Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
Vom Netzwerk:
eingedöst bin.«
    »Ist schon okay, Claire-Bär.« Er küsste mich auf die Stirn und blätterte um. »Du brauchst doch deinen Schlaf.«
    »Gute Nacht«, sagte ich und küsste ihn auf die Brust. So an ihn geschmiegt, verspürte ich ein Gefühl von Wohlbehagen und Sicherheit, wie ich es zuletzt als Kind gekannt hatte.
    »Nacht, Coral«, flüsterte er abwesend, während er eine Randbemerkung auf sein Dokument kritzelte.
    Ich schoss hoch wie eine Rakete. »Hast du mich gerade Coral genannt?«
    »Wie kommst du denn darauf? Ich habe Claire gesagt. Nacht, Claire .«
    Wieso hatte ich dann Coral gehört? Sagte er die Wahrheit? Ich war ja immer mal wieder eingenickt. Claire... Coral. So sehr unterschieden sie sich nicht im Klang. Und selbst wenn es der Name seiner Ex-Freundin gewesen war, was hieß das schon? Ein unbeabsichtigter Ausrutscher, zwei Namen mit nahezu den gleichen Buchstaben.
    Ich rollte mich wieder zu ihm hin. Randall vertraute mir, und ich musste ihm ebenso vertrauen.
    Trotzdem fand ich keinen Schlaf mehr.

Vierzehntes Kapitel
    Das Haus der Freude
    Natürlich war Mom zur Stelle, um uns abzuholen - ungeachtet der Tatsache, dass der Flughafen vierzig Minuten von unserem Haus entfernt lag. Der Gedanke, ein Taxi zu nehmen, erschien ihr als ebenso fremd und »typisch New York« wie die Vorstellung, sich vom Restaurant am nächsten Eck das Abendessen liefern zu lassen.
    »Mom!«, schrie ich quer durch die Meute am Flughafen. Sie strahlte, als sie uns sah. Beatrice und ich rasten auf sie zu und hauten sie mit unserer Umarmung beinahe um. Die beiden Männer, beladen mit unserem gesamten Gepäck, kamen hinterhergetrottet.
    »Schätzchen« - Mom warf Bea einen vielsagenden Blick zu. »Es war also kein Witz, Beatrice, sie ist tatsächlich der reinste Zahnstocher. Sie war ja an Neujahr schon furchtbar dünn, aber -«
    »Äh, sie steht hier vor dir«, erinnerte ich Mom und schloss sie erneut in die Arme, damit sie aufhörte, mich von allen Seiten zu beäugen. »Ist das schön, dich zu sehen, Mom. Seit du abgeflogen bist, habe ich mich auf dieses Wochenende gefreut.« Das stimmte auch - doch zugleich stimmte es mich immer noch ein wenig traurig, nach Hause zu kommen und Dad nicht mehr an Moms Seite zu sehen. Fünf Jahre war
das nun schon so, aber ich konnte mich einfach nicht daran gewöhnen.
    »Ich mich auch, Süße. Harry!« Mom nahm ihn herzlich in den Arm. »Du siehst großartig aus.«
    »Du auch, Trish! Und hast offenbar schwer gearbeitet.« Harry deutete auf die Farbkleckse auf Moms Jeans.
    »Heute hat mich gleich beim Aufwachen die Inspiration überkommen.« Mom lächelte. »Und Sie müssen demnach Luke sein! Ich freue mich so, Sie kennenzulernen. Claire hat mir vor ein paar Wochen Ihr Manuskript geschickt, und ich habe es förmlich verschlungen. Sie haben unglaubliches Talent.«
    »Oh, vielen Dank«, sagte Luke, von dem Kompliment sichtlich bewegt. »Ich glaube, es nimmt allmählich Form an, dank all der vielen Arbeit, die Claire hineingesteckt hat.«
    Mom strahlte. »Claire hatte zwei fantastische Lehrer, die sie in der Kunst des Lektorierens unterwiesen haben: ihren Vater und Ihren Onkel. Darum sind Sie bei ihr in guten Händen, würde ich sagen.«
    »Okay, Mom.« Lachend nahm ich Luke meine Reisetasche ab und führte die ganze Schar hinaus zum Parkplatz. Wenn die Rede auf mich und meinen Vater kam, kannte meine Mutter keine falsche Bescheidenheit.
    »Wissen Sie, Mrs. Truman, ich begeistere mich schon seit vielen Jahren für das Werk Ihres verstorbenen Mannes«, sagte Luke zu Mom. »Deshalb - und auch aus anderen Gründen - habe ich mich so über Claires Einladung gefreut.«
    Und auch aus anderen Gründen . Bea sah neugierig zu mir hin.
    »Danke, Luke. Es ist so schön zu wissen, wie viele Menschen
Charles mit seinen Werken angesprochen hat«, sagte Mom und hakte ihn unter. »Und bitte, sagen Sie doch einfach Trish zu mir.«
    »Hat drei Jahre gedauert, bis sie mir die Trish-Karte hingeworfen hat«, scherzte Harry. »Über die Dichtung kommt man offenbar schneller dran.«
    Bis wir uns alle in Moms ramponierten Subaru gezwängt hatten, wirkte es schon, als hätte Luke seit jeher dazugehört.
    »Tut mir leid, Leute, die Heizung ist ein bisschen launisch«, entschuldigte sich Mom mit einem Blick zu Bea, Harry und Luke, die zusammengequetscht auf der Rückbank saßen. »Hinten liegen ein paar Decken, falls euch kalt wird.«
    Bea stürzte sich sofort darauf und versorgte uns alle. Ich hatte schon wieder vergessen, wie

Weitere Kostenlose Bücher