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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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wucherte.
    Unwillkürlich überlief mich von Kopf bis Fuß ein kalter Schauer. Ich rammte den Schnellhefter an seinen Platz zurück und schloss die Schublade wieder ab.
    Das war in mehr als einer Hinsicht mehr als verkehrt , dachte
ich, als ich mich, Gottlob unentdeckt, aus Vivians Büro stahl. Ich hätte nicht nachgucken sollen - aber Stanley in diesem Aufzug zu sehen, war doch wohl eine mehr als angemessene Strafe für mein Vergehen.
    In meinem Büro empfing mich das munter klingelnde Telefon. Nur keine Gemütlichkeit aufkommen lassen. Ich ging dran.
    »Hallo, meine Schöne«, gurrte Randall. Mir ging das Herz auf. Nur noch ein paar Stunden, bis ich ihn endlich wiedersah … unsere allererste Nacht in unserem gemeinsamen Heim.
    »Hallo, Süßer. Was für eine nette Überraschung - normalerweise rufst du doch eigentlich nie mitten am Tag an.«
    »Tja, leider habe ich keine so tollen Nachrichten, Baby. Aber ich wollte sie dich wenigstens gleich wissen lassen. Du weißt ja, wie sehr ich mich darauf gefreut habe, mit dir an diesem Wochenende nach Iowa zu fliegen, aber mein größter Kunde hat gerade ein Übernahmeangebot für seinen wichtigsten Rivalen vorgelegt - das Ganze hat sich rasend schnell ergeben, und nachdem ich der Teamleiter bin, kann ich unmöglich weg, wenn sich so was anbahnt. Ich muss dieses Wochenende unbedingt in New York bleiben und die ganzen Details ausarbeiten.«
    »Das heißt, du kannst nicht mitkommen?«, fragte ich zurück, wirklich und ehrlich baff. Randalls Job brachte es oft mit sich, dass er irgendwelche Planungen im Handumdrehen ändern oder absagen musste, aber irgendwie war ich doch davon ausgegangen, dass unser Ausflug nach Iowa diesbezüglich eine Ausnahme darstellen würde. Wir hatten die Flugtickets schließlich schon seit zwei Monaten. Und er wusste, wie viel mir dieses Wochenende bedeutete.

    »Ich weiß, Baby, ich bin doch so enttäuscht wie du«, erwiderte er. »Aber Dienst ist Dienst. Ich mach’s auch wieder gut, versprochen.«
    Dienst ist Dienst. Dienst ist Dienst. Ich ließ mir die Worte durch den Kopf gehen, klopfte sie auf ihre Bedeutung ab. Dienst ist Dienst. Was zum Teufel hieß das? Ich biss mir auf die Lippe. Und schon brannten mir Tränen in meinen blutunterlaufenen, todmüden Augen. Der erwachsene Teil meiner selbst spendete Randall Beifall dafür, wie wichtig ihm seine Karriere war. Wie sehr er darauf erpicht war, aus dem Schatten seiner einflussreichen Familie herauszutreten und sich selbst einen Namen zu machen. Und trotzdem - ich war schlicht und einfach am Boden zerstört.
    »Ist schon okay«, brachte ich mit einem dicken Kloß im Hals heraus.
    »Es tut mir so leid, Claire-Bär. Ich fühle mich ganz schrecklich deswegen. Aber lass doch wenigstens jemand anders an meiner Stelle mitfliegen. Mara, oder sonst irgendwen von deinen Freunden. Ruf Deirdre an, sie wird alles organisieren, okay? Tut mir leid, Baby. Ich muss jetzt schleunigst los zu einer Besprechung, aber ruf Deirdre an. Bitte. Und wir zwei sehen uns heute Abend. Ich kann’s kaum erwarten.«
    Nachdem ich aufgelegt hatte, spürte ich plötzlich einen Stich in der Herzgegend.
    An die Arbeit, Claire , befahl ich mir. Du hast im Augenblick wirklich keine Zeit, am Schreibtisch zu hocken und dich zu bemitleiden. Ich wandte mich wieder meiner Katalogseite zu, aber mit ihr weiterzukommen, schien mir aussichtsloser denn je.
    David meldete sich über die Sprechanlage. »Jetzt ist Luke da. Was für ein Tag. Haben Sie eine Minute Zeit?«

    »Ja klar, David. Wären Sie so lieb, ihn vom Portier unten abzuholen?«
    Ohne nachzudenken, kramte ich in der Schublade nach Lipgloss, löste meinen Pferdeschwanz und schüttelte das Haar einmal kurz durch. Dabei kam mir ein seltsamer und zugleich verlockender Gedanke: Und wenn ich Luke frage, ob er Lust hat, mit mir nach Iowa zu fliegen?
    War das abwegig? Luke und ich hatten über der gemeinsamen Arbeit an seinem Buch schnell Freundschaft geschlossen. Er schaute ziemlich regelmäßig bei mir im Büro vorbei - entweder, um spezifische Probleme bei der Überarbeitung zu besprechen oder auch einfach nur so. Ich freute mich immer auf seine Besuche. Das Fest zu Dads Ehren würde ihm mit Sicherheit gefallen, und Randall hatte gesagt, ich könnte von ihm aus gern irgendwen von meinen Freunden mitnehmen. Aber würde es nicht äußerst seltsam wirken, wenn ich an dem Wochenende statt mit ihm mit einem anderen Typen aufkreuzte?
    »Wieso habt ihr die Büros getauscht?«, erkundigte sich

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