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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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Berner und schaltete seine Lampe ein.
    Burghardt kramte aus dem Werkzeugkoffer einen kleinen Scheinwerfer heraus, den er auf den Boden stellte und ihn dann auf die Kellertüre ausrichtete. »Nein, und diesmal werden wir auch gut beleuchtet in meinen Keller einbrechen«, lachte er, nahm das Brecheisen und war bereits auf dem Weg zu dem schwarzen Tor, das noch die Spuren seiner gestrigen Versuche trug.
    Berner schaute sich unterdessen im Presshaus um und addierte im Geist die Tage, die alleine das Ausräumen des meterhoch gestapelten Gerümpels dauern würde. Da klopfte es an einem der Türflügel, und als der Kommissar sich umdrehte, stand da ein alter Mann auf einen Stock gestützt und blickte neugierig in das Innere des Presshauses.
    »Das schaut ja aus, als ob hier eine Bombe eingeschlagen hat«, krächzte er und streckte seinen Kopf vor, um besser sehen zu können. Seinen listigen Augen schien nichts zu entgehen. Er besah sich erst Berner von Kopf bis Fuß, dann ließ er seinen Blick über das Durcheinander im Presshaus gleiten, bis er an Burghardt hängen blieb, der die Brechstange zwischen die Flügel der Kellertüre zu zwängen versuchte. Der Alte schüttelte missbilligend den Kopf. »So geht das nicht, junger Mann. Bücken Sie sich und schauen Sie einmal unter der Tür durch. Da ist meist innen ein Riegel angebracht, den man von außen greifen und aufschieben kann. Eine Idiotensicherung sozusagen«, kicherte er und stieß dabei fröhlich mit seinem Stock auf das Pflaster des Gehsteigs.
    Berner verdrehte die Augen, als Burghardt unter der Tür durchgriff und tatsächlich etwas mit einem metallischen Klicken nach oben schob. Dann zog er an dem Flügel der Kellertür, der sich sofort mit einem leisen Quietschen öffnete.
    Wie gut, dass Eddy nicht hier ist, dachte Berner kopfschüttelnd, was für eine Blamage! Eduard »Eddy« Bogner war einer der besten Safeknacker Wiens gewesen, bevor er sich ins Privatleben zurückgezogen und eine Metall verarbeitende Firma aufgemacht hatte. Kommissar Berner und ihn verbanden nach den Ereignissen der letzten beiden Jahre fast schon freundschaftliche Bande.
    Burghardt wandte sich um und grinste verlegen. Der krumme Alte schaute ihn neugierig an. »Sind Sie der neue Besitzer?«, fragte er und wartete die Antwort nicht ab. »Da haben Sie sich ja etwas vorgenommen. Das Haus war seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr bewirtschaftet. Da haben nur die Mäuse und die Vögel gehaust.« Er stützte sich mit beiden Händen auf den Stock und wandte sich an Berner. »Und Sie sind ein guter Freund, der dem frischgebackenen Hausherren bei der Renovierung hilft?«, fragte er mit einer hohen, krächzenden Stimme.
    Berner grummelte etwas Unverständliches und schaute den Dorfbewohner genauer an. Knollennase, kleines Bäuchlein, unbestimmtes Alter, so zwischen achtzig und zeitlos, dachte der Kommissar. Wein muss also doch gesund sein! Berner beschloss, diese Erkenntnis nicht mehr zu ignorieren und eine genauere Recherche zu beginnen, was den Inhalt des Kellers betraf. Was immer noch an alten Flaschen vorhanden war, er würde dafür sorgen, dass sie nicht älter würden.
    »Ja, ja, das war ein langer Erbschaftsstreit«, murmelte der Alte kaum hörbar. Bevor Burghardt jedoch nachfragen konnte, drehte sich der Mann um und war so schnell wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war.
    »Was war das? Eine sprechende Fata Morgana?«, wunderte sich Berner über den seltsamen Kauz, und Burghardt zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung, Bernhard, aber wir sollten uns jetzt vielleicht den Keller samt Inhalt zu Gemüte führen«, regte er an, griff nach dem kleinen Scheinwerfer und nahm ihn mit.
    Stufen aus gestampfter Erde führten in eine kalte und feuchte Kellerröhre hinunter. Die beiden Männer stiegen immer tiefer hinab, Berner sah seinen Atem weiß in der Luft hängen. Es roch nach Fäulnis und nassen Weinfässern, und der Geruch nahm zu, je tiefer sie kamen. Schließlich gingen die Stufen in eine Schräge über, die tückisch rutschig war. Der Lichtkegel der Taschenlampe tanzte durch die Finsternis, und Berner musste daran denken, dass vermutlich vor sechzig Jahren das letzte Mal ein Mensch diesen Keller betreten hatte.
    Als sie auf dem flachen Teil des Weinkellers angelangt waren, blieben Berner und Burghardt nebeneinander stehen und ließen den Schein ihrer Lampen durch den leichten Nebel hin und her gleiten. Der Keller war zwar nicht hoch, gerade etwas mehr als Stehhöhe, aber er war lang, sehr

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