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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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hingegen schon. Dank Grant Books haben die Sprösslinge der Therapeutin mittlerweile alle ihren Doktorhut, aber glauben Sie mir, das ist wirklich das Geringste, was die Personalabteilung für uns tun kann.«
    »Danke, aber das werde ich wohl kaum brauchen -«
    »Ja, jetzt vielleicht noch nicht, schon klar«, unterbrach mich Phil, »aber warten Sie ab. Regel Nummer vier: Okay, ich behaupte nicht, dass unsere Telefone angezapft werden. Ich will nur sagen, dass man gut beraten ist, private Anrufe außerhalb des Gebäudes zu führen.«
    »Jetzt mal im Ernst, Phil, wollen Sie mir erzählen, dass -«
    »Und die letzte - die Goldene Regel«, flüsterte Phil, »sie lautet: Vivian nie, nie mals in die Augen sehen, wenn sie herumwütet. Und ducken, wenn sie die Axt schwingt.«
    »Die Axt?«, gurgelte ich.
    »Hören Sie zu, Claire, ich weiß, es klingt feige«, sagte er, »aber wenn Vivian wegen irgendwas die Wände hochgeht und Sie versuchen, ihr Kontra zu geben, machen Sie es nur noch schlimmer. Lassen Sie’s nicht drauf ankommen. Ziehen Sie den Kopf ein. Einfach ducken.«
    Mein Telefon klingelte. Vivians Durchwahl erschien mit einem Plopp! auf dem Display. Phil und ich starrten beide stumm darauf.
    »Wenn man vom Teufel spricht«, murmelte er und verzog sich.

Fünftes Kapitel
    Die Wolfsfrau
    »Ein Büro mit richtigen Wänden! Ein Fenster! Ein Assistent! Na wer sagt’s denn!«, witzelte Bea, nachdem ich alle Segnungen meiner neuen Stellung bei Grant Books heruntergebetet hatte. Wir saßen wie jeden Donnerstagabend im Bilboquet, und dank der dramatischen jüngsten Entwicklungen in Sachen Liebe und Arbeit war sie seit der Vorspeise - Lachstartar - überhaupt noch nicht zu Wort gekommen.
    »Ich weiß! Fühl mich auch megawichtig.« Ich schaufelte mir eine Handvoll Pommes in den Mund. Das Mittagessen war wieder mal ausgefallen, wie fast immer in den zwei Wochen, die ich jetzt schon bei Grant Books arbeitete. Heute hatte ich mir so gegen halb vier ein paar M&M’s reingewürgt, aber das war seit dem Morgenkaffee auch schon alles gewesen.
    »Und, schon was von ihren berühmten Tobsuchtsanfällen mitgekriegt? Einen Tacker um die Ohren gehauen bekommen?« Mit hoffnungslos überkandidelten Kunden hatte Bea selbst oft genug zu tun, doch was an Gerüchten über Vivian Grant in Umlauf war, hätte wohl auch sie geschockt. Ich hatte ein paar der gruseligeren E-Mails meiner Kollegen von P&P an Bea weitergeleitet.
    »Nicht der kleinste Briefbeschwerer bisher«, versicherte
ich. Das erste Zusammentreffen mit Graham und Dawn musste ich ja nicht unbedingt erwähnen, ebenso wenig wie ein paar andere kleinere Scharmützel, bei denen ich zugegen gewesen war. »Ach Bea, das habe ich dir ja noch gar nicht erzählt, ich habe schon drei Bücher eingekauft, für die ich bei P&P seit Monaten um grünes Licht gebettelt habe. Ich musste nur kurz bei Vivian anrufen und ihr das jeweilige Projekt erläutern, und schon sagte sie, ich sollte ein Angebot machen! Weißt du, wie gut das tut, bei so was nicht mehr ständig Männchen machen zu müssen?«
    »Wahnsinn!« Bea war schwer begeistert. »So wolltest du’s doch immer haben! Jetzt kannst du dich ganz darauf konzentrieren, gute Stoffe ausfindig zu machen und als richtige Lektorin zu arbeiten, statt immer nur Handlangerdienste zu verrichten -«
    »Na ja, im Augenblick muss ich natürlich vor allem zusehen, die Bücher in den Griff zu bekommen, die ich übernommen habe. Da sind manche noch ziemlich im Rohzustand. Aber sobald ich die einigermaßen in Form gebracht habe, kann ich mir dann wohl selbst was aufbauen.«
    »Auf dein Wohl, Claire!« Bea hob ihr Glas und stieß mit mir an. »Klingt, als hättest du die richtige Wahl getroffen. Aber trotzdem, sieh dich vor - irgendwas muss doch dran sein an den Horrorstorys, die man so über sie hört, oder?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich, mit einem Mal erneut in Verteidigungshaltung. »Ich glaube, sie wird da oft zu Unrecht niedergemacht. Vivian erwartet einfach nur, dass ihre Leute hart arbeiten und mit guten Ideen daherkommen. Sie bringt sich schier um, damit ihr Verlag Erfolg hat, und sie will eben ein Team, das ihren eigenen hohen Anforderungen an sich selbst entspricht.«

    »Okay.« Bea nickte skeptisch und biss von ihrem würzigen Cajun-Hühnchen ab. »Wenn du das so sagst.«
    Vielleicht hörte ich mich ja an, als hätte ich die ganze Woche die Augen vor der Welt verschlossen, aber es war nun einmal so, dass Vivian mir ein bisschen leidtat. Abgesehen von

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