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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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eingeatmet. Gerade wenn man am Ersticken ist und sich außerdem in einer Zwangslage befindet, in diesem Fall festgekettet, beginnt das Herz zu rasen, und man keucht so heftig wie ein Hochleistungssportler. Also müssen die Verbrennungen ihren Teil zum schnellen Ableben beigetragen haben. Eine Fraktur, die darauf schließen ließe, ob er eventuell k. o. geschlagen wurde, habe ich an den typischen Stellen nicht ausmachen können. Blutergüsse und Ähnliches brauche ich nicht erst zu suchen, eine Blutanalyse auf Betäubungsmittel läuft.«
    »Okay, bleibt bitte am Ball«, schloss Brandt das Gespräch.
    Spitzer stand auf, warf einen prüfenden Blick aus dem Fenster und sagte dann, den Rücken noch immer zu Brandt gewendet: »Wer inszeniert einen solchen Mord?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    Spitzer drehte sich wieder um und stellte sich hinter seinen Stuhl. Er umklammerte die Lehne und antwortete: »Ich überlege, wer dazu bereit wäre, ein solches Risiko einzugehen und warum. Wenn der Typ ohnehin schon ohnmächtig oder zumindest wehrlos war, warum ihn dann derart präsentieren? Das Thema Hexenverbrennungen ist bei uns ja nun wirklich schon seit ein paar Jahrhunderten passé.«
    »Aber es hat sie gegeben«, erwiderte Brandt. »Erinnerst du dich, letztes Jahr muss das gewesen sein, da haben Bauarbeiter drüben am Wilhelmsplatz eine alte Gruft mit Knochen ausgehoben.«
    »Hm. Und?« Spitzer nahm wieder Platz.
    »Seit Menschengedenken wird gequält und hingerichtet, darauf will ich hinaus«, erklärte Brandt, »und manch einer möchte mit seinen Morden eben Aufmerksamkeit erregen. Dieser Gedanke geht mir nicht mehr aus dem Kopf, seit ich heute Morgen meinen Fuß auf diese bescheuerte Brücke gesetzt habe. Als Nächstes will ich also verdammt noch einmal wissen, worin die Botschaft besteht und an wen sie gerichtet ist. Denn das wird uns zum Täter führen, da geb ich dir Brief und Siegel drauf.«
    »Das sehe ich nicht viel anders«, nickte Spitzer. »Wie willst du es angehen?«
    »Ich informiere jetzt erst mal die Durant über Andreas Anruf. Danach hoffe ich, etwas von Platzeck zu hören. Hast du ihre Durchwahl?«
    »Nein, aber ihre Karte«, antwortete Spitzer und machte eine bedeutungsschwangere Pause. Dann erst fuhr er fort: »Bevor wir da nun anklingeln, sollten wir noch etwas klären.«
    »Was denn?«, fragte Brandt mit Unschuldsmiene.
    »Komm schon, tu nicht so. Früher oder später werde ich mich der Frage stellen müssen, wer von euch beiden denn nun die Ermittlung übernimmt. Wir können nicht so mir nichts dir nichts eine überregionale Soko ins Leben rufen, und das weißt du auch ganz genau.«
    »Mir geht es nicht ums Prinzip, mir geht es allein um den Fall«, wich Brandt aus, obwohl er wusste, dass Spitzer ihm zu Recht kein Wort glaubte.
    »Es ist dir also egal? Gut zu wissen«, nahm sein Chef ihn beim Wort.
    »Nein, Scheiße«, rief Brandt und sprang auf. »Ich gebe den Fall garantiert nicht ab, so war das nicht gemeint! Wenn der Tote aus Offenbach stammt, werde ich den Frankfurtern nicht einfach die Ermittlungen überlassen. Die sollen ihren eigenen Hof kehren. Nichts gegen die Durant und ihr Team, aber das hier ist immer noch mein Revier, oder?«
    »Das wollte ich hören«, lächelte Spitzer mit sanfter Miene, aber Brandt wusste, dass er sich nun angreifbar gemacht hatte, und in ihm stieg eine sehr konkrete Vorstellung darüber auf, in welche Richtung Spitzer das Gespräch nun lenken würde.
    Und tatsächlich fuhr sein Chef unmittelbar darauf fort: »Es wäre für mich natürlich einfacher zu argumentieren, wenn ich einen verlässlichen Stab von Kommissaren vorzuweisen hätte. Also nicht nur du und irgendwelche Kollegen, die gerade greifbar sind.«
    »Ja, prima, da hast du die Gelegenheit ja prächtig am Schopf gepackt«, unterbrach Brandt ihn unwirsch.
    »Es liegt mir fern, dich zu bevormunden, und das solltest du auch wissen«, beharrte Spitzer. »Aber du kannst nicht ewig als Einzelkämpfer losziehen, das ist dir schon klar, oder?«
    »Hm.«
    »Komm schon. Meinst du, die Lücke, die Nicole Eberl hinterlassen hat, tut nur dir weh?«
    »Darum geht es doch überhaupt nicht«, widersprach Brandt.
    »Doch, ganz genau darum geht es. Du hast Angst, sie zu ersetzen und einen neuen Kollegen an ihre Stelle treten zu lassen. Aber machst du es dir damit nicht ein bisschen zu einfach?«
    »Niemand kann Nicole ersetzen. Nicht als Kollegin und schon gar nicht menschlich.«
    »Siehst du, das finde ich auch«, nickte

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