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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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darüber nachgedacht? Das war Lucilles Vorschlag?
    »Ich weiß, wir sind erst seit einem halben Jahr zusammen, aber ich fände es toll. Wir würden einander öfter sehen, und du könntest dir einiges an Geld sparen, und...« Randall machte eine Pause und holte tief Luft: »Claire, ich liebe dich. Ich liebe dich, und ich würde gern mit dir zusammenleben.«
    Nicht zu fassen. Die L-Bombe und Zusammenziehen, beides auf einmal so en passant am Straßenrand zur Sprache gebracht? Randall Cox liebte mich? Und wollte mit mir zusammenleben? Das war der Augenblick, von dem Beatrice und ich vor all den Jahren geträumt hatten - und jetzt wurde er Wirklichkeit! Am liebsten wäre ich meine ganze versiffte Straße entlanggerannt und hätte vor Freude aus vollem Hals gebrüllt und -
    »Aber wenn du erst einmal darüber nachdenken musst, verstehe ich das natürlich durchaus«, sagte Randall, merklich abgekühlt.
    Hoppala! Manchmal vergaß ich einfach, dass Männer keine Gedanken lesen konnten. »Ich liebe dich auch, Randall!«, sagte ich, schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn. »Und natürlich würde ich gern mit dir zusammenleben.«
    Was gab es da zu bedenken? Klar, es kam aus heiterem
Himmel - mit so einer Anfrage hatte ich ganz gewiss nicht gerechnet -, und von James war ich schließlich etwas ganz anderes gewöhnt. Dessen Ängste vor festen Beziehungen gingen sogar so weit, dass ich nicht mal meinen Deo-Stick gut versteckt unter seinem Waschbecken stehen lassen durfte. Natürlich wollte ich mit Randall zusammenleben. Wenn Randall bereit war, einen solch gigantischen Schritt in unserer Beziehung zu tun, dann war ich es auch.
    »Gut! Sehr gut.« Er nickte vergnügt. »Ich sage Deirdre, sie soll dich morgen anrufen und alle Einzelheiten mit dir besprechen. Das wird superschön, Claire. In den Schränken ist noch jede Menge Platz, und im zweiten Stock gibt es einen Fitnessbereich, und Svetlana bereitet dir mit Freuden alles zu, was du gern essen möchtest.«
    Er erging sich in weiteren Details, doch ich hörte immer nur das fröhliche Echo: Er liebt mich. Randall Cox liebt mich und will mit mir zusammenleben.
    »Okay, und jetzt raus mit dir, bevor sie mir den Lack zerkratzen«, sagte Randall schließlich - nur halb im Scherz.
    Ich küsste ihn und machte die Beifahrertür auf. »Ich liebe dich.« Beugte mich noch mal hinein, um einen Nachschlag zu bekommen.
    »Ich dich auch. Ab mit dir!« Er deutete auf einen Penner, der die Straße entlanggetorkelt kam.
    »Und diese Pracht soll ich hintanlassen?« Lachend warf ich die Tür ins Schloss und wuchtete sodann mich und mein Wochenendgepäck die Treppen hinauf. Zusammenziehen. Wow. Der Hammer. Es drehte sich mir ganz leicht im Kopf.
    Irgendwie werde ich diese Schuhschachtel schon vermissen , gestand ich mir ein, als ich mich mit der Sonntagszeitung auf meine alte Couch fallen ließ. So klein und schäbig sie auch
sein mochte, diese Winzwohnung hatte mir fünf Jahre lang als Heim gedient. Aber in Randalls Räumlichkeiten würde ich mich nach einer Weile sicherlich auch heimisch fühlen.
    Ich ging die zwei Schritte bis zum Küchenbereich, legte mir Brotscheiben für ein Sandwich zurecht und drückte auf den Abspielknopf des Anrufbeantworters, während ich den Kühlschrank durchforstete.
    »Claire. Vivian«, schnarrte es als Erstes vom Band, das getreulich all die Anspannung und Wut wiedergab, die in ihrer Stimme mitschwangen. Ich erstarrte und trat mich innerlich in den Hintern, weil ich die Nummer noch nicht hatte ändern lassen. Das Trauma des Freitagabendmassakers war mir mit einem Schlag wieder gegenwärtig. »Ich weiß nicht, wo zum Teufel Sie stecken, Claire. Den ganzen Tag versuche ich es schon auf Ihrem Handy, aber das haben Sie offenbar ausgeschaltet. Damit wird es schwierig für mich, Sie zu erreichen, was ich, wie Sie wissen , extrem ärgerlich finde. Jedenfalls, ich muss ein paar Sachen mit Ihnen durchgehen, also rufen Sie mich zurück.«
    Nein. Nein, nein, und nochmals nein. Heute Abend konnte ich Vivian einfach nicht mehr zurückrufen. Das musste bis morgen warten. Seit Monaten war ich auf jeden Wink von ihr zur Stelle, wieso gönnte sie mir nicht mal ein mickriges freies Wochenende … und ließ mich nur noch ein paar Minuten das Gefühl genießen, glücklich und verliebt zu sein -
    »Claire!«, bellte die zweite Botschaft los. »Vivian! Rufen Sie mich zurück! Ich weiß nicht, für wen Sie sich halten oder warum Sie meinen, Sie dürften sich einfach so unerlaubt von

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