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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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Art hatte mir sofort gefallen.
    »Sie ist nicht glücklich mit dem Cover für Gepeitscht und gefesselt «, sagte Dawn. »Hat sie dich angerufen? Sie hat versucht, dich zu erreichen. Ganz und gar nicht glücklich.«

    Karen seufzte tief auf. »Ja, ja, ich weiß. Ich bin schon dran. Bis wann braucht ihr es für die Vorschau?«
    »Letzten Donnerstag«, sagte Dawn nach einem Blick auf ihre Liste.
    Graham, der am Kopfende des Tisches thronte, räusperte sich unüberhörbar. »Wer sitzt an dem Projekt, das gerade erst reingekommen ist - der Blick hinter die Kulissen bei Pornofilmaufnahmen?«
    Nach einem Blick in die Runde wusste ich die Antwort. Man musste nur darauf achten, wer am stärksten errötet war.
    »Ich«, meldete sich Melissa, eine frisch vom College weg engagierte Lektoratsassistentin. »Vivian hat es mir vor einer Stunde gegeben.«
    »Ja? Und? Was meinen Sie?«, fragte Graham ungeduldig.
    Melissa starrte das Notizheft vor ihr auf dem Tisch so eindringlich an, dass ich dachte, es würde sich gleich selbstständig machen. Offensichtlich war sie ein schüchterner Typ und redete generell nicht allzu gern vor versammelter Mannschaft - schon gar nicht über Pornoliteratur. Das steigerte ihre Nervosität nur noch weiter. »Also, es … äh … es ist extrem derb«, sagte sie nach einer Pause. »Und hat eigentlich überhaupt keinen Zusammenhang. Aber ich bin bisher nicht dazu gekommen, es fertig zu lesen, weil ich erst noch die Liste auf den neuesten Stand bringen musste, um die Sie mich gebeten hatten. Mit den Titeln, für die wir ein Angebot gemacht haben. Und -«
    »Sehr hilfreich, Melissa, vielen Dank«, knurrte Graham sarkastisch. »Aber die Frage lautet: Ist es ein rentables Buchkonzept? Das sollt ihr für uns beurteilen, liebe Assistenten, und nicht, ob es schlecht geschrieben ist. Das können wir
ausbügeln - ist schließlich unser Job, falls Ihnen das noch niemand gesagt hat. Aber verkauft sich das Buch dann auch? Ach, und noch was an die Adresse der Assistenten: Wenn Vivian Ihnen etwas zu lesen gibt, hat das Vorrang vor allem, womit Sie sonst noch beschäftigt sind. Sie will sofort ein Feedback. Verschwenden Sie nicht ihre wertvolle Zeit. Sie erwartet von Ihnen eine wohlfundierte Einschätzung, wie das Buch sich auf dem Markt machen wird, und diese Einschätzung erwartet sie auf der Stelle.« Zwei rotviolette Flecken zeigten sich auf Grahams Wangen, als er mit seiner Standpauke am Ende war.
    Phil Stern rollte kaum merklich mit den Augen.
    »Tut mir leid, ich -« Melissa wirkte leicht verstört. Ich lächelte ihr mitfühlend zu und nahm mir vor, später am Nachmittag auf einen Schwatz bei ihr vorbeizuschauen.
    Bevor der verbale Schlagabtausch weitergehen konnte, wurde die Tür zum Konferenzraum theatralisch aufgerissen, und Vivian rauschte herein. Phil schoss wie der Blitz von seinem Stuhl am Kopfende des Tisches hoch und machte ihr Platz. Schlagartig senkte sich Schweigen über die Versammlung.
    Vivian hatte etwas gefährlich Faszinierendes an sich. Es war, wie in Iowa einen Tornado rasend schnell am Horizont aufziehen zu sehen: die ungezügelte Wucht der Natur, von der man den Blick nicht abwenden konnte - wohl wissend, welches Unheil sie brachte.
    »Leute«, sagte sie düster und schleuderte ihre buntscheckige Mähne so heftig über die Schulter nach hinten, dass es förmlich zischte. Einige Lektoren rückten nervös lächelnd auf ihren Stühlen herum. Die Wanduhr tickte laut. Alle schienen wie gelähmt von Vivians Erscheinen.

    Schließlich fasste sich Dawn wieder. »Hallo, Vivian!«, rief sie ihr zu. »Für heute Nachmittag steht eine Menge auf dem Programm!«
    Hätte ein Zuschauer die Szene ohne Ton verfolgt und raten müssen, was Dawn soeben gesagt hatte, wäre er wohl aus Vivians mimischer Reaktion zu dem Schluss gelangt, dass ihr hier eine besonders gehässige Beleidigung hingeknallt worden war. Vivian würdigte Dawn keines Wortes, doch ihr Gesicht verzerrte sich, als hätte sie verdorbenes Fleisch erschnuppert.
    Die Stille wurde noch lastender. Dawn starrte auf ihr Notepad.
    »Wie Sie vielleicht gehört haben«, sagte Vivian schließlich, jedes Wort drei Mal im Mund umdrehend, bevor sie es ausspuckte, »besteht die Firma darauf, dass ich den Assistenten eine Gehaltserhöhung gebe. Ich habe eine Stunde mit der Personalabteilung telefoniert und versucht zu kapieren, warum zum Teufel ich höhere Gehälter aus meinem Lektoratsbudget zahlen soll, wo sie doch diejenigen waren, die sich letztes Jahr den

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