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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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einmal näher angeschaut? Die von dem toten Fischer und den verendeten Tieren? Sie sehen aus, als ob man sie aus einem Video heraus kopiert hätte. Ich vermute, dass Sneed, nachdem er Kopien von dem Video gezogen hat, das Original mit dem Motorrad zu der Person in dem Jaguar gebracht hat. Sie erinnern sich doch noch an den Ölfleck, den wir auf der Straße außerhalb von Appledore gefunden haben. Dort war der Treffpunkt. Später – so vermute ich wenigstens – hat ein Hubschrauber Sneed mit einer Kopie des Bandes zum Flugplatz von Exeter gebracht, von wo aus er mit einem anderen Hubschrauber zum Heliport in Battersea geflogen wurde. Dort angekommen, hat man ihn in die Redaktion der
Daily Nation
gefahren, wo er sofort seinen Artikel geschrieben hat. All das würde sehr gut zu meinen bisherigen Erfahrungen mit Goslar passen. Ich habe Ihnen doch erzählt, was für ein brillanter Taktiker er war – und allem Anschein nach auch heute noch ist.«
    »Aber wer soll diese Geschichte glauben?«
    »Genau die Leute, die eigentlich nichts davon erfahren sollten. Die Regierungen in Washington, Paris und so weiter. Wahrscheinlich haben sie sich schon mit der Polizei in Appledore in Verbindung gesetzt.
    Inspector Crake wird ihnen zwar ein ›Kein Kommentar‹ als Antwort gegeben haben, aber genau das wird sie davon überzeugen, dass an der Geschichte etwas dran ist.«
    »Was wird Goslar denn vorhaben?«
    »Er will der Welt zeigen, dass er ein Waffe besitzt, die – Zitat Sneed – ›sehr viel tödlicher als die Wasserstoffbombe‹ ist. Sneed hat von Goslar sicherlich einen dicken Batzen Geld für seine Dienste erhalten.«
    »Und wie passt Paulas Verschwinden ins Bild?«
    »Goslar versucht, mich aus dem Gleichgewicht zu bringen. Vermutlich sollte ich das sogar als Kompliment auffassen, aber ich mache mir trotzdem große Sorgen um Paula.«
    »Der Artikel von Sneed wird überall in der Welt Panik verbreiten«, sagte Marler.
    »Eines habe ich vorhin, als ich Ihnen von den Vorgängen in Appledore berichtet habe, ganz vergessen zu erwähnen. Der Auslöser zu der ganzen Geschichte war ein Brief von Goslar. Newman und Monica kennen ihn schon.«
    Er reichte Marler den Umschlag, den jemand nachts in den Briefkasten der Park Crescent geworfen hatte. Während Marler den Brief durchlas, schaute Tweed hinüber zum Telefon.
    »Wenn doch nur Lasalle zurückrufen würde. Mir fällt sonst keine Möglichkeit ein, wie ich dieses Flugzeug finden könnte. Paula muss noch am Leben gewesen sein, als man sie an Bord gebracht hat.«
    »Glauben Sie nicht, dass man sie schon…«, begann Newman mit düsterer Stimme.
    »Sprechen Sie es nicht aus!«, fauchte Tweed.
    In diesem Augenblick flog die Tür auf, und Paula eilte mit zerknitterter Kleidung, aber frisch gebürstetem Haar dynamischen Schrittes ins Büro.

4
    Tweed sprang auf und schloss Paula in die Arme. Sie presste den Kopf fest an seine Schulter und flüsterte ihm leise ins Ohr: »Großer Gott, ist es schön, wieder hier zu sein.«
    »Wir sind fast verrückt geworden vor lauter Sorge um Sie«, sagte Tweed.
    »Ich würde mich gern an meinen Schreibtisch setzen.« Bevor sie das tat, umarmte Paula noch alle anderen. »Wie wäre es mit einer Tasse Tee mit viel Zucker drin?«, fragte Monica.
    »Tee nehme ich gern, aber ohne Zucker«, sagte Paula grinsend. »Ich habe heute schon genug süßes Zeug gegessen. Und außerdem habe ich auf dem Rückflug von Paris ausgiebig gefrühstückt.«
    »Von
Paris
?«, rief Tweed erstaunt aus. »Nicht von Rom?«
    »Wieso Rom?«, fragte Paula verwirrt. »Ich war in Paris. Und zwar unter sehr abenteuerlichen Umständen. Tut mir Leid, falls Sie sich Sorgen um mich gemacht haben. Ich wollte schon anrufen, aber dann habe ich doch lieber von La Madeleine aus ein Taxi genommen, und als ich am Flughafen Charles de Gaulle ankam, hatte ich auch keine Zeit mehr zum Telefonieren, weil der Flug nach London schon aufgerufen war. Nach La Madeleine bin ich übrigens mit der Metro von La Defense hergekommen.«
    »La Defense?«, sagte Tweed. »Das ist doch dieses gigantische Geschäftszentrum westlich vom Are de Triomphe, wo all die Hochhäuser stehen.«
    »Deshalb habe ich auch zuerst angenommen, ich wäre in New York. Sie sind ein Schatz, Monica.« Paula nahm die Tasse, die Tweeds Assistentin ihr gebracht hatte, und trank einen Schluck. »Ich kann Ihnen jetzt übrigens eine Beschreibung dieses mysteriösen Dr. Goslar geben. Aber vielleicht sollte ich die ganze Geschichte von Anfang an

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