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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Bancroft und ich. Der Rest der Truppe wurde in Paris verhaftet.
    Nachdem ich Sie überholt hatte, habe ich das Motorrad hinter der Tankstelle in einen Graben geworfen und bin zu Karnow und Bancroft in den Wagen gestiegen. Zusammen haben wir Sie dann bis hierher nach Genf verfolgt und sind in die Tiefgarage am Bahnhof gefahren. Und da ist dann auf einmal das Chaos ausgebrochen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Als wir unten in der Garage waren, konnte Karnow sich nicht entscheiden, was er als Nächstes tun sollte. Also sind wir einfach im Auto sitzen geblieben. Schließlich kam ein Mann in grauem Anzug die Rampe herunter. Bancroft dachte, es sei Newman – der Mann sah ihm ein bisschen ähnlich –, und drehte durch. Er packte seine Maschinenpistole, sprang aus dem Wagen und ballerte wie ein Verrückter herum. Das war der Auftakt zum Höllenbrand, wenn Sie wissen, was ich meine. Von überall her wurde plötzlich geschossen, und in der ganzen Garage schwirrten die Kugeln nur so durch die Luft. Dann explodierte ein Auto nach dem anderen. Ich bin aus dem Wagen gesprungen und losgerannt, um mich in Sicherheit zu bringen…«
    »Und was ist mit Karnow und Bancroft?«
    »Karnow saß noch in unserem Wagen, als er Feuer fing. Die Tiefgarage war zwar voller Rauch, aber ich konnte undeutlich erkennen, wie jemand eine Leiter an der Wand hinaufstieg, und rannte dann ebenfalls dorthin.
    Offensichtlich ein Notausstieg. Als ich emporkletterte, hörte ich von oben ein metallisches Geräusch. Es klang so, als hätte jemand einen Hebel gezogen und eine Klappe geöffnet. Ich stieg, so schnell ich konnte, die Leiter hinauf, aber ich konnte die Gestalt vor mir nicht einholen. Oben erkannte ich, dass die Abdeckung über dem Notausstieg zur Seite geklappt war. Ich kletterte ganz in Ihrer Nähe ins Freie und sah, wie Sie mit einem gut aussehenden, groß gewachsenen Mann redeten. Er sagte etwas vom Hotel Richemond, und deshalb bin ich sofort hierher geeilt.
    Ich kenne mich in Genf ziemlich gut aus und habe das Hotel deshalb ohne große Mühe gefunden. Ehrlich gesagt, ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich das alles lebend überstanden habe.«
    »Aber Sie leben, und das ist die Hauptsache«, sagte Tweed und nahm sie in den Arm. Fast wäre Trudy in Tränen ausgebrochen. Tweed winkte dem Barkeeper »Trinken Sie noch etwas.«
    »Aber dann werde ich ja betrunken.«
    »Das macht nichts.«
    Zuerst hatte Tweed überlegt, ob er Trudy stark gesüßten Tee bestellen sollte, aber dann hatte er erkannt, dass sie nicht mehr unter Schock stand.
    Allein das Erzählen ihrer Erlebnisse hatte sie sichtlich beruhigt.
    Nachdem der zweite Drink gekommen war, stellte er ihr die nächste Frage.
    »Wo war eigentlich Bancroft, als Sie ausgestiegen sind?«
    »Das weiß ich nicht. Aber er ist jedenfalls nicht wieder ins Auto gekommen. Der Kerl hat den ganzen Schlamassel ausgelöst, indem er das Feuer auf den vermeintlichen Newman eröffnet hat. Als ich aus dem Wagen gestiegen bin, war er im Qualm verschwunden.«
    »Wenn Sie wollen, können Sie morgen früh nach London fliegen«, sagte Tweed.
    »Aber ich würde viel lieber bei Ihnen bleiben. Sie sind doch immer noch hinter Goslar her, oder? Ich wäre gern dabei, wenn er gefasst wird.
    Schließlich habe ich Sie auf der Autobahn über Ihre Verfolger informiert.
    Haben Sie eigentlich mein Zeichen verstanden? Ich habe Sie das vorhin schon gefragt, aber Sie haben mir keine Antwort gegeben.«
    »Tut mir Leid, das habe ich vergessen. Ja, ich habe Ihr Zeichen verstanden. Es sollte wohl bedeuten, dass uns drei Autos verfolgt haben.
    Vielen Dank noch mal für Ihre…«
    »Außerdem habe ich Karnow angelogen und ihm gesagt, dass Sie im ersten der drei Wagen säßen. Ich habe das deshalb gemacht, weil ich in dem Auto zwei Männer gesehen habe, von denen einer eine Maschinenpistole aus dem Fenster gehalten hat. Bancroft hatte vor, den Wagen, in dem Sie sitzen, zu ‹durchlöchern‹, wie er sich ausdrückte. Ich dachte, dass diese zwei Männer wohl am ehesten mit ihm fertig werden würden. Ich bin wild entschlossen, diese Sache zu Ende zu bringen, Tweed.«
    Tweed dachte eine Weile nach, wobei er abwechselnd sie ansah und ins Leere blickte. Trudy betrachtete ihn interessiert, aber ruhig, was Tweed angesichts ihrer schwierigen Lage bemerkenswert fand. Bevor er schließlich antwortete, nahm er einen Schluck aus seinem Glas.
    »Ich schlage vor, dass wir erst einmal etwas Anständiges essen und dann die Sache überschlafen.

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