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Teufels-Friedhof

Teufels-Friedhof

Titel: Teufels-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeche in den Boden eingedrungen und hat die Botschaft an den Höllenherrscher übermittelt. Er hat uns verstanden, er ist uns ein treuer Freund und Meister.« Seine Hand zuckte mehrmals vor und zurück. Dabei wies der ausgestreckte Finger ständig auf verschiedene Stellen. »Seht dorthin. Schaut euch die Körper der Ratten an. Die Tiere sind tot. Damit hat uns der Teufel einen Beweis seiner Existenz gegeben, Freunde.«
    »Wie sind sie denn gestorben?« fragte Vivian. Golombek ärgerte sich darüber, daß ausgerechnet seine Tochter die Frage gestellt hatte.
    »Der Odem der Hölle hat sie erstickt. Wenn ihr genau hinschaut, dann seht ihr die Spalten im Erdboden. Aus ihnen kroch der Odem der Hölle, der Rauch, der Qualm, der Atem des Teufels. Er hat die Ratten erstikken lassen, er wollte uns einen Beweis geben, daß ihm der alte Friedhof gehört.«
    »Warum zeigt ersieh uns nicht?« rief jemand.
    »Ja, wir wollen ihn sehen.«
    »Der Teufel soll endlich kommen!«
    Oschinski winkte mit beiden Händen ab. »Beruhigt euch, meine Freunde, beruhigt euch. Satan wird erscheinen, weil er uns wohlgesonnen ist. Das spüre ich genau. Vielleicht ist er auch schon unter uns, ohne daß wir ihn bemerkt haben.«
    Seine Rede blieb nicht ohne Erfolg. Einige Gruftie schauten sich vorsichtig um, als könnten sie den Teufel zwischen den Gräbern und Grabsteinen hocken sehen.
    Da aber bewegte sich nichts. Und außerhalb des Friedhofs stand der Nebel wie eine Mauer. Er umgab das unheimliche Areal als Schutzwall, so daß Fremde den Friedhof nicht sehen konnten.
    Der rote Teufel schaute nach rechts. Dort befand sich eine besondere Grabstätte, die von den anderen abstach. Sie erinnerte an einsam stehende Gräber, wie man sie heute noch in Irland oder Schottland fand. Dort standen diese Grabstätten mitten im Gelände und wirkten wie vergessene Inseln.
    Auf einem hüfthohen verwitterten Steinblock war ein altes Gitter angebracht worden, das dieses Viereck nur von drei Seiten umgab. Die Kopfseite lag nicht frei, sie schloß nur mit einem hohen Grabstein ab, der an seinem oberen Ende eine halbrunde Form aufwies und irgendwie an ein Kirchenfenster erinnerte.
    Auf dem Grab wuchs Unkraut wie dichtes Haar. Es kroch auch durch die Lücken zwischen den einzelnen Stäben und hing über die Ränder hinweg.
    Frank Oschinski umschlich die Grabstätte mehrmals, bevor er stehenblieb und nickte. »Ist sie nicht wunderbar?« fragte er. Es gab keinen, der ihm widersprach.
    »Für mich ist es die ideale Opferstätte. Dieses Grab ist dafür geschaffen, das Blut aufzusaugen, das wir dem Teufel versprochen haben. Bisher sind wir mit dem Blut von Tieren ausgekommen, doch nun brauchen wir Menschenblut…«
    Das Wort stand. Es hatte seine Wirkung, obwohl keiner der Grufties einen Kommentar gab. Ein jeder machte sich seine Gedanken, ganz besonders Rudi Golombek, dem das letzte Wort des roten Teufels überhaupt nicht gefallen hatte. Schon in der verdammten Disco war von Opfern und Blut gesprochen worden, und damit war er gemeint gewesen. Das wurde ihm jetzt wieder bewußt, zudem starrte ihn Oschinski grinsend an.
    Golombek senkte den Blick. Er wollte nicht daran denken, daß dies die letzte Nacht in seinem Leben werden könnte und er zudem vor den Augen seiner Tochter sterben sollte.
    Oder sollte sie ihn nicht sogar töten?
    Er bekam furchtbare Angst. Seine Arme zitterten, und das sah auch der rote Teufel.
    »Nun, Golombek? Hast du dir alles gut gemerkt? Hast du genau zugehört?«
    »Das habe ich.«
    »Was sagst du denn dazu?«
    »Nichts. Ihr werdet es nicht wagen!«
    Oschinski lachte, bevor er auf seine Schenkel schlug. »Nicht wagen, sagst du. Und ob wir es wagen werden, mein Lieber. Wir brauchen das Blut eines Menschen. Du kannst jeden hier fragen, ob er etwas gegen deinen Tod einzuwenden hat. Los — trau dich!«
    Golombek schwieg. Er hatte den Kopf gesenkt und schaute auf seine Schuhspitzen.
    »Also nicht«, flüsterte der rote Teufel. »Du hast es verstanden, obwohl niemand etwas sagte. Keiner hat gegen deinen Tod etwas einzuwenden, keiner.«
    Golombek hörte ihn kommen. Direkt schritt der rote Teufel auf ihn zu und blieb in einer Entfernung von einem Schritt vor ihm stehen. Er grinste ihm ins Gesicht. »Wir haben dich nicht zum Spaß mitgenommen, Bastard, wir werden mit deinem verdammten Blut den Friedhof weihen und dem Satan somit zeigen, daß wir zu ihm gehören. Hast du das alles verstanden und richtig verarbeitet?«
    »Sicher.«
    »Dann werde ich dir jetzt

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