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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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herum und starrte Newman böse an. »Nur zu Ihrer Information: Der Minister hat eine starke Abneigung gegen diesen albernen Spitznamen, den ihm die Presse angehängt hat.«
    »Armes Kerlchen«, sagte Newman und erwiderte Bates Blick.
    »Dieses Schreiben hat keinerlei Bedeutung für mich«, sagte Tweed, während er das Blatt Papier an Bäte zurückgab.
    »Es ermächtigt die Special Branch, sämtliche die öffentliche Sicherheit betreffenden Angelegenheiten zu übernehmen.«
    »Aber es erwähnt mit keinem Wort den SIS…«
    »Das lässt sich nachholen!« Bäte schrie fast.
    »Sind Sie sich da sicher?«
    Zum ersten Mal seit seinem Eintreten wirkte Bäte etwas unsicher.
    Sorgfältig faltete er sein Dokument wieder zusammen, bevor er es zurück in die Tasche schob. Dann atmete er tief durch.
    »Ich komme wieder. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Vielleicht könnte ich ja hier bleiben, bis Mr. Bäte die Situation geklärt hat«, schlug Leek hinterhältig vor. »Sie werden doch bestimmt irgendwo noch ein Eckchen für mich frei haben.«
    »Wenn Bäte geht, gehen Sie auch«, sagte Tweed und erhob sich. »Und außerdem würde ich es begrüßen, wenn Sie uns jetzt allein ließen. Wir haben nämlich eine Menge zu tun.«
    Paula kam herein und blieb in der halb geöffneten Tür stehen. Die beiden Besucher drehten sich um und starrten sie an.
    »Wer ist das?«, wollte Bäte wissen.
    »Die Putzfrau«, platzte Monica heraus.
    Paula zog sich wieder zurück und schloss leise die Tür. Erst jetzt fühlte Bäte sich bemüßigt aufzustehen, und Leek tat es ihm wie eine Marionette nach. Es war offensichtlich, dass Bäte seine Wut nur schwer im Zaum halten konnte. Als Tweed ihm seine abschließende Frage stellte, sah er sogar noch unzufriedener aus als zuvor.
    »Ich hatte es bisher nicht allzu häufig mit der Special Branch zu tun, aber wenn, dann war mein Ansprechpartner immer der Chef Ihres Ladens, ein Mann namens Caspar Pardoe. Wo ist er jetzt?«
    »Ich habe die Leitung der Abteilung vorübergehend von ihm übernommen. Pardoe macht Urlaub in Übersee.«
    »Wo genau in Übersee?«
    »Keine Ahnung. Was Pardoe in seiner Freizeit macht, interessiert mich nicht. Auf jeden Fall bin ich im Augenblick der Chef der Special Branch.«
    »Übernehmen Sie sich nur nicht dabei«, sagte Tweed mit der Andeutung eines Lächelns.
    »Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was ein Zeitungskorrespondent in einer Besprechung wie dieser verloren hat«, grollte Bäte mit einem Seitenblick auf Newman. »Für mich ist das ein eklatanter Verstoß gegen die Sicherheitsvorschriften.«
    »Dann legen Sie sich am besten andere Vorschriften zu«, sagte Tweed liebenswürdig. »Newman ist schon vor Jahren überprüft worden und zählt seither, wie Sie sicher wissen, bei besonders schwierigen Fällen zu meinen Mitarbeitern.«
    »Umso wichtiger erscheint es mir, dass Merv so schnell wie möglich hier installiert wird.«
    »Wollten Sie nicht gehen, Bäte?«
    »Keine Sorge. Bin schon dabei. Aber ich werde den Minister genauestens über die Zustände hier in Kenntnis setzen. Das wird ihm bestimmt nicht gefallen.«
    »Armes Kerlchen«, sagte Newman abermals.
    »Wenn Sie mich jemals wieder besuchen wollen«, sagte Tweed, »dann seien Sie doch bitte so nett und lassen sich telefonisch einen Termin geben.«
    Bäte starrte Tweed genauso böse an wie zuvor Newman und öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Dann aber überlegte er es sich anders und verließ das Büro. Leek blieb an der Tür noch einmal stehen und nickte allen grinsend zu, bevor er gehorsam seinem Herrn und Meister hinterherdackelte.
    Kaum waren die beiden draußen, eilte Paula zurück in den Raum. Sie atmete hörbar aus.
    »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, Tweed, aber ich musste einfach an der Tür lauschen. Was für zwei Gestalten, der Große und der Kleine.
    Diesen Leek fand ich ja fast noch ekelhafter als Bäte – der Kerl ist ein echter Kotzbrocken.« Sie setzte sich wieder an ihren Schreibtisch. »Na, wenigstens brauchen wir uns um die beiden keine Sorgen mehr zu machen.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte Tweed.
    »Warum?«
    »Die Tatsache, dass der Stellvertretende Leiter der Special Branch uns einen Besuch abstattet, zeigt mir, wie ernst die Regierung den Vorfall von Appledore nimmt. Ich bin mir sicher, dass Harrington mit dem Kabinett Rücksprache gehalten hat, bevor er uns seine beiden Schoßhündchen auf den Hals gehetzt hat. Dazu kommt, dass offenbar auch die Franzosen ein

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