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Teufels Küche

Teufels Küche

Titel: Teufels Küche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Homo, der es bis dahin gewesen war, sich gerade nach San Francisco abgesetzt hatte.«
    »Und er hat angenommen?«
    Craigie Grey nickte. »Und am nächsten Tag, ich glaube, es war schon am nächsten Tag, hast du angerufen und mich gefragt, ob ich irgendeinen Reporter mit einer guten Spürnase wüßte, und ich habe gesagt, ja, wie wäre es denn mit Morgan Citron? Habe ich nicht so was gesagt?«
    »Doch, das hast du gesagt«, sagte Louise Veatch und schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Was ist denn los?«
    »Ach, ich wünschte nur, daß nicht ausgerechnet Gladys Citron seine Mama wäre.«
    »Na ja, Süße, dazu kann ich nur sagen, daß es nicht seine Schuld ist.«
    »Nein«, sagte Louise Veatch, »aber das ist der Grund, weshalb er für den Posten nicht in Frage kommt.«
     
    Zusammen verließen sie das Hotel. Louise Veatch drehte sich noch einmal um, winkte zum Abschied und stieg hinten in den schwarzen Mercury ein, der, wie Craigie Grey bemerkte, von einem blonden jungen Mann gesteuert wurde, dessen blaue Augen prüfend über die Auffahrt und den Eingang des Hotels schweiften, ehe er die Tür zumachte und um den Wagen herum zur Fahrerseite ging. Craigie Grey blieb auf der obersten Stufe zum Eingang stehen, bis der Mercury abgefahren war. Sie drehte sich um, betrat das Hotel und ging in eine Telefonkabine. Sie warf eine Münze in den Apparat und wählte eine Nummer. Als sich eine weibliche Stimme meldete, sagte sie: »Gladys Citron bitte. Hier spricht Craigie Grey.«
    Gladys Citron lehnte sich, den Hörer am Ohr, in ihren Sessel zurück und lauschte geduldig Craigie Greys ausschweifender Schilderung ihres Brunchs mit Louise Veatch. Schließlich kam Craigie Grey zum Schluß und endete mit: »Das ist alles, was ich gesagt habe.«
    »Was hat sie angehabt?« fragte Gladys Citron.
    »Dieses wirklich hübsche Grünseidene, das sie sich im vergangenen Herbst bei Neiman-Marcus gekauft hat. Das mit den Dolman-Ärmeln.«
    »Darin habe ich sie im Fernsehen gesehen.«
    »Sie trägt es oft.«
    »Und das war alles, was Sie ihr gesagt haben?« fragte Gladys Citron.
    »Das war alles. Ich schwöre es.«
    »Das haben Sie dann sehr gut gemacht.«
    »Gladys?«
    »Ja.«
    »Das bedeutet, daß Sie diese … Sache da nicht bringen werden, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich bedeutet es das«, sagte Gladys Citron.
     
    Der Anruf von Baldwin Veatch war eher eine Vorladung als eine Einladung. Nachdem Draper Haere zugesagt hatte, in einer Viertelstunde bei ihm zu sein, und den Telefonhörer aufgelegt hatte, wandte er sich der Frau des Mannes zu, mit dem er gerade gesprochen hatte. Louise Veatch streifte sich ihr grünes Seidenkleid über den Kopf. Haere hatte erst seine Jockeyshorts und ein noch nicht zugeknöpftes weißes Hemd an.
    »Er will, daß ich in fünfzehn Minuten bei ihm bin«, sagte Haere.
    »Ich hab’s mitbekommen«, sagte Louise Veatch und strich ihr Kleid über der Brust und den Hüften glatt.
    »Er wollte wissen, ob ich dich gesehen hätte. Er meinte, du solltest auch dabei sein.«
    »Das bedeutet, daß er aussteigen will.«
    Haere nahm seine Hose von der Stuhllehne und begann, sie anzuziehen. »Ich dachte, du hättest ihn an der Leine halten können.«
    »Das war heute nacht um drei«, sagte sie und pickte ein paar Katzenhaare vom Ärmel ihres Kleides. »Ich wünschte, der verdammte Hubert würde meine Kleider in Ruhe lassen.«
    »Du könntest sie aufhängen.«
    »Leidenschaft läßt sie direkt zu Boden sinken.« Sie sah Haere an. »Um drei Uhr glaubte ich, ich hätte Baldy überzeugt, aber er hat vielleicht nur so getan, um mich zum Schweigen zu bringen. Er wollte nicht viel sagen, aber ich vermute, daß Dave Slipper ihn auf den Gipfel des Berges geführt und ihm gezeigt hat, was alles unten im Tal auf ihn wartet.«
    »Darin ist Slippery sehr gut«, sagte Haere, griff nach einer Krawatte und prüfte sie kritisch. »Tatsächlich ist er der beste, den es gibt.« Haere zog die Krawatte unter dem Kragen hin und her und begann, sie zu knüpfen. »Ach, zum Teufel«, sagte er, ging zum Telefon, nahm den Hörer ab und wählte aus dem Gedächtnis eine Nummer. Als sich jemand meldete, sagte er: »Hier ist Draper Haere, Carlotta. Welche Flüge gehen morgen nach Tucamondo?« Er hörte zu und sagte dann: »Ich würde lieber in Houston umsteigen als in Miami.« Auf eine Frage antwortete er: »Zwei. Erste Klasse. Belasten Sie meine American-Express-Karte damit. Die Namen sind Morgan Citron und Velveta Keats. Velveta wie der Käse.« Er hörte

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