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Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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geringste Veranlassung dazu, Mike Lister von der Unterredung mit seinem ehemaligen Boß Kenntnis zu geben. Kein Wort verlor er darüber, wer der Mann in dem schnittigen Sport-Flitzer war und welches Abkommen er mit diesem geschlossen hatte. Jeder ist sich selbst der Nächste! dachte er. Selbstsüchtig und egoistisch wie er nun einmal war, behielt er alles das für sich, was ein gutes Geschäft zu werden versprach. So auch jetzt! Als die spitze Zunge Mike Listers weitere Sticheleien vorbrachte, wurde er ärgerlich.
    „Fellow, stell endlich deine Quatschmaschine ab! — Es ist doch nur dummes Zeug, was du da vorbringst. Und damit du beruhigt bist, ich hatte meinen besonderen Grund, diesen Boy so zart zu behandeln und bin ihm deswegen nicht an den Kragen gegangen“.
    „Warum", fuhr Nat Fraeser seinen Komplicen von der Seite amschauend fort, „werde ich dir nicht auf die Nase binden. — Und nun Schluß damit!"
    „Well, wenn du glaubst es deinem alten Freund nicht erzählen zu dürfen, dann behalt' es für dich", tat Mike Lister gekränkt.
    „So ist es!" — blieb Nat Fraeser verschwiegen. Fast zehn Minuten waren inzwischen vergangen. Die letzte Tagesstunde war bereits angebrochen und noch immer befanden sich die beiden Gauner an der Unfallstelle. Noch hatten sie ein gutes Stück des Weges bis zu ihrem eigentlichen Ziele vor sich. Nat Fraeser verspürte auf einmal keine allzu große Lust mehr, den Jaguar noch bis zur Abzweigung nach Chatham in den noch dichter gewordenen Nebel zu fahren. Sein Bedürfnis, ein pikantes Abenteuer mit einer Schönen zu erleben, war durch die Begegnung mit dem Boß merklich abgekühlt. Sprunghaft wie sein Charakter, der vom Lebhaften ins Sanfte, vom Ruhigen ins Stürmische augenblicklich wechseln konnte, entschloß er sich, die Rückfahrt nach London anzutreten.
    „Mike, wir kehren um!" stand sein Tun fest und er warf den Rückwärtsgang ein.
    Zunächst war Mike Lister ein wenig verwundert über den Sinneswechsel seines Partners. Aber ein Blick auf die Uhr an seinem besten Anzug stimmte ihn versöhnlicher.
    „Sorry! — Verschieben wir unsere Party auf einen späteren Termin. Fahr' jetzt zu, damit wir die Angelegenheit in der Cadogan Lane hinter uns bekommen!"
    Nat Fraeser brauchte nicht mehr die Aufforderung seines Komplicen. Er hatte den Wagen schon gewendet und fuhr denselben Weg nach London zurück. Schweigsam verlief ihre Rückfahrt. Erst als die dunklen Gassen von Chadwell auftauchten, wollte Mike Lister wissen, ob sie sofort zur Cadogan Lane fahren sollten.
    „No, Mike! — Wir werden uns kurz noch einen nehmen. Eine halbe Stunde haben wir wohl noch Zeit. Wir wollen die Boys erst gar nicht durch unser vorzeitiges Erscheinen neugierig machen“, erklärte Nat Fraeser überlegend, und seine Worte fanden Mike Listers Zustimmung. In einem rauchdurchzogenen Automatenbüfett an der Wappinger Underground Station verbrachten sie die Zeit. —
    „ .. . Mike, es ist soweit!" Mit diesen Worten gab Nat Fraeser das Zeichen zum Aufbruch.
    „Dann laß uns gehen!" murmelte der Angesprochene und trank sein Schnapsglas leer.
    Der Jaguar durchfuhr in verhältnismäßig raschem Tempo das Hafenviertel und rollte dann auf der Victoria-Embankment in westlicher Richtung weiter. Schon lange war es zwischen den beiden Gangstern still geworden. Sooft sie einen patrouillierenden Cop entdeckten, hielten sie ihren Atem an. Jedesmal glaubten sie, einer der Bobbys würde ihnen ihr gemeines Vorhaben von weitem ansehen. Doch keiner versperrte ihnen den Weg. In vorbildlicher Fahrweise rollte der Wagen an den Hütern des Gesetzes vorbei.
    „Wir werden für die Rückfahrt einen anderen Weg nehmen!" würgte Mike Lister schweratmend hervor. — Das Auftauchen der Bobbys war ihm anscheinend schwer an die Nieren gegangen.
    „Damn't! — Es sieht so aus, als wenn der gesamte Polizeiapparat heute Nacht auf die Straßen geschickt worden wäre", fluchte Nat Fraeser los und knirschend rieben seine Zähne aufeinander.
    Gebannt stierten sie weiter auf die fast menschenleeren Gehsteige.
    „Nat, bieg in die nächste Seitenstraße nach rechts ab!" stöhnte Mike Lister plötzlich auf.
    „Warum? — Der Weg nach Pimlico geht doch geradeaus", wollte Nat Fraeser wissen.
    „Das schon, Nat! — Aber wenn wir auf dieser Straße bleiben, kommen wir direkt am Police-Headquarter vorbei. Verflucht, mir fallen da soeben die Worte des schwarzen Jo's ein, und ich glaube, es ist besser, wir lassen uns mit diesem Karren und zu dieser

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