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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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schütteln«, lachte Elvira. »Wenn das dein Vater wüsste!«
    »Ich verrat’s ihm nicht«, gab Peter zurück.
    »Ich auch nicht.«
    »Und du bist mir nicht böse oder enttäuscht, weil ich dir heute Mittag nicht alles erzählt habe?«
    »Warum sollte ich? Erstens hast du es ja nun ausgeplaudert, und zweitens war es unglaublich süß, wie du dich vorher deshalb gewunden hast. Das entschädigt für alles«, sagte Elvira lachend und knuffte ihn in die Seite.
    »Hauptsache, du hattest deinen Spaß«, erwiderte Peter lapidar.
    »Nein, so meine ich das doch nicht. Aber nur weil wir jetzt miteinander gehen, bedeutet das doch nicht, dass wir unsere Professionalität über Bord werfen müssen. Sag«, sie kratzte sich am Kopf, »hatten wir dieses Gespräch nicht längst hinter uns gebracht?«
    »Manchmal muss man Dinge eben wiederholen«, schmunzelte Brandt, »und sag: Wie hast du das eben bezeichnet? Miteinander gehen?« Er lachte glucksend.
    »Ja, wieso nicht?«
    »Das habe ich seit meiner Schulzeit nicht mehr gehört.«
    »Die liegt bei mir ja weitaus weniger lang zurück als bei dir«, stichelte Elvira und schmiegte sich an ihn. »Es ist schon ein Kreuz mit euch alten Kerlen.« Und bevor Peter protestieren konnte, drückte sie ihm einen langen, intensiven Kuss auf die Lippen. Der Duft ihres Haares stieg ihm wohlig in die Nase, und er spürte, wie Elviras Hand sich den Weg von der Brust hinab in Richtung Bauch bahnte.
    Bloß nicht anhalten, schoss es ihm durch den Kopf, und er spannte die Bauchdecke an, denn Peter Brandt schämte sich dafür, dass er sich im Gegensatz zu seiner Herzensdame, die er über alles liebte, einfach nicht in Form bekam. Zugegeben, er versuchte es mittlerweile wenigstens wieder, hatte das Phlegma durchbrochen, gegen das er seit der Trennung von Andrea ohne Aussicht auf Erfolg angekämpft hatte. Doch der Job und das Privatleben gestatteten ihm nicht, die notwendige Menge Sport zu treiben, die sein Körper brauchte, um das überschüssige Fett zu verbrennen, das sich an den Hüften und im Gesicht festgesetzt hatte. Elvira Klein hingegen war gerade vierzig Jahre alt und konnte es rein optisch locker mit so mancher Frau Anfang dreißig aufnehmen. Sie schien ihren Körper absolut unter Kontrolle zu haben. Doch konnte es eine bessere Motivation geben als eine solche Partnerin, um die es sich bis zum letzten Atemzug zu kämpfen lohnte? Du bleibst am Ball, schwor sich Peter verbissen, und wenn es nur fünf Kilo werden, aber du bekommst das irgendwie hin. Bevor er im nächsten Gedankengang darüber sinnieren konnte, wie utopisch doch fünf Kilo waren, spürte er Elviras Hand über seinen Hosenbund gleiten, und sie hauchte ihm ins Ohr: »Michelle?«
    »Unterwegs«, presste er erregt hervor. »Kann spät werden.«
    Ein gutturales Glucksen drang aus Elviras Kehle. Sie liebten sich, und für eine Weile verschwanden sämtliche Sorgen und trübsinnigen Gedanken aus Brandts Kopf. Das Liebesspiel dauerte nicht lang, aber umso intensiver waren die Momente, in denen sie miteinander verbunden waren und den anderen innig spürten, mit ihm verschmolzen, als könne nichts auf der Welt sie jemals wieder trennen. Danach lagen sie noch einige Minuten beieinander, bis das Sofa ihnen zu unbequem wurde und sie sich ins Schlafzimmer begaben. Eng umschlungen legten sie sich hin. Wie so oft schlummerte Elvira längst, als Peter noch dem gleichmäßigen Rhythmus ihres Atems lauschte. Er zwang sich dazu, keine belastenden Gedanken aufkommen zu lassen, und versuchte, seinen Brustkorb in derselben Frequenz zu heben und zu senken, wie Elvira es tat. Bald darauf schlief auch er.
    Dienstag, 20:02 Uhr
    S töre ich dich gerade bei irgendetwas?«, erkundigte Julia Durant sich schuldbewusst, denn sie hatte das Telefon lange läuten lassen, dabei legte sie normalerweise bereits nach vier, maximal fünf Freizeichen auf. Es rauschte leise in der Leitung, doch dann übertönte Alina Cornelius’ angenehm helle Stimme die Störgeräusche.
    »Nein, überhaupt nicht«, erwiderte sie freundlich, »du hast mich nur aus dem Bad geholt. Hätte ich den Föhn noch angehabt, hättest du wohl Pech gehabt. Hast du es schon mal probiert?«
    »Nein.«
    Julia war in gewisser Weise erleichtert, dass ihrer Freundin das penetrante Klingeln nicht aufgefallen war. Alina Cornelius hatte Julia vor sechs Jahren im Verlauf einer Ermittlung kennengelernt. Sie war einige Jahre jünger als die Kommissarin und unterhielt eine florierende psychologische Praxis, was damit

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