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Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Stunde nicht zu nahe an der Burg des Schnüfflers sehen. Besser ist besser!"
    „Hast recht Mike! — Ich habe auch so ein flaues Gefühl in der Magengegend. Hoffentlich trügt diese dumme Vorahnung. Sonst fallen wir noch in dieser Nacht mit der Nase in den Dreck!"
    Nat Fraesers Prophezeihung schien sich zu bewahrheiten. Ihr plötzliches Abbiegen von der Victoria- Embankment in eine Seitenstraße fiel einem Manne auf, der sich schon einige Stunden des Tages mit dem Fahrzeugtyp der beiden Gangster dienstlich beschäftigt hatte. Es war einer der Tecks von der Kriminalwache, den Kommissar Morry auf die Suche nach dem hellgrauen Jaguar aus der Oban-Street geschickt hatte.  
    Nichtsahnend stand der unverheiratete Teck, er hatte ja keinen Dienst mehr, in einer Haustür seiner Freundin gegenüber und schaute sekundenlang in zwei faszinierende, blaue Mädchenaugen. Seine Finger hielten dabei eine zierliche Frauenhand umspannt. Schon schickte er sich an, seiner Freundin den unwiderruflich letzten Gutenachtkuß zu geben, als Motorengeräusch an sein Ohr drang. Flüchtig wandte er seinen Kopf zur Seite und erhaschte die Umrisse des vorbeifahrenden Jaguar-Modells. Er wäre kein guter Detektiv gewesen, wenn es nicht sofort in seinem Hirn gefunkt hätte. Die wenigen Treppenstufen bis zum Gehweg waren mit einem Satz genommen. Da fuhr der Jaguar auch schon in die Querstraße hinein. Einen Pfiff von sich gebend, zog der junge Detektiv seine Stirn in Falten. ,Ich will von nun an Hase heißen, wenn das nicht der gesuchte Jaguar ist. Shocking! Die Burschen befahren auch noch eine Einbahnstraße', sinnierte er und handelte kurz entschlossen...
    Es war ein besonderes Mißgeschick, daß Nat Fraeser ausgerechnet in eine Seitenstraße einbog, die nur für die entgegengesetzte Richtung zum Verkehr freigegeben worden war — und dadurch beitrug, daß sich der Verdacht des jungen Police-man noch mehr verdichtete. Er bemerkte es erst, als es seiner Ansicht nach schon zu spät zum Umkehren war. Ungestüm trat er das Gaspedal tiefer durch.
    Erleichtert atmeten sie auf, als sie ohne weitere Zwischenfälle die Straße passiert hatten. Auf Umwegen fuhren sie der Cadogan-Lane zu. Es war kurz nach ein Uhr morgens, als sie ihre beiden Komplicen an der bezeichneten Stelle ablösten. Murrend erklärten diese, daß während ihrer Zeit hin und wieder in den verschiedensten Zimmern das Licht aufgeflammt sei, daß aber keiner das Haus Nummer dreizehn verlassen oder betreten habe. Ansonsten sei jetzt schon alles am Pennen, und sie hätten auch das gleiche Bedürfnis. Unschlüssig stand Mike Lister neben seinem Partner und wartete, bis die beiden Glücklichen im Nebel untergetaucht waren.
    „Was nun, Nat?" fragte Mike Lister, der mit den Worten der beiden anderen nichts anzufangen wußte.
    ,Was hieß schon; in den verschiedensten Zimmern das Licht aufgeflammt?' „Egal, ob die Lady in ihrem Bau ist. Wir sehen uns ihre Bude einmal näher an. Sollte sie nicht zu Hause sein, so haben wir uns jedenfalls die Örtlichkeiten genauestens angesehen und haben dann, wenn wir sie morgen oder übermorgen herausholen, dieses Plus auf unserer Seite", entschied Nat Fraeser.
    „Oder ..." suchte der nervös gewordene Mike Lister einen feigen Ausweg zu finden, in dieser Nacht das Haus zu meiden.
    „Quatsch nicht! — Komm!" schnitt ihm Nat Fraeser das Wort ab. Lautlos verließen sie den Standplatz und schlichen auf die Umfriedungsmauer des Hauses zu. Das Gebäude lag völlig dunkel vor ihnen. Die großen Fenster gähnten schwarz in die unfreundliche Nacht.
    „Von der Seite!" raunte Nat Fraeser gedämpft. „Yes, dort befindet sich die Tür zum Garten."
    Geschmeidig überstiegen sie die nur mannshohe Mauer. Vorsichtig tasteten sie sich durch die Sträucher des Gartens bis zur Hintertür vor. Hier hofften sie den günstigsten Weg zum Eindringen zu finden.
    „Eh, Mike!" flüsterte Nat Fraeser seinem aufgerückten Komplicen zu, „hast du auch alles mit?"  
    „Sicher! — Spezialschlüssel und auch das Pulver zum Einschläfern der Lady."
    „Dann fang an!“
    Während Mike Lister einige Haken aus seiner Tasche nahm" und sich über das Schloß hermachte, stand Nat Fraeser wie ein beutehungriges Raubtier vorgebeugt und lauschte angestrengt in die Nacht hinein. Kein weiterer Laut schien die nächtliche Ruhe zu stören. Nur raschelnd flüsterten die Bäume im schwachen Nachtwind. Stockfinster lagen die Seitenfront und die Tür des Hauses im feinen Regen des fallenden Nebels. Mike

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