Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
sondern lag auf der Seite und versperrte mit seiner Länge die gesamte Fahrbahn. Aus irgendeinem Grande mußte der Lastzug, wie Nat Fraeser jetzt beim Abbremsen des Jaguars feststellte, auf den schmierigen Basaltsteinen der Straßendecke ins Schleudern und hierbei umgeschlagen sein. Damit kein weiteres Fahrzeug bei der schlechten Sicht auf den umgestürzten Lastzug prallte, stand der Fahrer des Fahrzeuges winkend auf der Straße. — Mike Lister aber erblickte als erster von den beiden ein weiteres Fahrzeug. — Einen Personenwagen. —
    „Nat! — dort hinten steht der Knilch aus dem Sport-Flitzer, dem du das Genick abdrehen wolltest", stieß er seinen an der Zündung hantierenden Komplicen an.
    Ruckartig flog der Kopf des Angesprochenen in die Höhe. Seine Augen suchten in dem Chaos von zerborstenen Brettern des Kastenaufbaues und verstreuter Kisten der Ladung den Mann zu erhaschen, dem sein Groll vor wenigen Minuten galt und der bei den Worten Mike Listers wieder aufzuflackern begann.
    „Wo, Mike?" fragte er gereizt, als er ihn nicht sofort entdecken konnte.
    „Nicht dort hinten am Laster, Nat! Schau hier herüber!"
    Da hatte Nat Fraeser den Mann auch schon erblickt. Anscheinend hatte sich dieser nur kurz erkundigt, ob er Hilfe herbeiholen solle. Nun schritt er wieder zu seinem Sport-Kabrio zurück, um seine Fahrt fortzusetzen. Es mußte doch noch genügend Platz zwischen dem umgestürzten Fernlastzug und der steilen Böschung vorhanden sein. In der Tat! Es war noch reichlich Platz für ein Durchkommen eines Personenwagens vorhanden. — Nat Fraeser sah es.
    „Na warte, Boy!" zischte er aggressiv hervor und riß den Schlag des Wagens auf.
    „Stop, Nat!" warnte Mike Lister seinen kampflustigen Partner.
    „Fang jetzt keinen großen Stunk mit dem Kerl an! Du weißt, daß wir uns hier keinen längeren Aufenthalt leisten können. Unsere Zeit ist knapp! Außerdem kann jeden Augenblick die Police an der Unfallstelle eintreffen."
    „Keine Sorge, Mike! Ich werde ihm nur ein paar passende Worte wegen seiner blöden Fahrweise ins Ohr flüstern. — Nur wenn er keine Einsicht zeigt, werde ich ihm eine kleine Lektion erteilen. — Es dauert keine halbe Minute und ich bin wieder zurück."
    „Denk1 an meine Worte!" gab Mike Lister noph einmal seinem Partner den gut gemeinten Rat. Nat Fraeser hatte jedoch nur einen verächtlichen Blick für die Worte seines Freundes übrig.
    Wie anders aber kam es…
    In der typischen Haltung eines preisgekrönten Catchers stelzte Nat Fraeser auf das Sport- Kabrio zu. Der Mann, dem er die Lektion zu erteilen gedachte, hatte bereits wieder hinter dem Volant des schnittigen Wagens Platz genommen. Leicht erzitterte das Gefährt, als der Motor zu arbeiten begann. Mit zwei langen Sprüngen war Nat Fraeser am Wagen heran. Seine behaarte Faust langte zum Türgriff. — Noch bevor der Mann am Steuer das Sport-Kabrio anrollen lassen konnte, wurde die Tür von außen aufgerissen.
    „Hallo, Mister! —Einen Augenblick, ich habe...“
    Mitten in seinen Worten brach Nat Fraeser plötzlich ab. Seine umschatteten Augen weiteten sich vor Erstaunen. Wie fortgewischt waren seine Gelüste.
    ,Das kann doch nicht möglich sein?' ging es durch seine schwacharbeitenden Hirnwindungen. — Noch einmal sah er genau hin. ,Nein, es war keine Halluzination!' Das vom Schein der Türbeleuchtung erhellte Gesicht blieb. Es war ein markantes Gesicht, das Nat Fraeser nur zu gut in Erinnerung hatte — und auf dem wenige Herzschläge lang ein verkniffener Zug lag. Schneller als Nat Fraeser seine Überraschung überwinden konnte, hatte sich der Mann im Wagen wieder in der Gewalt. Auch er hatte Nat Fraeser, den Mann, den er tot glaubte, sofort wiedererkannt. Seine Augen bekamen nach anfänglichem Flattern einen stechenden, durchbohrenden Blick. Die Lippen wurden schmal, und herrisch klang seine Stimme:
    „Mann, was soll dieser Unfug?"
    „All skies! Ich hatte nicht vermutet, Sie hier wiederzusehen, Boß!" entfuhr es dem verdatterten Gangster. Er fühlte, daß ein kalter Sturzbach seinen Rücken entlang lief.
    Alles hatte er erwartet, nicht aber, seinem früheren Brötchengeber hier auf freier Landstraße so plötzlich gegenüberzustehen.
    Er wußte nicht, wie er sich in dieser Situation verhalten sollte. Wie ein Film lief in Bruchteilen von Sekunden das ganze, grauenhafte Fiasko, in dem dieser Mann die Rolle des geheimnisvollen Boß spielte, vor seinen Augen ab. Nat Fraeser versuchte krampfhaft ein freundliches Lächeln auf

Weitere Kostenlose Bücher