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Teufels-Friedhof

Teufels-Friedhof

Titel: Teufels-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten eines gemeinsam.
    Von einer Taschenlampe stammten sie nicht. Es handelte sich bei ihnen um natürliche Lichtquellen.
    »Fackeln!« flüsterte Suko.
    »Sicher, die gehören dazu.«
    »Sie scheinen recht zu haben«, bemerkte Berger. »Da tut sich tatsächlich etwas. Haben Sie eigentlich Taschenlampen mit dabei?«
    »Ja. Nur werden wir sie steckenlassen. Das Licht da vorn reicht uns völlig aus.«
    »Wie lange wollen wir denn noch warten?« fragte Berger.
    »Überhaupt nicht mehr«, erwiderte ich. »Kommen Sie, sehen wir uns den Friedhof mal an.«
    »Friedhof ist gut«, murmelte der Kommissar, noch immer nicht überzeugt…
    ***
    Der rote Teufel schritt an der Spitze!
    Das hatte sich Frank Oschinski nicht nehmen lassen. Schließlich war er der Anführer, und er wollte dies auch dokumentieren. Den Eindringling Golombek hielten vier Grufties fest. Andere lauerten darauf, daß er keinen Versuch machte, sich zu befreien, und daran dachte Rudi auch nicht. Ihm kam alles vor wie ein verfluchter Alptraum, aus dem er irgendwann erwachen würde.
    Die Masse der Menschen wogte hinter ihm her. Für ihn waren es gespenstische Gestalten aus irgendwelchen Totenreichen, erklären konnte ersieh das sowieso nicht.
    Eine Tatsache konnte und wollte er nicht hinwegleugnen. Seine eigene Tochter stand gegen ihn. Vivian hatte sich voll und ganz in den Kreis dieser gefährlichen Irren hineinziehen lassen und würde alles tun, was die Clique verlangte.
    Es war überhaupt Unsinn, daß es derartige Gruppen gab, die sich mit okkultem Quatsch beschäftigten. An den Teufel glaubten sie, Rudi bestimmt nicht oder nicht so wie seine Tochter.
    Immer wenn er an sie dachte, wollte er sie auch sehen, drehte einige Male den Kopf, ohne sie allerdings ausmachen zu können. Der Nebel war der große Gleichmacher, er deckte alles zu. Dann war alles anders!
    Von einem Augenblick zum anderen hatte sich das Bild völlig verändert. Der Nebel war verschwunden, wie weggeblasen. Golombek schüttelte den Kopf, er wollte Fragen stellen, dazu kam er auch nicht, denn vor Staunen versagte ihm die Stimme.
    Was er vor sich sah, war so unwahrscheinlich und gleichzeitig unglaublich, daß er an seinem Verstand zweifelte. Er schaute auf einen Friedhof!
    Einen uralten, modrigen, verwitterten Friedhof mit ebenso archaischen Grabstätten, schief gewachsenen Steinen, die im bleichen Licht der Fackeln ein gespenstisches Eigenleben bekamen.
    Die Fackelträger hatten als erste den Totenacker betreten und das Feuer an strategisch günstigen Punkten abgestellt. Die langen Stiele klemmten zwischen Grabsteinen und verbreiteten ihr unruhiges Licht über den Friedhof.
    Golombek konnte nichts dagegen tun, er mußte einfach aufstöhnen. Hätte er die Arme freigehabt, er hätte sich gegen die Stirn geschlagen, um herauszufinden, ob er träumte oder nicht.
    Das war irre, das war nicht zu fassen, denn hier auf dem alten Gelände der Zeche hatte sich niemals ein Friedhof befunden. Der mußte neu sein, wie auch immer.
    Sie schoben Golombek vor. Der trat sofort auf etwas Weiches, schaute genauer hin und sah die tote Ratte. Nun wußte er auch, daß all die anderen Klumpen zwischen den Grabsteinen tote Ratten waren. Jemand schien sie hier abgeladen zu haben.
    Auch die Grufties waren beeindruckt. Mit keinem Wort durchbrachen sie die Stille. Es war so, als würden sie erst auf ein Zeichen warten, um sich regen zu dürfen.
    Der rote Teufel betrat als erster den Totenacker. Er trug noch immer sein lächerlich anmutendes Kostüm, was in diesem Fall überhaupt nicht zum Lachen reizte.
    Es paßte einfach in die Umgebung, ebenso wie das Outfit der übrigen Grufties. Wie ein Spurensucher bewegte sich der junge Mann, den Blick dabei zu Boden gerichtet. Manchmal zuckte seine rechte Hand vor, wenn er auf bestimmte Stellen am Boden zeigte. Wahrscheinlich zählte er die Ratten.
    Plötzlich blieb er stehen. Aus seiner gebückten Haltung richtete er sich langsam hoch. Hinter ihm leuchteten zwei Fackeln, die ihren Schein gegen seinen Rücken warfen. Im Zeitlupentempo hob er die Arme, verdrehte die Augen und lächelte. Errichtete seine Blicke in weite Fernen, als könnte er dort die Lösung aller Probleme erkennen. Dann nickte er und wandte sich den Grufties zu.
    »Es ist geschehen, Freunde. Es ist geschehen, der Teufel hat Wort gehalten. Er hat uns diesen Friedhof geschickt, damit wir ihn weihen können. Ich bin nicht umsonst losgezogen und habe das Blut aus London hier vergossen. Es ist auf dem Gelände der

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