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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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zurück. »Wer im Dunstkreis der Mogin Outlaws diesen Namen hörte, der verband damit nichts Gutes. Im Grunde können wir froh sein, dass uns jemand die Arbeit abgenommen hat.«
    »Jetzt aber mal halblang!«, polterte Brandt und hätte am liebsten mit der Handfläche auf den Tisch geschlagen, doch er riss sich zusammen. »Selbstjustiz bringt uns hier nicht weiter, auch nicht als Gedankenspiel.«
    »Sie sehen ja selbst, wie weit die normale Justiz bisher gekommen ist«, sagte Greulich trotzig.
    Nichts hat sich geändert, dachte Brandt grimmig, entschied sich aber, nicht weiter darauf einzugehen. Vorerst jedenfalls nicht.
    »Bislang nicht viel Neues«, murmelte er also nachdenklich. »Was ist denn mit Kohlbergers Vita?«
    »Die liest sich wie ein Krimi, wobei ich keine Krimis lese. Aber Sie verstehen schon. Zerrüttete Familie, schwierige Kindheit, Jugendarrest, na ja, und dann der Einstieg in die Szene. Es hätte für ihn jedenfalls weitaus schlechter laufen können, als in die Rockerszene zu geraten. Das war sein Ticket nach oben, Schutzgeld, Prostitution, er hat seine Finger überall drinnen gehabt, wo man schnelles Geld machen kann. Er hatte sich dann auch relativ schnell einen Namen als Türsteher gemacht, alles Sachen, die gerade so am Rande der Legalität entlangschrammten, dass er bis auf ein paar Kleinigkeiten unbehelligt blieb. Aber Sie kennen ja die Kollegen drüben im Milieu, da gibt es nicht wenige, die die Hand aufhalten und ein Auge zudrücken.«
    »Drüben?«, hakte Brandt nach.
    »Na Frankfurt eben«, betonte Greulich mit einem abfälligen Unterton, und sein Daumen schnellte in die Richtung, wo er den Main vermutete. »Bahnhofsviertel, neunziger Jahre, als die Rocker den Bezirk ordentlich aufgemischt haben.«
    »Aber der Club ist doch hier«, widersprach Brandt. »Was hat Kohlberger also da drüben zu schaffen gehabt?«
    »Das wussten Sie nicht?«, wiederholte Greulich mit aufgesetzt ungläubiger Miene. Er kostete seinen Triumph einige Sekunden lang aus und beugte sich nach einer für Brandt endlos erscheinenden Zeit nach vorn und raunte: »Matty und seine Jungs waren die Kings im Rotlichtbezirk. Aber irgendwann wurde es plötzlich ruhig um den Club, und ein paar Monate später gab es ihn nicht mehr.«
    »Wir reden also nicht von den Mogin Outlaws? «
    »Iwo.« Greulich winkte ab und lehnte sich wieder zurück. »Das war damals noch ein anderer Verein, die Black Wheels. Typischer Clubname, typische Machenschaften und letzten Endes erging ein Clubverbot. Das LKA rückt natürlich nichts Offizielles raus, aber Fakt ist, dass Matty und einige seiner Jungs von dieser Mainseite die Mogin Outlaws gründeten, und drüben in Frankfurt war etwa zur gleichen Zeit Schicht im Schacht. Trotz Clubverbot sind von den Mitgliedern aber kaum welche in den Knast gewandert, na, so wie es eben meistens läuft.«
    »Sie kennen sich aber gut aus«, kommentierte Brandt mit einer gewissen Anerkennung.
    »Wir müssen die Strukturen im Kopf haben«, erklärte Greulich schulterzuckend. »Wenn wir die Vergangenheit dieser Typen nicht kennen, können wir keine Rückschlüsse auf künftige Schachzüge schließen.«
    »Und das LKA funkt Ihnen nicht dazwischen?«
    »Nein, eigentlich nicht.« Greulich schüttelte den Kopf. »Nicht, solange wir es mit Drogen zu tun haben jedenfalls. Wir arbeiten dafür mit den Kollegen vom organisierten Verbrechen zusammen, also ab und an mal eine Zivilstreife, Observierung, Durchsuchung. Aber unterm Strich ist nie viel dabei rausgekommen«, seufzte er dann.
    »Und wenn wir nun die Liste durchgehen«, fragte Brandt und tippte auf den Ausdruck, den er vor sich auf den Tisch gelegt hatte, »können Sie mir dann ein paar Namen sagen, bei denen sich das Nachbohren lohnen könnte?«
    »Ich gebe Ihnen die Namen, von denen ich weiß, dass es Mattys alte Truppe war, aber das sind nicht mehr viele. Feinde werden Sie da keine finden, zumindest wird sich keiner als solcher zu erkennen geben. Das ist überhaupt ein Problem, über das Sie sich vorher im Klaren sein sollten.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Innerhalb eines Clubs herrscht absolute Loyalität. Mit Bullen redet man nicht, es sei denn, man hat einen kleinen Beamten in der Tasche, von dem man sich einen Nutzen erhofft. Aber gegenseitig anschwärzen? Vergessen Sie’s.«
    »Hm. Nicht mal, wenn es ehemalige Mitglieder wären, also aus dem verfeindeten Lager drüben in Frankfurt?«
    »Da bin ich mir nicht ganz sicher«, antwortete Greulich unschlüssig. »Aber

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