Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
sein Gesicht zu legen. Aber nur eine klägliche Grimasse wurde daraus. Sein Gesicht wurde noch länger, als ihn der Mann am Steuer flüsternd anzischte: „Sie Trottel! Wie oft habe ich es Ihnen schon gesagt, Sie sollen mich nicht Boß nennen!
    Schon gar nicht, wenn sich unberufene Ohren in der Nähe aufhalten!"
    „Pardon, B ...! Ich wollte sagen, Mister. — Daran habe ich nicht gedacht", stotterte der noch vor wenigen Augenblicken so streitlustige Gangster verlegen.
    „Soo, nicht daran gedacht", höhnte der Mann im Wagen und lachte bitter auf. Seine Lippen schienen sich kaum zu bewegen, als er fortfuhr: „Sie denken wohl niemals daran, was ich Ihnen gesagt und aufgetragen habe? — Bleiben Sie still!" fuhr er spöttisch Nat Fraeser an, als dieser versuchte, seinen Mund aufzumachen um irgendeine Entschuldigung vorzubringen.
    „Hätten Sie das getan, was ich Ihnen seinerzeit in Bringhton befohlen habe, so wären meine siebenhunderttausend Dollar nicht vor die Hunde gegangen. Oder?"
    „Es war nicht meine Schuld, daß es so gekommen ist. Weder Sie noch ich, oder gar einer der anderen Boys hatte ahnen können, daß uns diese verdammten Polizeiboote im Nacken saßen", gab Nat Fraeser kleinlaut zurück.
    „Schweigen Sie!" wurde die Stimme des Mannes gefährlich leise. „Ich will im Moment noch nicht wissen, wie das passieren konnte. Darüber unterhalten wir uns noch einmal sehr ausführlich an einem geeigneteren Platz. Im Augenblick habe ich wenig Zeit dafür." Mit diesen Worten tat der Mann am Steuer des Sport- Kabrio das für Nat Fraeser so leidliche Thema ab.
    Sichtlich erleichtert atmete Nat Fraeser auf. „Soll mir recht sein, Mister", war er schon wieder ganz der Knecht dieses bestialischen Blutsaugers. Er konnte nicht sagen, warum er sich erneut in die Hände des Würgers begab. Der durchbohrende Blick des Mannes zwang ihn einfach dazu, den Nacken zu krümmen.
    Beinahe gegen seinen eigenen Willen fragte er seinen einstigen Boß nach dem ,WO‘ einer späteren Zusammenkunft. Einen Augenblick überlegte der Mann im Wagen... Hätte Nat Fraeser die Gedanken des Würgers erraten können, er wäre bestimmt nicht so seelenruhig vor dem Schlag des Wagens stehengeblieben und hätte die Antwort des Mannes abgewartet... Doch Nat Fraeser ahnte nicht im geringsten, aus welchem Grunde sich der Würger noch einmal mit ihm befassen wollte und ein Zusammentreffen vereinbarte. Seine Gedanken befanden sich weit von dem Vorhaben dieser Bestie in Menschengestalt entfernt — und liefen auf eine weitere, schnellere Gewinnquelle als seine jetzige hinaus.
    Nat Fraeser dachte nur an sein Ziel, schnellstens zu viel Geld zu kommen. So sah er nicht das tückische Aufblitzen in den Augen seines einstigen Chefs. Seiner Ansicht nach schien für ihn das Wiedersehen mit diesem Manne ein Geschenk des Himmels zu sein. Wie sehr er sich aber getäuscht hatte, sollte er schon bald erfahren.
    Es sollte kein Anfang einer überaus lohnenden Betätigung, sondern ein grausiges Erlebnis für ihn und sein Leben werden...
    „In der Harmony-Bar sind Sie also zu erreichen?" hörte er die Frage des Würgers, als er seinem wiedergefundenen Chef den Ort seines augenblicklichen Standquartiers erklärt hatte.
    „Yes, Mister! — Dort bin ich für Sie zu erreichen."
    „Okay, Fraeser! — Sie werden in den nächsten Tagen von mir hören. Ich denke bis dahin irgend etwas für Sie gefunden zu haben. Kann sein, Fraeser, daß Sie dann sofort kommen müssen."
    Kurz nickte der so tölpisch Überfahrene und meinte: „Wenn sich die Sache bezahlt macht, Mister, können Sie mich sogar aus den Federn holen lassen."
    „Es wird sich hundertfach bezahlt machen!" erwiderte der Würger zweideutig, zog die Tür des Sport-Kabrios zu und fuhr in die Nacht hinein...
     
    *
     
    Wieder an der Seite seines Komplicen angekommen, ließ Nat Fraeser sich zunächst ganz schweigsam hinter der Steuersäule nieder.
    Stirnrunzelnd sah Mike Lister ihn an.
    „Nun, Nat, das war aber keine allzudeutliche Lektion, die du dem Boy erteilt hast. — Eher sah es aus dieser Entfernung so aus, als wäre es ein glatter Reinfall für dich gewesen", stichelte der alte Gauner.
    „Du mußt es ja wissen", gab Nat Fraeser beinahe freundlich gestimmt zur Antwort. Es kümmerte ihn nicht, daß er vielleicht seinen alten Freund nun doch etwas enttäuscht und ihm kein nächtliches Schauspiel geboten hatte.
    Es war ihm gleich, was der alte Gauner an seiner Seite jetzt von ihm dachte. — Auch sah er nicht die

Weitere Kostenlose Bücher