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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
Vom Netzwerk:
hinter dem Schreibtisch kicherte und verschränkte die Hände über dem kugelrunden Bauch. Eddys Gesicht, rund und voll wie das eines pausbäckigen Engels, strahlte vor Zufriedenheit. »Aber dann wäre doch die gesamte Atmosphäre ruiniert, Herr Kommissar. Und meine Kunden würden alle ihre Aufträge wieder stornieren, weil sie einen plötzlichen Reichtum durch Preiserhöhungen oder unmoralisch hohe Margen vermuten würden.«
    »Eine Putzfrau kostete nicht die Welt«, grummelte Berner. »Aber die käme ja nicht einmal bis in dein Büro, weil sie vorher der Schlag getroffen hätte.« Berner wies auf den alten, abgesessenen Drehstuhl für Besucher, der vor Eddys Schreibtisch stand. »Den kenne ich jetzt auch schon seit meinen Kindertagen…«
    »Sie übertreiben, Herr Kommissar«, wehrte Eddy ab und fuhr sich mit der Hand über seinen völlig kahlen Kopf. »Ich habe mein Netzwerk angezapft, was Burghardt und den alten Maurer betrifft, aber bisher leider ohne Erfolg.«
    »Und genau das beunruhigt mich zutiefst«, gab Berner zu. »Hat sich in der Nacht jemand für die Werkstatt interessiert? Vier Männer in einem blauen Volvo etwa?«
    Eddy schüttelte energisch den Kopf. »Zwei meiner Mitarbeiter standen Wache. Alles blieb ruhig. Sonst hätte ich Sie geweckt. Professor Sina ist jetzt seit fast zwei Tagen in Quedlinburg, aber es macht mich ein wenig unruhig, dass er sich noch nicht gemeldet hat. Ich hätte ihm vielleicht doch einen Leibwächter mitgeben sollen.«
    »Georg weiß schon, was er tut«, beruhigte ihn Berner. »Aber wie immer auch, danke, Eddy, ich stehe in deiner Schuld, wieder einmal.« Der Kommissar stand auf und ging zu den fast blinden Scheiben, die vor Jahren vielleicht einmal einen Blick in die Werkstatt ermöglicht hatten. Jetzt erkannte er die Arbeiter nur mehr schemenhaft im harten Licht der Schweißbrenner durch die Schmutzschichten. »Pro Deo ist langsamer, als ich dachte. Wer war der Killer, von dem du mir erzählt hast? Der vorgestern Nachmittag Georg an den Kragen wollte? Was sagt dein Netzwerk dazu?«
    Eddy wiegte nachdenklich den Kopf hin und her. »Das würde ich auch gerne wissen. Mir ist gar nicht wohl bei dem Gedanken, den Herrn Professor einfach so Rätsel lösend durch deutsche Kirchen spazieren zu lassen. Aber er wollte es. Allerdings haben meine Männer vor zwei Tagen nur einen Pfarrer daran gehindert, die Minoritenkirche zu betreten.« Eddy zuckte mit den Schultern. »Sonst ließ sich niemand blicken. Vielleicht hat unsere Anwesenheit den Killer doch abgeschreckt.«
    »Einen Pfarrer?«, fragte der Kommissar misstrauisch. In diesem Moment klingelte sein Handy, und Berner nahm das Gespräch an. »Ah, sieh da, die Presse ist auch schon wach«, murmelte er und dann lauter: »Guten Morgen nach Deutschland!«
    »Nicht nur wach, sondern bereits unterwegs!«, gab Paul zurück. »Das habe ich gehört. Gibt es etwas, das ich unbedingt wissen sollte? Ich wollte eigentlich noch nach Quedlinburg fahren und mich dann wieder auf den Heimweg machen.«
    »Moment, Quedlinburg?«, warf Berner ein und schaute Eddy fragend an. »War das nicht das Ziel unseres Professors?«
    »Georg ist in Quedlinburg?«, wunderte sich Paul. »Hat er endlich den richtigen Knopf an seinem Mobiltelefon gefunden und ist wieder erreichbar? Dann versuche ich gleich, ihn anzurufen. Noch was?«
    Berner seufzte. »Leider ja.« Dann berichtete er dem Reporter vom Eintreffen Bertuccis und Valeries in der Remise, Burghardts und Maurers Verschwinden und der SMS an Pro Deo von seinem Handy. »Und außerdem versucht noch jemand, Sina auszuschalten. Im Zeichen des Nagelkreuzes. Sagt Ihnen das etwas?«
    »Nie gehört«, gab Paul zu. »Gibt es auch etwas Erfreuliches? Volles Programm zu Hause und ich bin weit weg. Georg übernehme ich, aber Sie sollten mit Valerie reden. Ihre Beziehungen sind Gold wert. Was ist mit unserem Ordensträger im Blaumann?«
    »Der hat sich um Georgs Sicherheit gekümmert, als er noch in Wien war. Und das Hotel Eddy hat mich heute Nacht beherbergt«, antwortete der Kommissar bitter lächelnd. »Nicht zu empfehlen, ein halber Stern.«
    »Aber dafür ungefährlich«, gab Paul zu bedenken. »Bernhard?«
    »Ja?«
    »Pass auf dich auf. Ich würde ungern nach Wien zurückkommen und mir einen neuen Freundeskreis suchen müssen.«
    »Ist schon gut, Paul«, murmelte Berner gerührt, »so leicht mache ich es dir nicht.«
    »Dann bin ich beruhigt. Ich melde mich, sobald ich in Quedlinburg angekommen bin und Georg gefunden

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