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Testplanet Kratos

Testplanet Kratos

Titel: Testplanet Kratos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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genießen eine Super-Show. Man gibt die Vorführung eines Ringes aus Todeswürmern, die alle ihren Schädel rhythmisch und simultan auf den Boden rund um den Mount Conrad schlagen.«
    »Irgendwelche Probleme, Chef?«
    »Keine Probleme, noch keine. Und bei Ihnen?«
    »Auch keine. Le Gros und James entnehmen weitere Bio-Proben von den armen Teufeln, die über den Zaun wollten.« Kichern tönte aus dem Empfänger. »James hat sich bereits zweimal übergeben, aber sie hat es doch noch geschafft, ein Gehirn zu Analysezwecken herauszuschälen. Le Gros arbeitet an einem Gift, mit dem das zentrale Nervensystem der Würmer paralysiert werden kann. Zwei von den Robotern säubern das Filtersystem der Recycling-Einheit, und der dritte brutzelt was zum Abendessen zusammen. Aber alle stehen in Alarmbereitschaft und wären in dreißig Sekunden einsatzbereit. In Ordnung?«
    »Ja, in Ordnung … Andreas, Sie haben diesem Roboter doch nicht aufgetragen, echt amerikanische Hamburger zuzubereiten, oder?«
    »Aber klar doch, Commander.«
    » Over und Ende.«
    » Over und Ende.«
    Conrad sah durch die Frontscheibe des Wagens nach draußen. Mit jedem simultanen Niederschlagen der einhundertsiebenundfünfzig Schädel schüttelte sich das Luftkissen-Gefährt. Noch deutlicher zeigten sich die Auswirkungen am künstlichen Hügel, aus dem immer größere Stücke brachen und auf dem Boden neue Miniaturlandschaften formten.
    »Man könnte meinen, die wollten sich hier kollektiv das Leben nehmen«, sagte Conrad mehr zu sich selbst als zu den anderen.
    »Sie geben Signale«, erklärte Kwango wie selbstverständlich. »Ich glaube, ich weiß jetzt, was das hier alles auf sich hat. Es handelt sich um einen Kriegsruf, und ich kann mir denken, worum hier gekämpft werden soll.«
    Conrad starrte ihn irritiert an. Kwango fand Gefallen daran, nach eigenem Belieben mit Überraschungen aufzuwarten.
    »Also gut, Sie Supergenie, Sie wollen, daß ich Sie frage, worum hier gekämpft werden soll. Bitte, worum also?«
    »Cherchez la femme«, erwiderte Kurt rätselhaft. »Ach, bevor ich es vergesse, Commander, in Kürze taucht hier eine Bande sehr wütender grauer Todeswürmer auf. Ich weiß leider nicht, aus welcher Richtung sie kommen, hätte aber etwas dagegen, wenn sie direkt hinter uns auftauchen.«
    Conrad unterdrückte mit Mühe den dringenden Wunsch, Kwango mit seinem künstlichen Arm aus dem Sitz zu heben und ihm eine zu verpassen. Statt dessen befahl er Matthew ganz gelassen: »Nimm ein Laser-Gewehr und postiere dich achthundert Meter hinter uns. Melde sofort jede ausgemachte Bewegung von Wesen, die als Todeswürmer bezeichnet werden. Nimm alle fünf Minuten Kontakt mit uns auf. Ausführung.«
    »Entscheidung bestätigt, Commander. Ausführung erfolgt.« Matthew nahm sich ein Gewehr und verließ den Luftkissen-Wagen.
    »James«, meldete sich Indira zu Wort, »ich würde mir dieses Ritual gern aus der Nähe ansehen. Bekomme ich die Erlaubnis dazu?«
    Conrad war im ersten Moment etwas verblüfft. Zwischen ihm und Indira hatte es in der letzten Zeit nicht mehr so recht gestimmt. Und dennoch nannte sie ihn jetzt James. Die Gefahren waren sowohl ihm als auch ihr bewußt, wenn sie den Wagen verlassen und sich diesen rätselhaften Monstern nähern wollte. Sollte Conrad barsch ablehnen oder ihr ihren Willen lassen?
    »Sie gehen ein großes Risiko ein. Was wollen Sie tun, wenn die Würmer Sie bemerken und über Ihre Anwesenheit nicht gerade erfreut sind?«
    Indira klopfte auf ihre Schenkel. »Diese Blechbeine sind meine beste Rückversicherung. Mit ihnen kann ich hundert Meter in sieben Sekunden rennen. Es besteht also kaum eine Gefahr für mich.«
    »Gerade da scheinen Sie mir falsch zu liegen. Auf Kratos lauert ständig irgendwo eine verdammte Gefahr, zumindest so lange wir nicht mit diesen Todeswürmern fertig geworden sind. Aber ich verstehe, was Sie meinen. Sie sind, wie man so schön sagt, uns anderen gegenüber von der Natur bevorzugt. Also gehen Sie nachschauen, wenn Sie unbedingt wollen. Kwango und ich geben Ihnen notfalls mit den Lasergewehren Feuerschutz. Sobald es brenzlig wird, kehren Sie sofort hierher zurück.«
    Conrad sah durch die Frontscheibe nach draußen, bevor er weitersprach: »Sollte Ihnen der Rückweg versperrt sein oder sollten wir aus irgendwelchen Gründen zu einem Positionswechsel gezwungen sein, müssen Sie eben allein zur Basis zurückfinden. Einverstanden?«
    »Einverstanden, James. Vielen Dank.«
    Indira griff sich ihr Gewehr,

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