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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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schneebedeckten Berge auf, über denen dicke, dunkle Wolken dräuten. Weiter unten im Süden war das Wetter offenbar schlechter als hier in Annecy.
    Es war nicht schwer, der Route, die ihm die Frau auf dem Plan eingezeichnet hatte, zu folgen. Kaum hatte Bancroft die Stadt verlassen, kam er auch schon an die Schnellstraße nach Genf. Linker Hand sah er einen breiten Feldweg, auf den er, ohne zu zögern, abbog. Er wendete den Wagen, hielt an und stieg aus.
    Er öffnete die Kühlerhaube und beugte sich darüber, als ob etwas mit dem Motor nicht in Ordnung wäre. So wartete er auf Tweeds Konvoi, der über kurz oder lang hier vorbeikommen musste. Bancroft war es gewohnt zu warten.
    Einige Zeit zuvor war der Gelbe Mann in Annecy angekommen und an dem Wegweiser zur
Vielle Ville, zur
Altstadt vorbeigefahren. Kurz darauf hatte er an einer Telefonzelle angehalten. Er musste dringend zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt telefonieren. In der Zelle nahm er ein Notizbuch zur Hand und rief eine Nummer an, von der er nur wusste, dass sie irgendwo in der Schweiz sein musste.
    »Guten Tag. Wer spricht da?«, meldete sich eine kultiviert klingende Stimme auf Englisch.
    »Hobart. Oscar Hobart.«
    »Und von wo aus rufen Sie an, Mr. Hobart?«
    »Verdammt!«, rief der Gelbe Mann. »Wieso interessiert es Sie, von wo aus ich anrufe?«
    »Ich habe meine Anweisungen, Mr. Hobart«, antwortete die Stimme höflich. »Ich kann Ihnen die Aufzeichnung nur vorspielen, wenn Sie an einem bestimmten Ort sind.«
    »So ein Bockmist. Aber gut, ich bin in Annecy. Das ist in Frankreich, falls Sie es nicht wissen.«
    »Ich weiß es, Mr. Hobart. Bitte warten Sie einen Augenblick. Ich habe eine Botschaft für Sie.«
    Der Gelbe Mann seufzte genervt und wartete darauf, dass die verzerrte Stimme endlich zu sprechen begann. Er musste nicht lange warten. Als es so weit war, presste er den Hörer fest ans Ohr, um alles mitzukriegen.
    »Sie sind in Annecy. Gehen Sie in die Altstadt. Sie erreichen sie über den Pont Perriere. Auf der anderen Seite der Brücke ist ein Restaurant. Es heißt Les Gorbieres. Ich buchstabiere…Tweed wird in dieses Restaurant kommen. Sehen Sie zu, dass Sie vor ihm dort sind. Gehen Sie zum Besitzer und sagen Sie, dass Sie Francis sind. Er übergibt Ihnen dann eine längliche, versiegelte Schachtel mit der Aufschrift ‹Maschinenteile‹. Darin ist ein Scharfschützengewehr mit Zielfernrohr. Erschießen Sie damit Paula Grey. Goslar.«

29
    Newman überholte Burgoyne und winkte ihn an den Straßenrand.
    Nachdem Burgoyne angehalten hatte, stiegen Newman, Tweed und Paula aus und gingen auf seinen Wagen zu. Auf einem Feldweg in der Nähe stand ein grauer Peugeot mit geöffneter Motorhaube. Ein Mann mit einem Panamahut und einer dunklen Sonnenbrille beugte sich über den Motorraum.
    »Französische Autos haben offenbar häufig Defekte«, kommentierte Newman. »Es hat aber wahrscheinlich nichts mit ihrer Qualität zu tun, sondern mit der Art, wie die Franzosen fahren.«
    »Ich brauche einen Stadtplan von Annecy«, sagte Tweed zu Bourgoyne.
    »Ich muss einen Immobilienmakler namens Periot finden.«
    »Nichts einfacher als das«, antwortete Burgoyne grinsend. »Ich habe den Namen gelesen, als ich vorhin in Annecy war. Das Büro ist in der Nähe der Altstadt. Fahren Sie mir einfach hinterher. Ich warte, bis Sie wieder in Ihrem Auto sind…«
    Weil es in der Sonne so heiß war, gingen sie langsam zurück. Tweed hielt den Kopf gesenkt und machte ein nachdenkliches Gesicht.
    »Worüber grübeln Sie denn nach?«, fragte Paula.
    »Ich habe das Gefühl, dass wir uns in die falsche Richtung bewegen. Im Augenblick können wir nur dem Hindernisparcours folgen, den Goslar für uns abgesteckt hat. Früher oder später werde ich einen Telefonanruf erhalten, in dem uns genau gesagt wird, wo wir hingehen sollen.«
    »Das klingt ja schon wieder äußerst mysteriös«, sagte sich Paula.
    Als sie wieder im Auto waren, trank Trudy gerade aus einer Flasche Mineralwasser, die sie aus der Küche des Richemond mitgenommen hatte. Sie blickte durch das offene Fenster auf Paula und wischte den Hals der Hasche sorgfältig mit einem sauberen Taschentuch ab.
    »Das ist zwar nicht sehr damenhaft«, sagte sie mit einem Lächeln und reichte Paula die Hasche, »aber in dieser Hitze braucht man einfach Flüssigkeit.«
    »Was täte ich nur ohne Sie?«, sagte Paula und nahm einen tiefen Schluck aus der Hasche. »Das tut wirklich gut.«
    »Vielleicht wollen Tweed und Newman auch etwas

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