ru­he ei­ne hal­be Stun­de war­ten, bis sich der schlimms­te Wir­bel ge­legt hat­te.
    Die über­all auf­mar­schie­ren­den Schüt­zen­ket­ten der Wach­di­vi­si­on schie­nen ihn da­bei nicht zu stö­ren.
    Wir war­te­ten auf ei­ne Lücke, schlüpf­ten hin­durch und wa­ren wie­der in Si­cher­heit.
    Ich hat­te mich ent­schlos­sen, kei­ne Fra­gen mehr zu stel­len. Han­ni­bal rich­te­te sich nach mei­ner Tak­tik. Hier und da lach­te er lei­se auf. Ich folg­te sei­nem Bei­spiel und stell­te durch mein Be­neh­men den su­per­in­tel­lek­tu­el­len Mann dar, der die tech­ni­schen Raf­fi­nes­sen des Spie­les längst durch­schaut hat­te.
    Wir er­reich­ten un­an­ge­foch­ten den Flug­platz und we­nig spä­ter den EU­RO-Bom­ber.
    Er stand un­be­leuch­tet und mit ru­hen­den Ma­schi­nen auf je­nem Platz, wo ihn ein Zug­wa­gen hin­ge­schleppt hat­te. Mir wur­de klar, daß die­ser Cor­vic über­haupt nicht dar­an dach­te, wäh­rend der über­all herr­schen­den Auf­re­gung zu star­ten und die Flucht zu ver­su­chen. Das war phan­tas­tisch! All­mäh­lich be­gann ich ihn zu be­wun­dern. Wenn er schon der­art ge­schickt vor­ging – wie muß­te sich dann sein Chef ver­hal­ten?
    Das über uns auf­klaf­fen­de Bo­den­luk war selbst­ver­ständ­lich un­be­leuch­tet. Ich er­blick­te Cor­vic nur sche­men­haft.
    »Die Ner­ven be­hal­ten, kein lau­tes Wort spre­chen und mei­nen An­wei­sun­gen Fol­ge leis­ten«, ord­ne­te er an. »Wenn Sie’s nicht tun, kom­men wir hier nicht mehr weg. Ha­ben wir uns ver­stan­den?«
    »Völ­lig«, raun­te ich. Han­ni­bal wink­te nur.
    »Gut. Las­sen Sie Ih­re Ge­rä­te ein­ge­schal­tet. Wir ste­hen un­ter Fern­bild­be­ob­ach­tung. Der Si­cher­heits­dienst darf nur die zwölf of­fi­zi­ell an­we­sen­den Be­sat­zungs­mit­glie­der se­hen. Kom­men Sie.«
    Wir stie­gen die Alu­lei­ter hin­auf. Da­nach muß­ten wir durch einen en­gen Gang krie­chen, der in ei­nem Schlaf­raum en­de­te.
    »Set­zen Sie sich. Das ist der Ru­he­raum für die Pi­lo­ten. Was ist im Ar­rest­bau vor­ge­fal­len? Ich möch­te ei­ne kur­ze Schil­de­rung.«
    Er frag­te nicht nach un­se­ren Na­men,

Weitere Kostenlose Bücher